Hochschulausbau
In den vergangenen fünfzehn Jahren sind die Studienanfängerzahlen in Bayern wie auch im gesamten Bundesgebiet deutlich angestiegen. Im Freistaat haben sie im Jahr 2011 – dem Jahr des „doppelten Abiturjahrgangs“ in Bayern – mit fast 80.000 Erstimmatrikulierten an den bayerischen Universitäten und Hochschulen für angewandte Wissenschaften ihren absoluten Höhepunkt erreicht. Seitdem hat sich die Studiennachfrage auf einem sehr hohen Niveau eingependelt: So nahmen seit 2012 jährlich rund 65.000 bis 70.000 Studienanfängerinnen und -anfänger ein Studium an einer staatlichen Universität oder Hochschule für angewandte Wissenschaften in Bayern auf. Bis zum Jahr 2007 waren es noch unter 50.000.
Ein im Jahr 2007 aufgelegtes und seitdem ständig fortentwickeltes, umfangreiches Programm zur Bewältigung der steigenden Studierendenzahlen ermöglicht es, all diesen Studienanfängern gute Studienbedingungen zu bieten. Mit einem jährlichen Finanzvolumen von weit über 300 Mio. € werden mit Unterstützung durch Hochschulpaktmittel des Bundes rund 4.200 Personalstellen und über 50.000 zusätzliche Studienplätze finanziert. Dabei wurde bereits bei den Planungen zu diesem Ausbauprogramm der zu erwartende Bedarf im Bereich der Masterstudiengänge mit berücksichtigt. Die Schaffung von Lehrkapazitäten ermöglicht es den Hochschulen, mit Blick auf die jeweilige Entwicklung vor Ort zunehmend Angebote für Studierende in höheren Fachsemestern im grundständigen Bereich und in der Folge auch in Masterstudiengängen zur Verfügung zu stellen.
Die Konzeption, Überprüfung und Weiterentwicklung des Ausbauprogramms erfolgte in Zusammenarbeit zwischen dem Bayerischen Wissenschaftsministerium, den staatlichen Universitäten und Hochschulen für angewandte Wissenschaften sowie dem Bayerischen Staatsinstitut für Hochschulforschung und Hochschulplanung (IHF). So konnte nicht nur ein flächendeckender Ausbau in allen Regionen Bayerns unter Berücksichtigung der individuellen Gegebenheiten an den einzelnen Hochschulstandorten gewährleistet werden; auch wurde dem absehbaren wachsenden Bedarf an Absolventinnen und Absolventen im Bereich der Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik (MINT-Fächer) sowie der Stärkung der Fachhochschulen Rechnung getragen. Zudem konnte der Ausbau der Hochschulen dazu beitragen, den Anteil von Frauen bei der Besetzung von Professuren und sonstigen Stellen zu erhöhen.
In dem im Juli 2018 unterzeichneten Innovationsbündnis Hochschule 4.0 und den Zielvereinbarungen zwischen dem Ministerium und den Hochschulen wurden Regelungen vereinbart, die bisher geschaffenen Kapazitäten auch in den kommenden Jahren in vollem Umfang weiterzuführen und den Hochschulen damit weiterhin verlässliche finanzielle Rahmenbedingungen zu geben.
Ausbau von Masterstudienplätzen
Bereits bei den Planungen zum Ausbauprogramm wurde der zu erwartende Bedarf im Bereich der Masterstudiengänge mit berücksichtigt. Die Schaffung von Lehrkapazitäten ermöglichte es den Hochschulen damit von vorneherein, mit Blick auf die jeweilige Entwicklung vor Ort zunehmend Angebote für Studierende in höheren Fachsemestern im grundständigen Bereich und in der Folge auch in Masterstudiengängen zur Verfügung zu stellen. Um auch für jene Studierenden zusätzliche Angebote im Bereich der Masterstudiengänge bereitstellen zu können, die in den Jahren 2011 und 2012 insbesondere in Folge der Aussetzung der Wehrpflicht zusätzlich von den Hochschulen aufgenommen worden waren, wurden den Hochschulen ab dem Wintersemester 2014/2015 zusätzlich nochmals weitere 30 Millionen Euro zur Verfügung gestellt.
Räumlicher Ausbau und weitere Maßnahmen
Massiv wird auch in den räumlichen Hochschulausbau investiert, um den zusätzlichen Studierenden gute Studienbedingungen und dem zusätzlichen Personal adäquate Arbeitsbedingungen bieten zu können: Insgesamt werden zusätzliche Flächen in einer Größenordnung von über 175.000 qm über Baumaßnahmen und Anmietungen bereitgestellt, wobei der jeweilige Bedarf standortbezogen und individuell ermittelt wurde. Für den erforderlichen Anmietbedarf werden zusätzliche Mittel von jährlich rund 22 Mio. Euro bereitgestellt. Die Baumaßnahmen im Ausbaukonzept umfassen ein Volumen von weit über 500 Mio. Euro.
Über das eigentliche „Ausbauprogramm“ hinaus hat der Freistaat Bayern ein Bündel weiterer Maßnahmen aufgelegt, die ergänzend zur Erhöhung der Studienplatzkapazitäten beitragen. Verschiedene Programme, wie z.B. bauliche Modernisierungsmaßnahmen, die Stärkung der Internationalisierung der Hochschulen, der Ausbau dualer Studiengänge und virtueller Lehrangebote („E-Learning“) u.v.m., kommen in gleicher Weise den zusätzlichen Studienanfängerinnen und Studienanfängern zugute.