

31
Zwischenbericht 2018 – „MINTerAKTIV – Mit Erfolg zumMINT-Abschluss in Bayern“
Stufe 2: Schwerpunkt dieser Stufe ist die systematische
Begegnung auf individuelle Herausforderungen der Studien
eingangsphase und ihre Unterstützung mit anforderungs
gerechten Bewältigungsstrategien. In den von den Lernpro
zess-Coaches (LPC) geleiteten wöchentlichen Lerngruppen
sind unter Einbeziehung von kollegialer Beratung (KOLLERN)
tragfähige Peer-Beziehungen aufgebaut, die zur Kommuni
kation über die Lerninhalte mit Lernenden und Lehrenden
befähigen. Auch eine Lernpartnerbörse ist etabliert.
Stufe 3: Persönliche Beratung erfolgt in bedenklichen Situa
tionen, wenn die Angebote auf Ebene 1 und 2 nicht aus
reichen, um sich die notwendige Selbstlernkompetenz
anzueignen bzw. eine schnellere Potentialentwicklung zu
bewirken. Auf der Meso-Ebene wird bei bedenklichen Vor
leistungen eine monatliche intensive Lernprozess-Beglei
tung längerfristig mit einem professionellen Lernprozess-
Coach angeboten. Ein stärkenorientierter Dialog über
Kompetenz-Entwicklungspotentiale wird geführt und das
Ergebnis einer Entwicklung geplant sowie überprüft. Unter
Umständen wird dabei auch ein passenderer Lebensplan
entwurf erarbeitet. Lernbiographien werden anonym aufge
zeichnet sowie analysiert und dienen zum weiteren Aufbau
förderlicher Rahmenbedingungen.
Individuelle Kompetenz-Entwicklung
Teilprojekt 2 – Individuelle Kompetenz-Entwicklung dient
dazu, die Ausbildung der begabten Studierenden ab dem
2. Semester zu Lernprozess-Coaches (LPC) im Bereich der
Peeragogik zu leisten. So erhalten LPCs und LPC-Mento
ren spezielle Schulungen zur individuellen Weiterentwick
lung, damit diese zur kollegialen Beratung wirksam zur
Verfügung stehen, um “vorbildlich“ in heterogenen Lern
gruppen wertschätzend kommunizieren und unterstützen
zu können. MINT-Begabte stellen sich systematisch und
praxisorientiert ihrer eigenen Kompetenzentwicklung, um
sich in der gemeinsamen Förderung als LPCs und LPC-
Mentoren zu engagieren. Darüber hinaus erhalten Sie ein
Förderprogramm im TP3 durch forschungsbasierte Lehr-
Lern-Arrangements.
Innovative Lehr-Lern-Arrangements
Im Teilprojekt 3 – Innovative Lehr-Lern-Arrangements, reali
sieren Studierende des berufsbegleitenden Teilzeitstudien
gangs System Engineering jedes Semester Projektstudien
arbeiten in Grundlagenfächern wie Mathematik, Physik und
Informatik. Die Erarbeitung von Grundlagen der Mathematik
in kooperativen Lehr-Lern-Arrangements wird von den Stu
dierenden sowohl in den MINT-Brückenkursen als auch im
Grundstudium als sehr hilfreich gesehen.
Projektbeschreibung
Um den Übergang von Schule zu Hochschule systematisch
für MINT-Studierende zu analysieren, wird ein MINT-Kompe
tenzrahmen zur Verfügung gestellt. Die bisher „selbstver
ständlich vorausgesetzten“ Basiswissenseinheiten werden
für die Studieneingangsmodule zur Ingenieursmathematik,
Physik und Informatik transparent aufbereitet. Der MINT-
Kompetenzrahmen stellt das HKE-spezifische Anforderungs
profil dar, mit dem die Studierenden individuell einen
genauen Soll-Ist-Abgleich ihres Basiswissens bzw. ihrer
Lernerfahrungen durchführen können.
Unter Einsatz von Learning-Analytics wird eine spezifische
stufenweise Intensivierung in Form von virtuellen Kursen mit
Lern- und Testaufgabe angeboten, die dazu dienen sollen,
selbstgesteuert und rechtzeitig zum kontinuierlichen Lernen
anzuleiten. Gelingt dies aufgrund fehlender Selbstlernkom
petenz nicht, haben sich die Studienbeginnenden durch
einen Intervisionsvertrag bereit erklärt, an einem Basis-
Camp zur Einrichtung ihrer persönlichen Lernumgebung teil
zunehmen. Sollte kein verbessertes Ergebnis in Bezug auf
Teilhabe, Lernzeit und Lernfortschritt erkannt werden, dürfen
Lehrende zur individuellen Lernprozessbegleitung im Dialog
motivieren.
Ergänzend zur fachlich-methodischen Unterstützung stehen
hier die personalen und sozial-kommunikativen Kompetenzen
im Vordergrund. Von höchster Bedeutung ist dabei die
Selbstlernkompetenz, welche Lernbereitschaft, Analyse
eines Entwicklungsbedarfs, dessen Lernplanung und -über
prüfung umfasst.
Kompetenzentwicklung in den MINT-Basisfächern
Das Teilprojekt 1 – MINT beschäftigt sich mit der fachlichen
Kompetenzentwicklung der MINT-Basisfächer. Dafür ist ein
Drei-Stufen-Konzept implementiert.
Stufe 1: Zu Beginn des Semesters wird in einer Einfüh
rungsveranstaltung allen Erstsemestern das „Basis-Camp“
vorgestellt. Der Fokus liegt auf der Übernahme von Eigen
verantwortung. Anhand der Darstellungsform einer Berg
tour wird zur Verbesserung der Selbstlernkompetenz auf
merksam gemacht. MINT-Studierende werden auf ihre
Fähigkeiten sensibilisiert, wie sie ihr fachliches Niveau ein
schätzen und die Progression im entsprechenden Lern
pensum bewältigen können. Sich auf den Wissenschafts
modus einstellen, passende Medienkompetenz aneignen
sowie Selbst- und Zeitmanagement inklusive Selbstwirk
samkeit reflektieren, sind Inhalte des Angebots. Dabei
werden Reflexionsprozesse als zentraler Intended Learning
Outcome abverlangt.