Theater Deutscher Bühnenverein wählte in Nürnberg ein neues Präsidium

Kunstminister Bernd Sibler (2.v.r.) mit dem Geschäftsführenden Direktor des Deutschen Bühnenvereins Marc Grandmontagne, dem Staatsintendanten des Staatstheaters Nürnberg Jens-Daniel Herzog, der Kulturreferentin der Stadt Nürnberg Prof. Dr. Julia Lehner, dem Präsidenten des Deutschen Bühnenvereins Prof. Ulrich Khuon und dem Geschäftsführenden Direktor des Staatstheaters Nürnberg Christian Ruppert  (v.l.n.r.)
Kunstminister Bernd Sibler (2.v.r.) mit dem Geschäftsführenden Direktor des Deutschen Bühnenvereins Marc Grandmontagne, dem Staatsintendanten des Staatstheaters Nürnberg Jens-Daniel Herzog, der Kulturreferentin der Stadt Nürnberg Prof. Dr. Julia Lehner, dem Präsidenten des Deutschen Bühnenvereins Prof. Ulrich Khuon und dem Geschäftsführenden Direktor des Staatstheaters Nürnberg Christian Ruppert (v.l.n.r.)

Kulturwandel gestalten: Bei der Jahreshauptversammlung des Deutschen Bühnenvereins in Nürnberg wurde das Präsidium des Verbands neu gewählt.

Kunstminister Bernd Sibler
Kunstminister Bernd Sibler

Kunstminister Bernd Sibler betonte bei der Jahreshauptversammlung: „Theater gestalten unsere reiche Kulturlandschaft entscheidend mit: Zeitlose und aktuelle Fragen unseres Menschseins und unseres gesellschaftlichen Miteinanders bringen sie wie in einem Brennglas auf ihre Bühnen. Das breite Repertoire reicht von klassischen bis modernen Stücken, die unterhalten, herausfordern und Denkanstöße geben können. Die Jahreshauptversammlung des Bühnenvereins bietet einen hervorragenden Rahmen, um auszuloten, vor welchen Herausforderungen das Theater der Zukunft steht und welche Antworten es geben kann.“

Der 1846 gegründete Deutsche Bühnenverein – Bundesverband der Theater und Orchester ist der Interessen- und Arbeitgeberverband der Theater und Orchester. Zu seinen Mitgliedern zählen rund 470 Staatstheater, Landesbühnen, Sinfonieorchester, Privattheater wie private Personen. Sein Ziel ist es, die Vielfalt der deutschen Theater- und Orchesterlandschaft und deren kulturelles Angebot zu erhalten, zu fördern und fortzuentwickeln. Der Bühnenverein thematisiert für Theater und Orchester wichtige künstlerische, rechtliche, organisatorische und politische Fragen. Auf der Jahreshauptversammlung im Staatstheater Nürnberg diskutierten vom 14. bis 15. Juni 2019 Intendantinnen und Intendanten, Kulturpolitikerinnen und -politiker sowie Verwaltungsdirektorinnen und -direktoren über aktuelle Entwicklungen und Arbeitsbedingungen an Theatern und Orchestern.

Den Beschluss des Vorjahres, in den nächsten zwei Wahlperioden eine geschlechterparitätische Besetzung der Gremien anzustreben, konnte bei der Neuwahl des Präsidiums des Verbandes weitgehend umgesetzt werden. „Wir sind glücklich, dass wir in diesem einen Jahr mehr erreichen konnten, als wir uns vorgenommen haben“, sagte Ulrich Khuon, Präsident des Deutschen Bühnenvereins. Das Präsidium des Bühnenvereins setzt sich aus sechs Gruppenvorsitzenden, ihren Stellvertretungen und dem Präsidenten zusammen.

Im Mittelpunkt der Jahreshauptversammlung standen die Themen Geschlechtergerechtigkeit und Frauen in Führungspositionen, der Umgang mit sexueller Belästigung und Machtmissbrauch sowie die Auseinandersetzung mit rechtspopulistischen Strömungen. Weitere Schwerpunkte waren der Fachkräftemangel im technischen und administrativen Bereich sowie die Situation der Orchester.

„Die Herausforderungen in allen genannten Bereichen zeugen von einer enormen Veränderung in der Gesellschaft. Es ist unsere Verantwortung, diese aufzunehmen und für den Bereich der Theater und Orchester zu bearbeiten. Eine Lösung ist nur über einen Kulturwandel möglich, den wir selbst gestalten wollen und müssen“, sagte Marc Grandmontagne, Geschäftsführender Direktor des Deutschen Bühnenvereins. Eine zentrale Gelingensbedingung dafür ist die Weiterbildung in fachlicher und sozialer Hinsicht auf allen Ebenen.“ Allein die Erkenntnis, dass es ohne diese Weiterbildungen nicht geht, sei schon ein Kulturwandel. Es gebe nicht die Strategie, das Wichtige sei Verstetigung. In der Auseinandersetzung mit rechtspopulistischen Strömungen, die für sich die Deutungshoheit über die Wahrheit in Anspruch nehmen, stehen die Theater dafür, die Komplexität der Wirklichkeit als Reichtum abzubilden und emotional erfahrbar zu machen. „Die Theater sind hervorragend dazu geeignet, analoge Foren des Austauschs über gesellschaftliche und ästhetische Modelle zu bieten“, so Khuon.

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