Digitalisierung in Bayern
Die „Digitale Revolution“ ist nicht nur technischer Fortschritt, sie verändert das individuelle und gesellschaftliche Leben fortgesetzt und tiefgreifend. Sie betrifft alle Menschen unseres Landes und durchdringt sämtliche Lebensbereiche. Da Informationen und Wissen rapide zunehmen und immer leichter verfügbar sind, ist die Fähigkeit der zielgerichteten Auswahl und kritischen Bewertung erforderlich.
Für den sicheren Umgang mit immer kürzeren Innovationszyklen und immer neuen Informations- und Kommunikationstechnologien benötigt der Mensch ebenfalls entsprechende Kompetenzen. Vielfältige Möglichkeiten der Information, Kommunikation und Kooperation stehen unabhängig von Zeit und Ort zur Verfügung. Sie können das menschliche Zusammenleben erleichtern, unterstützen und so dem Einzelnen dienen, bergen aber auch Risiken.
Daher darf nicht die Technik, sondern muss der Mensch im Mittelpunkt der Digitalisierung stehen, der als souveräne, freie und verantwortungsvolle Person seine Fähigkeiten und innere Berufung entfalten soll. So bleibt der Mensch der maßgebliche Motor für die kreative und verantwortungsvolle Gestaltung und Entwicklung der Digitalisierung.
Übergeordnete Zielvorstellungen im Bereich der Wissenschaft
- In nahezu allen Fachgebieten gibt es neue, informationstechnisch orientierte Ausbildungsprofile, von den MINT-Fächern bis hin zu den Digital Humanities. In allen Ausbildungs gängen werden die aktuellen digitalen Methoden der Erkenntnisgewinnung vermittelt.
- Die staatlichen Hochschulen nutzen digitale Lehrmethoden überall dort, wo sie zu höherer Qualität und Effizienz der Lehre beitragen. Dabei kooperieren sie und teilen Erfahrungen und Inhalte sowohl innerhalb als auch außerhalb der Hochschule. Lehrenden und Lernenden stehen moderne und effiziente IT-Infrastrukturen zur Verfügung.
- Die bayerischen Hochschulen und Forschungseinrichtungen sind erfolgreich im wissenschaftlichen Wettbewerb um die Entwicklung digitaler Methoden, Techniken und Anwendungen in allen Anwendungsgebieten der Natur-, Ingenieur- und Geisteswissenschaften. Im Vordergrund stehen dabei breite, interdisziplinäre Forschungsansätze, um den zunehmend komplexen und vielschichtigen digitalen Wertschöpfungsnetzwerken gerecht zu werden.
- Die staatlichen Hochschulen und Forschungseinrichtungen haben ihre Forschungspraxis an die Entwicklungen angepasst und ihre wissenschaftliche Produktivität in allen Fachgebieten mithilfe digitaler Forschungsmethoden gesteigert, von virtuellen Forschungs- und Kooperationsplattformen über Open Scientific Data und Open Access Publikationen bis hin zu aufwendigen Simulationen und Big-Data-Analysen. Dafür stehen den Forschenden optimale IT-Rahmenbedingungen zur Verfügung.
- Der wissenschaftliche und gesellschaftliche Diskurs an den bayerischen Hochschulen bezieht Digitalisierungsaspekte wie den Datenschutz, die Auswirkungen auf das Arbeitsleben oder die Urheberrechte in umfassender Weise mit ein.
- Die Hochschulen verstehen die Bedeutung digitaler Techniken für unternehmerisches Handeln. Sie leiten an zum Erkennen von Innovationspotenzial und dessen Umsetzung in Unternehmensgründungen.