Denkmalschutz Rund 2,3 Millionen Euro für Sanierung historischer Baudenkmäler

Das imposante Gebäudeensemble des ehemaligen Klosters St. Michael auf dem Michaelsberg ist prägend für die Welterbestadt Bamberg
Das imposante Gebäudeensemble des ehemaligen Klosters St. Michael auf dem Michaelsberg ist prägend für die Welterbestadt Bamberg

Durch Ausschüttungen aus dem Entschädigungsfonds in Höhe von mehr als 2,3 Millionen Euro wird die Instandsetzung von vier Baudenkmälern in Niederbayern, Oberbayern, Schwaben und Oberfranken gefördert.

Für den zweiten Bauabschnitt der Sanierung der Fassade des ehemaligen Klosters St. Michael in Bamberg stellt der Freistaat Bayern rund 780.000 Euro aus dem Entschädigungsfonds bereit, die Sanierung der Stadtmauer in Augsburg wird mit mehr als 320.000 unterstützt. Ferner werden für die Instandsetzungsarbeiten an vier historischen Bürgerhäusern in Trostberg 784.000 Euro und für die Sanierung der katholischen Filialkirche St. Veit in Straubing über 430.000 Euro bereitgestellt.

Sanierung der Fassade des ehemaligen Klosters St. Michael in Bamberg

Kunstminister Bernd Sibler
Kunstminister Bernd Sibler

Die Anfänge des ehemaligen Benediktinerklosters St. Michael auf dem Michaelsberg gehen auf das beginnende 11. Jahrhundert zurück. Zu der Klosteranlage zählt u.a. ein im Kern romanischer Kirchenbau, der nach einem Brand im 17. Jahrhundert – zur Zeit der Neugotik – wieder aufgebaut wurde. Im 18. Jahrhundert wurde dessen Fassade ganz im Zeichen des Barock umgestaltet. Bis heute sind die Stilmerkmale beider Epochen erhalten. Den Konvent-Bau zieren Natursteinfassaden der Brüder Leonhard und Johann Dientzenhofer aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Im Rahmen des zweiten Bauabschnitts wird diese Fassade umfassend restauriert.

„Das imposante Gebäudeensemble auf dem Michaelsberg ist prägend für die Welterbestadt Bamberg. Es ist zugleich ein Ort des gelebten Glaubens, ein Zeugnis unserer tief verwurzelten Klostertradition und ein großartiges Kunstwerk. Bauwerke wie diese stiften Identität und sind ein Kompass zu unserer Kultur“, unterstrich Kunstminister Bernd Sibler bei der Bekanntgabe der Förderung.

Eigentümer/in des historischen Bauwerkes ist die Bürgerspital-Stiftung Bamberg.

Instandsetzung der Stadtmauer in Augsburg

Die historische Stadtmauer an der Riedlerstraße Ecke Gänsbühl in Augsburg
Die historische Stadtmauer an der Riedlerstraße Ecke Gänsbühl in Augsburg

Die Befestigung der Stadt Augsburg ist in mehreren Schritten entstanden und über die Jahrhunderte mehrfach erneuert und instandgesetzt worden. Kern der mittelalterlichen Anlage ist ein erster gemauerter Ring um die Domstadt aus der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts. Bis Mitte des 14. Jahrhunderts wurde Augsburg sukzessive um weitere Stadtgebiete erweitert.

Kunstminister Sibler, selbst studierter Historiker, betonte die Bedeutung des Bauwerkes: „Die Stadtmauer mit ihrer Bastion, ihren Toren und Pforten ist prägend für das Augsburger Stadtbild. Zudem hat sie einen spürbaren Einfluss auf das heutige Stadtleben: Straßen tragen in Anlehnung an die alten Befestigungen ihren Namen und Teile der Stadtmauer wurden in jüngere Gebäude integriert. Ich freue mich daher sehr, dass wir sie mit Mitteln aus dem Entschädigungsfonds sanieren können!“

Weite Teile der Stadtbefestigung sind mittlerweile witterungsbedingt beschädigt. In einem ersten Bauabschnitt wird die Stadtmauer östlich des Fischertors statisch instandgesetzt. Zudem werden die Mauerkronen überarbeitet.

Eigentümerin ist die Stadt Augsburg.

Sanierung von vier historischen Bürgerhäusern in Trostberg

„Die vier historischen Bürgerhäuser empfangen die Besucherinnen und Besucher Trostbergs im Westen. Sie sind ein unverzichtbarer Bestandteil der historischen Stadtanlage und tragen zur geschichtlichen Bedeutsamkeit der Stadt bei“, betonte Kunstminister Bernd Sibler die Notwendigkeit der Sanierungsarbeiten.

Die vier aneinandergereihten Gebäude bilden den westlichen Stadteingang der ehemaligen Markt- und Straßensiedlung und heutigen Stadt Trostberg. Es handelt sich um jeweils eigenständige ehemalige Handwerkerhäuser, die zwischen 1646 und 1657 gebaut wurden. Das heutige Erscheinungsbild mit den gemauerten Giebeln geht auf Baumaßnahmen zwischen 1826 und 1884 zurück.

Die vier Häuser weisen Schäden an den tragenden Baukonstruktionen, insbesondere an den historischen Dachtragwerken sowie den Zwischengeschoßdecken, auf. Die Baudenkmäler werden deshalb komplett saniert.

Eigentümerin ist die Stadt Trostberg.

Sanierung der katholischen Filialkirche St. Veit in Straubing

Außenansicht der katholischen Filialkirche St. Veit in Straubing
Außenansicht der katholischen Filialkirche St. Veit in Straubing

Die katholische Filialkirche St. Veit in Straubing, die dem Schutzpatron gegen Feuersgefahren geweiht ist, wurde zu Beginn des 15. Jahrhunderts fertiggestellt. Anlass für den Bau der Votivkirche war ein großer Brand, der Straubing Ende des 14. Jahrhunderts heimgesucht hatte. Im 18. Jahrhundert wurde die ursprünglich gotische Kirche umfassend barockisiert. Die heutige Ausstattung stammt im Wesentlichen aus dieser Zeit.

Kunstminister Bernd Sibler betonte: „Die Kirche St. Veit ist ein barockes Schmuckstück in der Straubinger Altstadt. In ihr ist ein Teil der Stadtgeschichte Straubings im Mittelalter bewahrt. Mit der Renovierung dieser Kirche erhalten wir einen Bau, der damals wie heute für Straubinger Ort der Besinnung und Einkehr ist. Sowohl unter den Kirchen der Stadt Straubing als auch überregional ist die Kirche St. Veit aufgrund ihrer Baugeschichte und Ausstattung von großer Bedeutung.“

Im Rahmen des ersten Bauabschnitts wird insbesondere das Dach instandgesetzt. Ebenso sind Gerüstarbeiten und die Sicherung der Gesimse notwendig. Auch am Kirchenschiff werden Sanierungsarbeiten vorgenommen.

Eigentümer/in des Baudenkmals ist die Kirchenstiftung St. Veit.

Der Entschädigungsfonds wird vom Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst verwaltet und gemeinsam vom Freistaat und den Kommunen getragen. Die jeweiligen Maßnahmen sind mit dem Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege abgestimmt und werden von diesem fachlich begleitet.

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