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Seit einigen Jahren ist der Begriff »Künstliche In-

telligenz« in aller Munde. Dabei ist er nicht neu.

Wissenschaftler*innen setzen sich schon seit über

60 Jahren mit den Herausforderungen und Tücken

Künstlicher Intelligenz auseinander. Die Geburts-

stunde der Künstlichen Intelligenz (kurz: KI) war

1956 in den USA. In einem Sommerworkshop am

Darthmouth College einigten sich Wissenschaftler

auf die Bezeichnung »Artificial Intelligence« (AI),

um Forschungsbereiche, die vorher mit »thinking

machines« oder »complex information processing«

bezeichnet wurden, unter einemBegriff zu vereinen

(McCorduck, P., 2004). Warum ist dies wichtig zu

wissen? Weil die Namengebung einen Einfluss auf

die Wahrnehmung und Erwartungen an dieses Ge-

biet hat. Der Name gibt es bereits vor: Wir erwar-

ten etwas, das intelligent ist. Intelligent

handelt.Wo

aber Erwartungen vorliegen, ist die Enttäuschung

nicht weit entfernt. Davon zeugen zwei KI-Winter,

in denen KI fast schon abgeschrieben war. Das, was

man als intelligent vermutete, war langsam, unfle-

xibel und gar nicht mal so schlau. Und nun also seit

einigen Jahren die große KI-Euphorie. Und nicht zu

Unrecht: Es hat sich viel getan, die Fortschritte in

der Forschung können sich sehen lassen, ein Durch-

bruch folgt dem nächsten. Die wissenschaftlichen

Veröffentlichungen, die das Schlüsselwort »Artificial

Intelligence« beinhalten, haben sich seit dem Jahr

2000 mehr als verdreifacht. Es gibt inzwischen Sys-

teme, die erfolgreich in unserem Alltag eingesetzt

werden, zum Beispiel, um Gesichter zu erkennen,

unsere Vorlieben bei Musik und Filmen zu lernen

oder unser Kaufverhalten zu analysieren, um uns

(scheinbar) perfekt zugeschnitteneWerbung zu prä-

sentieren.Wie kommen diese Systeme auf ihre Klas-

sifikationsentscheidungen? Welche der Unmengen

an Informationen waren relevant für das System?

Wurde das gelernt, was gelernt werden sollte? Wo

macht das System noch Fehler? Alles Fragen, die so

wichtig sind. Und gar nicht so einfach zu beantwor-

ten, bestehen die heutigen Systeme vor allem aus

sogenannten »tiefenNeuronalenNetzen«. Eines die-

ser Netze, welches Objekte auf Bildern erkennen kann,

besteht aus 650.000 Neuronen und hat über 60Millionen

Parameter (Krizhevysk et al., 2012). Eine Komplexität also, die

wir weder überschauen noch erfassen können.Was also tun?Der

Science Slam

Künstliche Intelligenz

erklärbar machen

Text: Katharina Weitz

Illustration: Tobi Frank

Science Slam