Literaturpreis Kunstminister Blume zeichnet die Schriftstellerin Barbara Honigmann mit Jean-Paul-Preis aus
Kunstminister Markus Blume hat der Schriftstellerin Barbara Honigmann den Jean-Paul-Preis für ihr Lebenswerk überreicht. Blume: „Barbara Honigmann hat ein vielschichtiges ‚Erlebenswerk‘ geschaffen“
Bei der Verleihung des Preises an die Preisträgerin des Vorjahres im Schloss Nymphenburg betonte Kunstminister Blume Mitte Mai: „Was für ein vielschichtiges ‚Erlebenswerk‘! Ich freue mich sehr, Barbara Honigmann mit dem Jean-Paul-Preis für ihr Lebenswerk auszuzeichnen! Honigmann ist eine Erinnernde, die in ihren Werken mit feinsinnigem Humor und wenn nötig, offen und direkt, Erlebnisse aus ihrer eigenen deutsch-jüdischen Biografie literarisch verarbeitet. Sie vermittelt so mit viel Einfühlungsvermögen und historischer Sensibilität ein differenziertes Bild jüdischer Identität in Deutschland und Europa. Ihre Bücher sind gleichermaßen Literatur und Geschichtsschreibung und bilden in ihrer Gesamtheit betrachtet eine eigene Chronik des 20. Jahrhunderts.“
Barbara Honigmann
Barbara Honigmann – 1949 in Ostberlin geboren und seit den 80er-Jahren in Straßburg zu Hause – zählt zur „zweiten Generation“ jüdischer Familien, die den Holocaust überlebt haben. Ihre Eltern Alice Kohlmann, auch bekannt als Lizzy Kohlmann, und Georg Honigmann überstanden die Zeit des Nationalsozialismus als Emigranten im britischen Exil und kehrten 1947 nach Berlin zurück, um den Aufbau eines neuen Deutschlands zu unterstützen.
Honigmann studierte von 1967 bis 1972 Theaterwissenschaft an der Humboldt-Universität. Anschließend war sie als Dramaturgin und Regisseurin in Brandenburg und an der Volksbühne sowie am Deutschen Theater in Ost-Berlin tätig. Seit 1975 ist sie freie Schriftstellerin. 1984 verließ sie die DDR. Barbara Honigmann wurde vielfach ausgezeichnet, zuletzt mit dem Ricarda-Huch-Preis (2015), dem Jakob-Wassermann-Literaturpreis (2018) und dem Literaturpreis der Stadt Bremen (2020).
Jean-Paul-Preis
Der Jean-Paul-Preis des Freistaates Bayern wird alle zwei Jahre, im Jahr 2021 zum 20. Mal, verliehen. Der Freistaat würdigt damit das literarische Gesamtwerk einer deutschsprachigen Schriftstellerin bzw. eines deutschsprachigen Schriftstellers. In diesem Jahr wurde die Dotierung von 15.000 Euro auf 20.000 Euro erhöht. Unter den bisherigen Preisträgern waren Friedrich Dürrenmatt, Botho Strauß, Horst Bienek, Hermann Lenz, Günter de Bruyn, Brigitte Kronauer, Petra Morsbach, Gerhard Roth und Alexander Kluge und Ursula Krechel. Der Jury gehören derzeit an: Dr. Katrin Lange, Niels Beintker, Thomas Geiger, Dr. Holger Pils und Prof. Dr. Stephanie Waldow.
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Stand: 18. Mai 2022 / Bildnachweis: Wolfgang Maria Weber; Steffen Böttcher