»Die Armuth, welche in vielen Thälern Tirols, besonders im Oberinnthal und
Vintschgau, herrscht, zwingt nicht nur die Erwachsenen, sondern auch die Kinder
den Wanderstab zu ergreifen und sich in der Fremde ihr Brod zu suchen.«
So umschrieb der
gebürtige Vorarlberger Schriftsteller, Volkskundler und
Kulturhistoriker Dr. Ludwig vonHörmann in seinem 1877 veröffentlichten Büchlein
»Tiroler Volkstypen – Beiträge zur Geschichte der Sitten und Kleinindustrie in den
Alpen« die Situation in der Österreichisch-Ungarischen Monarchie.
Arbeitsmigration in unserem alpenländischen Raum ist ein sozialgeschichtliches
Phänomen, das bis ins 16. Jahrhundert zurückreicht. Eine besondere Form der
Arbeitsmigration imAlpenraum bildeten hierbei die saisonalenWanderungen von
Kindern armer Bergbauern und Taglöhnern aus Nord- und Südtirol, Vorarlberg,
Text:
Ernst H.R Büttner
aviso 3 | 2014
Bayern-Südtirol
Colloquium
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rechts
Was wiegt schwerer,
die Freude auf das baldige Wie-
dersehen in der Heimat oder
der prall gefüllte Rupfensack? Oft
mit doppeltem Gewand, neuen
Stiefeln und ein wenig Geld aus
gestattet, machten sich die
Hütekinder spätestens um Mar-
tini auf den Weg zurück zu ihren
Familien.
Hüttiroler
Text:
Ernst H. R. Büttner
Südtiroler Schwabenkinder in Bayern
