Kultur Virtuelle Ausstellung „Regensburg und seine jüdische Gemeinde im Mittelalter“ im Kulturportal bavarikon

Dr. L. Spaenle (Antisemitismus-Beauftr. Staatsreg.), Dr. B. Grau (Bayer. Hauptstaatsarchiv), I. Danziger (Jüd. Gde. Regensbg.), Dr. M. Ksoll-Marcon (Staatl. Archive), Dr. A. Riedler-Pohlers (Hauptstaatsarchiv), B. Sibler (StMWK), Dr. D. Sommer (Staatsb.)
Dr. L. Spaenle (Antisemitismus-Beauftr. Staatsreg.), Dr. B. Grau (Bayer. Hauptstaatsarchiv), I. Danziger (Jüd. Gde. Regensbg.), Dr. M. Ksoll-Marcon (Staatl. Archive), Dr. A. Riedler-Pohlers (Hauptstaatsarchiv), B. Sibler (StMWK), Dr. D. Sommer (Staatsb.)

Bei der Eröffnung der virtuellen Ausstellung „Regensburg und seine jüdische Gemeinde im Mittelalter“ hat Kunstminister Bernd Sibler die Bedeutung des Projekts der Generaldirektion der Staatlichen Archive Bayerns im Kulturportal bavarikon betont. „Ein wichtiger Bestandteil der bayerischen Geschichte gewinnt durch die Präsentation auf unserem Kulturportal weit über die Grenzen Bayerns hinaus an Sichtbarkeit“, sagte Sibler bei dem Festakt Ende Oktober.

Kunstminister Bernd Sibler spricht beim Festakt zur Ausstellungseröffnung
Kunstminister Bernd Sibler spricht beim Festakt zur Ausstellungseröffnung

Betrachten Sie ein Siegel aus dem 14. Jahrhundert, blättern Sie digital in einer mehr als 560 Jahre alten, üppig illustrierten Handschrift eines jüdischen Fabelbuchs aus dem 13. Jahrhundert und stöbern Sie fasziniert durch die reichhaltigen Informationen: Die virtuelle Ausstellung „Regensburg und seine jüdische Gemeinde im Mittelalter“ im Kulturportal bavarikon ist ein wertvoller Beitrag zum Jubiläumsjahr 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland.

„Ein wichtiger Bestandteil der bayerischen Geschichte gewinnt durch die Präsentation auf unserem Kulturportal weit über die Grenzen Bayerns hinaus an Sichtbarkeit. bavarikon ermöglicht einen weltweiten, kostenlosen und barrierefreien Zugriff auf die reichen Kultur- und Wissensschätze Bayerns. Das ist für mich als Kunstminister eine echte Herzensangelegenheit“, betonte Wissenschafts- und Kunstminister Bernd Sibler.

Eindrucksvoller Einblick in das jüdische Leben im mittelalterlichen Regensburg

Die virtuelle Ausstellung ist ein Projekt der Generaldirektion der Staatlichen Archive Bayerns. Sie fragt anhand einzigartiger Exponate nach den Lebensbedingungen der jüdischen Bürgerinnen und Bürger im mittelalterlichen Regensburg. Aus einer Vielzahl lateinischer und hebräischer Quellen, Urkunden, Siegeln, Bildern, Karten sowie archäologischen Funden ergibt sich ein eindrucksvoller Einblick in das jüdische Leben zur damaligen Zeit. „Allen Beteiligten, die diese Ausstellung möglich gemacht haben, danke ich für ihr Engagement. Als studierter Historiker weiß ich, was für eine bedeutsame Arbeit hier geleistet wird. Die bavarikon-Ausstellung trägt dazu bei, dass wir die Vergangenheit besser verstehen und aus ihr lernen können“, betont Sibler.

Siegel der jüdischen Gemeinde Regensburg von 1356
Siegel der jüdischen Gemeinde Regensburg von 1356

Dr. Ludwig Spaenle, Beauftragter der Bayerischen Staatsregierung für jüdisches Leben und gegen Antisemitismus, für Erinnerungsarbeit und geschichtliches Erbe ergänzt: „Regensburg kommt mit Blick auf das jüdische Leben eine besondere Rolle in Bayern und in Deutschland zu. In Regensburg lässt sich nämlich für Bayern erstmals jüdisches Leben kurz vor dem Jahr 1000 nachweisen. In Regensburg hat es bis in die Reformationszeit kaum Übergriffe auf die jüdische Bevölkerung, die im Herzen der Stadt beim heutigen Neupfarrplatz gelebt, gearbeitet und ihren Gottesdienst gefeiert hat, gegeben. Und die Israelitische Kultusgemeinde Regensburg mit ihrer neuen Synagoge belegt eine enorme Lebendigkeit. Auch die gute Quellenlage spricht dafür, dass gerade die Geschichte des jüdischen Lebens in Regensburg von der Generaldirektion der Staatlichen Archive in Bayern und ihren Partnern wie der Bayerischen Staatsbibliothek in herausragender Weise aufbereitet werden konnte. Mit der digitalen Ausstellungsform kann bavarikon neue Zielgruppen erschließen. Dafür meinen besonderen Dank.“

Über 370.764 Objekte aus der bayerischen Geschichte, Kunst und Kultur

bavarikon ist das im Jahr 2013 eingerichtete virtuelle Kulturportal des Freistaats zur Präsentation von Kunst-, Kultur- und Wissensschätzen aus Einrichtungen in Bayern. Insgesamt werden auf der Plattform derzeit 370.764 Objekte, sogenannte Digitalisate, in exzellenter Bildqualität sowie in verschiedenen Ansichten und zum Teil als 3D-Modelle präsentiert. „Über 100 Archive, Bibliotheken und Museen, Institutionen der Landesverwaltung, der Denkmalpflege und der Wissenschaft sowie Vereine und Stiftungen beteiligen sich bereits am Aufbau des zentralen Kulturportals. bavarikon ist auch ein Musterbeispiel für die Zusammenarbeit über Institutionsgrenzen hinweg“, so Minister Sibler. 

Neben einzelnen Digitalisaten präsentiert das Kulturportal seit März 2017 virtuelle Ausstellungen – aktuell sind es 16 an der Zahl. Die Ausstellungen verknüpfen die einzelnen Kunstobjekte, kontextualisieren diese und präsentieren somit Schwerpunkte zur bayerischen Kultur- oder Landesgeschichte übersichtlich, nachvollziehbar und unterhaltsam.

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