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Zwischenbericht 2018 – „MINTerAKTIV – Mit Erfolg zumMINT-Abschluss in Bayern“

Stufe 2: Schwerpunkt dieser Stufe ist die systematische

Begegnung auf individuelle Herausforderungen der Studien­

eingangsphase und ihre Unterstützung mit anforderungs­

gerechten Bewältigungsstrategien. In den von den Lernpro­

zess-Coaches (LPC) geleiteten wöchentlichen Lerngruppen

sind unter Einbeziehung von kollegialer Beratung (KOLLERN)

tragfähige Peer-Beziehungen aufgebaut, die zur Kommuni­

kation über die Lerninhalte mit Lernenden und Lehrenden

befähigen. Auch eine Lernpartnerbörse ist etabliert.

Stufe 3: Persönliche Beratung erfolgt in bedenklichen Situa­

tionen, wenn die Angebote auf Ebene 1 und 2 nicht aus­

reichen, um sich die notwendige Selbstlernkompetenz

anzueignen bzw. eine schnellere Potentialentwicklung zu

bewirken. Auf der Meso-Ebene wird bei bedenklichen Vor­

leistungen eine monatliche intensive Lernprozess-Beglei­

tung längerfristig mit einem professionellen Lernprozess-

Coach angeboten. Ein stärkenorientierter Dialog über

Kompetenz-Entwicklungspotentiale wird geführt und das

Ergebnis einer Entwicklung geplant sowie überprüft. Unter

Umständen wird dabei auch ein passenderer Lebensplan­

entwurf erarbeitet. Lernbiographien werden anonym aufge­

zeichnet sowie analysiert und dienen zum weiteren Aufbau

förderlicher Rahmenbedingungen.

Individuelle Kompetenz-Entwicklung

Teilprojekt 2 – Individuelle Kompetenz-Entwicklung dient

dazu, die Ausbildung der begabten Studierenden ab dem

2. Semester zu Lernprozess-Coaches (LPC) im Bereich der

Peeragogik zu leisten. So erhalten LPCs und LPC-Mento­

ren spezielle Schulungen zur individuellen Weiterentwick­

lung, damit diese zur kollegialen Beratung wirksam zur

Verfügung stehen, um “vorbildlich“ in heterogenen Lern­

gruppen wertschätzend kommunizieren und unterstützen

zu können. MINT-Begabte stellen sich systematisch und

praxisorientiert ihrer eigenen Kompetenzentwicklung, um

sich in der gemeinsamen Förderung als LPCs und LPC-

Mentoren zu engagieren. Darüber hinaus erhalten Sie ein

Förderprogramm im TP3 durch forschungsbasierte Lehr-

Lern-Arrangements.

Innovative Lehr-Lern-Arrangements

Im Teilprojekt 3 – Innovative Lehr-Lern-Arrangements, reali­

sieren Studierende des berufsbegleitenden Teilzeitstudien­

gangs System Engineering jedes Semester Projektstudien­

arbeiten in Grundlagenfächern wie Mathematik, Physik und

Informatik. Die Erarbeitung von Grundlagen der Mathematik

in kooperativen Lehr-Lern-Arrangements wird von den Stu­

dierenden sowohl in den MINT-Brückenkursen als auch im

Grundstudium als sehr hilfreich gesehen.

Projektbeschreibung

Um den Übergang von Schule zu Hochschule systematisch

für MINT-Studierende zu analysieren, wird ein MINT-Kompe­

tenzrahmen zur Verfügung gestellt. Die bisher „selbstver­

ständlich vorausgesetzten“ Basiswissenseinheiten werden

für die Studieneingangsmodule zur Ingenieursmathematik,

Physik und Informatik transparent aufbereitet. Der MINT-

Kompetenzrahmen stellt das HKE-spezifische Anforderungs­

profil dar, mit dem die Studierenden individuell einen

genauen Soll-Ist-Abgleich ihres Basiswissens bzw. ihrer

Lernerfahrungen durchführen können.

Unter Einsatz von Learning-Analytics wird eine spezifische

stufenweise Intensivierung in Form von virtuellen Kursen mit

Lern- und Testaufgabe angeboten, die dazu dienen sollen,

selbstgesteuert und rechtzeitig zum kontinuierlichen Lernen

anzuleiten. Gelingt dies aufgrund fehlender Selbstlernkom­

petenz nicht, haben sich die Studienbeginnenden durch

einen Intervisionsvertrag bereit erklärt, an einem Basis-

Camp zur Einrichtung ihrer persönlichen Lernumgebung teil­

zunehmen. Sollte kein verbessertes Ergebnis in Bezug auf

Teilhabe, Lernzeit und Lernfortschritt erkannt werden, dürfen

Lehrende zur individuellen Lernprozessbegleitung im Dialog

motivieren.

Ergänzend zur fachlich-methodischen Unterstützung stehen

hier die personalen und sozial-kommunikativen Kompetenzen

im Vordergrund. Von höchster Bedeutung ist dabei die

Selbstlernkompetenz, welche Lernbereitschaft, Analyse

eines Entwicklungsbedarfs, dessen Lernplanung und -über­

prüfung umfasst.

Kompetenzentwicklung in den MINT-Basisfächern

Das Teilprojekt 1 – MINT beschäftigt sich mit der fachlichen

Kompetenzentwicklung der MINT-Basisfächer. Dafür ist ein

Drei-Stufen-Konzept implementiert.

Stufe 1: Zu Beginn des Semesters wird in einer Einfüh­

rungsveranstaltung allen Erstsemestern das „Basis-Camp“

vorgestellt. Der Fokus liegt auf der Übernahme von Eigen­

verantwortung. Anhand der Darstellungsform einer Berg­

tour wird zur Verbesserung der Selbstlernkompetenz auf­

merksam gemacht. MINT-Studierende werden auf ihre

Fähigkeiten sensibilisiert, wie sie ihr fachliches Niveau ein­

schätzen und die Progression im entsprechenden Lern­

pensum bewältigen können. Sich auf den Wissenschafts­

modus einstellen, passende Medienkompetenz aneignen

sowie Selbst- und Zeitmanagement inklusive Selbstwirk­

samkeit reflektieren, sind Inhalte des Angebots. Dabei

werden Reflexionsprozesse als zentraler Intended Learning

Outcome abverlangt.