Entschädigungsfonds 580.000 Euro für den Erhalt historischer Gebäude in Franken

Bildmontage links: Alte Münze in Bayreuth, rechts das Schloss Grünsberg in Altdorf bei Nürnberg
Bildmontage links: Alte Münze in Bayreuth, rechts das Schloss Grünsberg in Altdorf bei Nürnberg

Kunstminister Bernd Sibler gibt Fördermittel aus dem Entschädigungsfonds in Höhe von 580.000 Euro für die Instandsetzung von zwei Baudenkmälern in Mittel-und Oberfranken bekannt

Für die Instandsetzung der Alten Münze in Bayreuth und die Sanierung von Schloss Grünsberg in Altdorf bei Nürnberg werden weitere Mittel aus dem Entschädigungsfonds bereitgestellt. Aufgrund von unvorhersehbaren Mehrkosten wurde für die Alte Münze zusätzlich zu den im Januar 2019 bewilligten rund 1,5 Millionen Euro eine Nachfinanzierung in Höhe von 500.000 Euro bewilligt. Für Schloss Grünsberg werden zu den ursprünglichen 240.000 Euro weitere 80.000 Euro zur Verfügung gestellt. Mithilfe der Zuschüsse können die beiden Denkmäler fertig saniert werden.

Sanierung der Alten Münze in Bayreuth

Aufgrund problematischer Baugrund-Verhältnisse, herrührend aus der parallelen Führung des Mühlkanals-Roter Main zum Baudenkmal, mussten bei der Sanierung der Alten Münze in Bayreuth weitere Sanierungsmaßnahmen ergriffen werden. 

Kunstminister Bernd Sibler
Kunstminister Bernd Sibler

Kunstminister Bernd Sibler betonte: „Die Sanierung denkmalgeschützter Objekte ist eine große Herausforderung, die mit vielen Unwägbarkeiten einhergeht. Eine solche ist bei der Alten Münze in Bayreuth aufgetreten. Natürlich lassen wir die Eigentümerin nicht im Stich und greifen der Israelitischen Kultusgemeinde Bayreuth mit weiteren 500.000 Euro aus dem Entschädigungsfonds unter die Arme. Damit tragen wir dazu bei, ein wertvolles Gebäude der Bayreuther Stadtgeschichte zu erhalten und eine neue Heimat für die jüdische Gemeinde vor Ort zu schaffen“, betonte Staatsminister Sibler.

In dem langgestreckten, zweigeschossigen Gebäude aus Sandsteinquadern mit Halbwalmdach wurden bis 1804 Münzen geprägt. Nachdem dies eingestellt wurde, diente es von 1815 bis 1950 verschiedenen schulischen Nutzungen. 1956 wurde die städtische Jugendbücherei eingerichtet, ab 1972 beherbergte es Institutionen der Universität Bayreuth, zuletzt das sog. „Iwalewa-Haus“, das Afrika-Zentrum. Trotz der vielfachen Nutzungsänderungen sind bis heute nur geringfügige Veränderungen am Gebäude vorgenommen worden. Eigentümerin der Alten Münze ist die Israelitische Kultusgemeinde Bayreuth.

Instandsetzung von Schloss Grünsberg in Altdorf bei Nürnberg

In den gewölbten ehemaligen Stallungen von Schloss Grünsberg wurde während der Instandsetzung ein nicht vorhersehbarer Hausschwammbefall festgestellt. Dieser zwingt zu einer Erweiterung des bisherigen Maßnahmenumfangs. Die Arbeiten, die zu den Mehrkosten führen, sind in vollem Umfang substanzerhaltend und damit nicht nur sinnvoll, sondern zwingend erforderlich für den nachhaltigen Abschluss der Maßnahme.

Kunstminister Bernd Sibler erläuterte: „Die Instandsetzung denkmalgeschützter Objekte ist eine herausfordernde Aufgabe, die oft mit Unvorhersehbarkeiten einhergeht. Eine solche ist bei Schloss Grünsberg in Altdorf bei Nürnberg aufgetreten. Damit die Arbeiten fachgerecht abgeschlossen werden können, unterstützen wir die Stromer’sche Kulturgut-, Denkmal- und Naturstiftung als Eigentümerin mit weiteren 80.000 Euro aus dem Entschädigungsfonds. So tragen wir dazu bei, ein herausragendes Beispiel eines repräsentativen Landsitzes Nürnberger Patrizier zu erhalten“.

Schloss Grünsberg im Nürnberger Land geht im Kern auf eine mittelalterliche Burganlage zurück und umfasst Bauteile des 16. bis 18. Jahrhunderts. Gegenstand des ursprünglich geförderten Bauabschnitts waren die Erhaltungsmaßnahmen im Bereich der ehemaligen Vorburg, insbesondere die Instandsetzung des Verwalterhauses. Das historische Dachwerk bedurfte einer statischen Sicherung und Reparatur. Die Natursteinfassaden sollten konserviert werden.

Der Entschädigungsfonds wird vom Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst verwaltet und gemeinsam vom Freistaat und den Kommunen getragen. Die Maßnahmen sind mit dem Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege abgestimmt und werden von diesem fachlich begleitet.

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