Kultur Theater Erlangen und Landestheater Schwaben erhalten Theaterpreis des Bundes 2019

Das Markgrafentheater Erlangen ist das älteste heute noch bespielte Barocktheater im süddeutschen Raum
Das Markgrafentheater Erlangen ist das älteste heute noch bespielte Barocktheater im süddeutschen Raum

„Preisgekrönte Bühnenschätze in Bayern“: Kunstminister Bernd Sibler gratuliert Theater Erlangen und dem Landestheater Schwaben in Memmingen zu der renommierten Auszeichnung.

Kunstminister Bernd Sibler
Kunstminister Bernd Sibler

„Ich gratuliere dem Theater Erlangen und dem Landestheater Schwaben in Memmingen ganz herzlich zum Theaterpreis des Bundes. Sie leisten großartige Arbeit und begeistern ihre Zuschauerinnen und Zuschauer mit inspirierenden Stücken fern vom Mainstream. Wir können stolz sein, solch preisgekrönte Bühnenschätze in Bayern zu haben“, betonte Kunstminister Bernd Sibler anlässlich der Auszeichnung des Theaters Erlangen und des Landestheaters Schwaben in München.

Der Theaterpreis des Bundes wurde dieses Jahr zum dritten Mal vergeben. Verliehen wird er an kleine und mittlere Theater, die mit ihrem kulturellen Angebot, mit Theaterproduktionen, Gastspielen und partizipativen Projekten, in die Stadtgesellschaften v.a. außerhalb der Theaterzentren in den Metropolen hineinwirken. Die Preisverleihung erfolgt in Zusammenarbeit mit dem Internationalen Theaterinstitut – Zentrum Deutschland (ITI) und wird am 27. Mai 2019 im Theater Gera, dem Gewinner des Theaterpreises 2017, stattfinden.

„Stadttheater der Zukunft“ und Fokus auf das Junge Theater

In der Begründung der Jury zum Theater Erlangen heißt es: „Das Theater Erlangen positioniert sich unter der Intendanz von Katja Ott in der Metropolregion Nürnberg als ‚Stadttheater der Zukunft‘. Zu diesem Thema hat es im Januar dieses Jahres seines 300. Jubiläums ein Forum mit Theaterschaffenden, Vertretern und Vertreterinnen aus Politik und dem ‚ensemblenetzwerk‘ organisiert, außerdem für sich selbst einen hausinternen Leitbildprozess mit allen Mitarbeitenden durchgeführt. Als größte Kunstinstitution der 110.000-Einwohner-Stadt vernetzt es sich in Erlangen mit anderen Institutionen wie der die Stadt prägenden Universität, mit Schulen, Vereinen, der Stadtbibliothek. Mit einer Bürgersprechstunde der Dramaturgie öffnet es sich der Mitgestaltung durchs Publikum. In seinem Programm setzt es mit zeitgenössischen Stücken auf der großen Bühne und Zusammenarbeit mit renommierten Größen der freien Szene wie Hans-Werner Kroesinger und Turbo Pascal Akzente. Mit 14 Regisseurinnen bei 25 Produktionen leistet Erlangen einen wichtigen Beitrag zur Geschlechtergerechtigkeit im deutschen Theaterbetrieb, und im Regienachwuchswettbewerb werden neue Talente entdeckt und gefördert.“

In der Begründung der Jury zum Landestheater Schwaben – Memmingen heißt es: „Das Landestheater Schwaben in Memmingen erlebt seit 2016 eine umfassende Erneuerung und Wiederbelebung: mit einem leidenschaftlichen und politischen Spielplan, einer großangelegten Öffnung in die Stadt und über sie hinaus und mit einem starken Fokus auf das Junge Theater. Die Intendantin Dr. Kathrin Mädler und ihr Team katapultierten das Landestheater Schwaben wieder auf die Theaterlandkarte und zeigen, wie man auch in der sogenannten Provinz überregional Aufmerksamkeit generieren und gleichzeitig vor Ort die Zuschauer und Zuschauerinnen in verschiedensten Formaten an das Haus binden kann: z.B. mit ‚Vereinte Vergangenheiten‘, einem Doppelpass-Projekt in Zusammenarbeit mit geheimagentur, mit einer Uraufführung über die Geschichte der Krankenmorde in Irsee zur Zeit des Nationalsozialismus: ‚Nebel im August‘, mit jungen Regisseure und Regisseurinnen (davon 50% Frauen) und Inszenierungen mit herausfordernder Ästhetik und vielen Ur- und Erstaufführungen, sowie Stückaufträgen. Letztendlich bewies das kleine Haus mit der Tagung ‚Das Theater der Provinz – Kulturelle Teilhabe und künstlerische Vielfalt als Programm‘ in Kooperation mit der Universität Hildesheim, dass es zu den ganz Großen gehört und dafür zeichnet die Jury es aus.“

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