Kooperation Bayern und Tschechien feiern zehn Jahre Archivpartnerschaft

Malerischer Abriss der Gegend von Furth im Wald bis Zwiesel, 1569 (von Südwesten); weitere Informationen siehe unten
Malerischer Abriss der Gegend von Furth im Wald bis Zwiesel, 1569 (von Südwesten); weitere Informationen siehe unten

Seit einer Dekade arbeiten die Generaldirektion der Staatlichen Archive Bayerns und das Staatliche Gebietsarchiv Pilsen in mehreren Projekten zusammen, um Wissenschaft und Bevölkerung einen besseren Zugang zu unserer gemeinsamen europäischen Geschichte zu bieten.

Seit dem Fall des „eisernen Vorhangs“  haben bayerisch-tschechischen Beziehungen auf politischer, wirtschaftlicher und kultureller Ebene eine neue Dynamik erfahren, die sich in vielfältiger Weise positiv auswirken, wie etwa Kooperationen im Hochschulbereich, Austauschprogramme und Schulpartnerschaften sowie Landesausstellungen, die sich den Beziehungen Bayerns und Tschechiens widmen.

Auch die Kontakte zwischen der bayerischen Archivverwaltung und dem Nationalarchiv in Prag, die bis in die 1980er-Jahre zurückreichen, wurden rasch intensiviert, um alte Traditionen fortzuführen. Auf beiden Seiten der Grenze arbeiten Archivarinnen und Archivare daran, dass die Menschen sich für den Grenzraum interessieren und sich ihm verbunden fühlen, seine Geschichte erforschen und erleben können.

Kunstminister Bernd Sibler
Kunstminister Bernd Sibler

Kunstminister Bernd Sibler betonte beim Festakt zum 10-jährigen Jubiläum: „Ein Blick in unsere Archive macht offenkundig, wie eng Bayern und Tschechien verbunden sind. Seit Jahrhunderten teilen wir eine gemeinsame grenzüberschreitende Geschichte. Die enge Zusammenarbeit unserer Archive hilft, dieses wertvolle kulturelle Erbe, unsere gemeinsame europäische Geschichte, noch sichtbarer zu machen. Zugleich setzen die Archive ein klares Zeichen für unseren partnerschaftlichen Austausch und unsere gute Nachbarschaft. Darauf lässt sich Zukunft bauen!“

Mit dem gemeinsamen Internet-Portal „Porta fontium“, einem tschechisch-bayerischen Netzwerk digitaler Geschichtsquellen, sowie dem tschechisch-bayerischen Archivführer haben die tschechischen und bayerischen Archivare wichtige Grundlagen gelegt und ganz konkrete Hilfsmittel für eine Zusammenarbeit der Archive und auch für die Archivbenutzer geschaffen: Überlieferungen der bayerischen und tschechischen Archive, die thematisch verbunden sind, werden so zusammengeführt und erleichtern wissenschaftliche, familienkundliche oder auch heimatgeschichtliche Forschungen.

 

Zusätzliche Informationen zum Bild: Anlass für diese Karte war ein Grenzkonflikt zwischen Bayern und Böhmen wegen eines neuen Eisenbergwerks bei Markt Eisenstein. Die Grenze ist rot eingetragen. Aus der Vogelschau dargestellt ist ein relativ großes Gebiet zwischen Furth i. Wald – Berg Osser – Schüttenhofen (Sušice) – Berg Rachel – Zwiesel – Bodenmais – Burg Neunußberg. Detaillierte kleine Ortsansichten zeigen u.a. strohgedeckte Bauernhäuser; teilweise sind Orts- und Flurnamen mit Hilfe eingeklebter Schildchen angebracht. Die Signatur „ME“ weist auf den Straubinger Maler Michael Eresinger († 1614) hin (Papier auf Leinwand; kolorierte Federzeichnung; ca. 33 (h) x 83 (b) cm; Bayerisches Hauptstaatsarchiv, Plansammlung 1916b)

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