Künstlerhilfe Neue Hilfen für Kunst und Kultur in der Krise: Vertreter der Freien Szene unterstützen bei Umsetzung der Programme

Kunstminister Bernd Sibler lud Vertreterinnen und Vertreter der Freien Szene und von Verbänden Ende Oktober zur ersten Videokonferenz des Beratergremiums „Neue Hilfen für Kunst und Kultur in der Krise“ ein. Dabei lag der Fokus auf dem Solo-Selbständigen- und Spielstättenprogramm sowie auf Stipendien.

Kunstminister Bernd Sibler
Kunstminister Bernd Sibler

Gegenstand der ersten Zusammenkunft von rund 20 Teilnehmerinnen und Teilnehmern sowie der mit der Konzeption und Umsetzung der Förderprogramme betrauten Ministeriumsvertretern waren insbesondere die aktuelle Lage der Kunstschaffenden und die Wünsche, die hinsichtlich der Unterstützungsangebote bestehen. Die Vertreterinnen und Vertreter der Freien Szene brachten konkrete Anliegen zur Sprache, die für die weitere Ausgestaltung der Programme zum Beispiel hinsichtlich der Empfängerkreise wertvoll sind. Weitere virtuelle Sitzungen und Gespräche werden folgen.
„Wir setzen auf die Expertise und die Erfahrungswerte der Betroffenen. Mit unseren neuen Programmen wollen wir den Bedürfnissen der Branche bestmöglich gerecht werden und möglichst viele erreichen. Ich freue mich, dass wir bei der Umsetzung unserer Programme auf Vertreterinnen und Vertreter der Branche zählen können“, erklärte Sibler. Man halte am Dialog mit den Betroffenen fest. Minister Sibler hatte bereits im Sommer erstmals in der Geschichte des Kunstministeriums eine Ansprechpartnerin für die Freie Szene bestellt. Sie bündelt die bestehenden Kontakte.
Bernd Schweinar vom Verband für Popkultur in Bayern/Kulturrettungsschirm-Bayern hielt dazu fest: „Wir haben konkrete Vorschläge eingespeist, um eine für alle Betroffenen, wie auch die Administration, entbürokratisierte und insbesondere schnelle Lösung anzuschieben. Bayern darf gerne auch mal besser sein als Baden-Württemberg, wenn es den Kulturschaffenden hilft!“ Ergänzend fügte Schweinar hinzu, dass die konstruktive Zusammenarbeit mit dem Kunstministerium beim Spielstättenprogramm sehr gut funktioniert habe und „die Leistungen Bayerns für die Kulturbühnen in den Szenen bundesweit als mit das Beste bezeichnet werden.“

„Der ‚Lockdown light‘ legt den massiv angeschlagenen Kultur- und Veranstaltungsbereich wieder komplett lahm. Das erhöht den zeitlichen Druck für neue Hilfen natürlich unglaublich. Trotzdem hat die Videokonferenz-Premiere gezeigt: Der neue Begleitausschuss kann ein Instrument sein, das die Ausarbeitung unbürokratischerer Antragsverfahren unterstützt und die variable Einnahmesituation der Kulturschaffenden mehr in den Fokus rückt. Die große Verantwortung ist allen Beteiligten extrem bewusst, habe ich den Eindruck", beschreibt Katrin Neoral, Kulturmanagerin, Mitglied der Kulturplattform jourfixe-muenchen und Initiatorin einer Sammelpetition zur Nachbesserung des Künstlerhilfsprogramms sowie der Diskussion "Kultur in der Krise" im Münchner Volkstheater. Ihre Mitstreiterin Anamica Lindig, freiberufliche Sängerin, Gesangsdozentin und ebenfalls Initiatorin der Diskussionsrunde „Kultur in der Krise“, betont: „Für uns Kulturschaffende geht es um alles! Es geht um eine Branche mit immensen Beschäftigungszahlen und Milliardenumsätzen! Wir haben es uns alle nicht ausgesucht, also müssen nun schnelle Lösungen her. Auch die Politik steht unter großem Druck und vor großen Herausforderungen. Wir müssen nun zusammenhalten und gemeinsam im Dialog bleiben.“

 

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