Highmed Agenda Bayern

„Highmed Agenda Bayern“: Neue Ära der Spitzenmedizin / Ziel: Bayern soll Hochschulmedizinstandort Nr. 1 in Deutschland werden / Mission: Krankheiten heilen, bevor sie entstehen

Bayern verfügt über eine exzellente flächendeckende Krankenhausversorgung. Neben den kommunal, gemeinnützig oder privat getragenen Häusern, stationären Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen stellen die sechs Universitätsklinika  in München, Augsburg, Regensburg, Erlangen und Würzburg den Motor des medizinischen Fortschritts und das Rückgrat der Krankenversorgung in Bayern dar. Der Freistaat ist stolz auf seine gute medizinische Versorgung , vor allem auf die Menschen, die durch ihre Beiträge in Forschung und Lehre die Zukunft gestalten und die tagtäglich im Dienst der gesundheitlichen und pflegerischen Versorgung unserer Bevölkerung stehen.

Auch in Zukunft soll die Medizin im Freistaat Bayern und damit die Versorgung der Bürgerinnen und Bürger auf höchstem Niveau gesichert sein. Hier setzt das Zukunftsprogramm „Highmed Agenda Bayern“ an. Sie wird vergleichbar der Hightech Agenda Bayern eine neue Ära medizinischer Spitzenversorgung und translationaler Spitzenforschung prägen. Sie bündelt Kräfte, adressiert die zentralen Handlungsfelder der Zukunft und positioniert Bayern im internationalen Spitzenfeld. Gleichzeitig sorgt sie für eine gute medizinische und pflegerische Versorgung im medizinischen Alltag. Die Mission der „Highmed Agenda Bayern“ ist klar: Krankheiten verhindern, bevor sie entstehen, kranken Menschen die beste medizinische und pflegerische Versorgung bieten und medizinische und pflegerische Kräfte bei ihrem Dienst am Menschen kraftvoll unterstützen.

1. Fachkräfteoffensive - gute Ausbildung und gute Arbeit im Gesundheits- und Pflegebereich

Vordringliches Ziel ist es, die Menschen, die in den medizinischen Berufen arbeiten, gut auszubilden und gute Arbeitsbedingungen zu schaffen.

  • Gute Ausbildung: In den kommenden Jahren wird der Freistaat den Aufbau an Medizinstudienplätzen weiter fortsetzen und insgesamt rund 2.700 neue Medizin-Studienplätze schaffen. Damit entsteht rund ein Drittel der bundesweit geplanten neuen Studienanfängerplätze in Bayern. Ergänzend unterstützt der Freistaat mit dem Programm „Medical Schools“ Krankenhäuser, die gemeinsam mit Hochschulen aus anderen Bundesländern und EU-Mitgliedstaaten ein Medizinstudium anbieten.  Zudem wurden primärqualifizierende Studienangebote im Bereich der Hebammenkunde bzw. Pflegewissenschaften an einer Vielzahl bayerischer Hochschulen eingerichtet. Entsprechende Studienplatzkapazitäten im Masterbereich sollen mittelfristig geschaffen werden.
  • Gute Arbeit: Bayern ergreift zahlreiche Maßnahmen zur Steigerung der Attraktivität des Pflegeberufs und setzt sich auf Landes- und Bundesebene für bessere Rahmen- und Arbeitsbedingungen in der Pflege ein.
  • Personalwohnungen: Der Freistaat sieht bezahlbaren Wohnraum als zentral für die Steigerung der Attraktivität des Pflegeberufs an und will weitere Verbesserungen herbeiführen. 
  • Beschleunigte Anerkennung: Bayern ergreift Maßnahmen, um Beschleunigungs- und Optimierungspotentiale bei Anerkennungsverfahren ausländischer Fachkräfte zu realisieren. 
  • Neue Karrierepfade für akademisierte Pflegekräfte: Bayern setzt sich für Anpassungen in der Vergütungs- und Tarifstruktur ein. Passende Tätigkeitsprofile müssen geschaffen werden.
  • Eindämmung der Leiharbeit: Mit Blick auf gute Arbeitsbedingungen für alle Beschäftigte in der Pflege hat Bayern eine Bundesratsinitiative zur Eindämmung der Leiharbeit gestartet.

2. Digitalisierungsoffensive - ein digitales Ökosystem für die Medizin

Bayern startet eine weitere Digitalisierungsoffensive im Bereich des Gesundheitswesens.

- Die IT-Infrastruktur der bayerischen Universitätsmedizin wird angesichts des exponentiellen Anstiegs der Datenvolumina in der klinischen und basiswissenschaftlichen Forschung sowie der steigenden Sicherheits- und Datenschutzanforderungen aktuell gehalten und ausgebaut.

- Bayern will die vielfältigen Chancen nutzen, die sich durch Digitalisierung, Künstliche Intelligenz und Robotik für die medizinische Versorgung ergeben. So soll die Forschung mit Gesundheitsdaten unterstützt und das Potential genutzt werden, das der Datenschatz gesundheitsbezogener Daten für eine Verbesserung der Versorgung, etwa im Bereich der personalisierten Medizin, eröffnet.

- Mit der Bavarian Health Cloud will Bayern unter Wahrung des Datenschutzes eine Infrastruktur für Gesundheitsdaten errichten, die künftig Akteure des Gesundheitswesens – Universitäten und andere Forschungseinrichtungen, Krankenhäuser, niedergelassene Ärzte, Unternehmen – nutzen können.

3. Bauoffensive - beste medizinische Infrastruktur in allen Regionen

Bayern hat in den letzten Jahren rund 700 Mio. Euro in Bauvorhaben der Universitätsklinika und Medizinischen Fakultäten investiert.

Über 6,5 Mrd. Euro sind für umfangreiche Bauvorhaben an den Universitätsklinika an allen Standorten in Planung und Vorbereitung, darunter die Neuerrichtung des Klinikums Großhadern in München, der Neubau des Klinikums in Augsburg und die Neubauten in Würzburg vorgesehen. Um den immensen Bedarf zeit- und kostengerecht realisieren zu können, sollen in Zukunft verstärkt alternative Strukturen des staatlichen Bauens definiert und genutzt werden, wie z.B. die durch das neue Universitätsklinikagesetz (BayUniKlinG) deutlich erweiterte Möglichkeit des Bauens der Uniklinika in eigener Bauherreneigenschaft.

4. Versorgungsoffensive - neue Freiheit für die medizinische Versorgung

Mit dem zum 01.01.2023 in Kraft getretene BayUniKlinG werden die bayerischen Universitätsklinika im Dreiklang von Translation, Kooperation und Innovation für aktuelle und künftige gesundheitspolitische Herausforderungen gestärkt. Dazu gehören die eigene Bauherreneigenschaft und Kreditfähigkeit, die erleichterte Verarbeitung und der Austausch von Gesundheitsdaten sowie die Forcierung des Wissens- und Technologietransfers und der Gründerförderung.

Bayern fordert zudem vom Bund, bei der Digitalisierung in der Medizin nicht zuletzt mit den angekündigten Gesetzesvorhaben zur Beschleunigung der Digitalisierung des Gesundheitswesens (Digital-Gesetz – DigiG) sowie zur verbesserten Nutzung von Gesundheitsdaten (Gesundheitsdatennutzungsgesetz – GDNG) rasch die Rahmenbedingungen dafür zu setzen, dass sich Deutschland hier im internationalen Wettbewerb mit an die Spitze des Fortschritts setzt.

5. Kooperationsoffensive - starkes Miteinander

Der Freistaat Bayern setzt sich mit Blick auf herausragende Forschungserfolge durch Verbundstrukturen speziell im Bereich der Hochschulmedizin für landesweite Kooperations- und Netzwerkformate ein, um die Stärken aller sechs Uniklinika durch Bündelung von Knowhow und Ressourcen noch effizienter nutzbar zu machen. An den Standorten der Universitätsklinika sollen gemeinsam mit den umliegenden Krankenhäusern der Regelversorgung abgestufte und abgestimmte Versorgungskonzepte entwickelt werden. Bereits erfolgreich gestartet sind das Kinderonkologische Netzwerk Bayern (KIONET) und das Bayerische Zentrum für Krebsforschung (BKFZ). Sechs weitere landesweite Kooperations- und Netzwerkformate sind in Planung. Am Standort München wird mit „M1 – Munich Medicine Alliance“ als strategische Allianz eine besondere Kooperationsstruktur geschaffen, die die Kräfte der medizinischen Fakultäten LMU und TUM, der Münchner Universitätsklinika und des Helmholtz Zentrums München bündelt. München wird damit zum stärksten Zentrum für Hochschulmedizin in Deutschland.

Bayern fordert im Rahmen der Kooperationsoffensive darüber hinaus vom Bund eine eigene Exzellenzstrategie für die Universitätsmedizin analog zur Exzellenzstrategie für die Universitäten. Der Bund ist gefordert, von den Möglichkeiten des Art. 91b GG durch eine institutionelle Mitfinanzierung von herausragenden Uniklinika Gebrauch zu machen. 

 

Auf Grund der Ähnlichkeit des Namens weisen wir gerne darauf hin, dass die Highmed Agenda in keinem direkten Zusammenhang mit dem HiGHmed e. V. steht, dessen Internet-Auftritt Sie unter folgendem Link finden: Home (highmed.org).

 

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