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tenmönchen der Bildtafeln aus dem Stadtmuseum Landsberg
am Lech auseinandersetzt, wurde als »funniest hack« und als
Publikumsliebling gekürt (zum Projekt ausführlich: ERKLÄR-
STÜCK in diesemHeft).
Der Preis in der Kategorie »most technical« ging an das
Team der LMUMünchen für die Entwicklung der
Schmankerl-
TimeMachine.
Über die Webseite
dhvlab.gwi.uni-muenchen.de/schmankerltimemachine
haben die Nutzer*innen die Möglich-
keit, sich durch Münchner Speisekarten des 18. und 19. Jhs.
durchzulesen, Gerichte nach Preis auszuwählen, sich ein Menü
zusammenzustellen und dieses via Verlinkung mit Chefkoch.
de auch mit Rezept und Zutatenliste zu versehen. Einem nost-
algischenMünchner Schmankerlabend steht somit nichts mehr
imWege. Dochwas auf den erstenBlickwie eine unterhaltsame,
spielerische Annäherung an einen Datensatz der Monacensia
im Hildebrandhaus aussieht, offenbart auf den zweiten Blick
Ansatzpunkte für künftige Forschungsvorhaben. Die Commu-
nity ist aufgerufen, weitere Karten hinzuzufügen sowie diese
zu transkribieren. Die damit an Umfang stets zunehmende
Datengrundlage kann künftig als Quelle für wissenschaftliche,
lokalgeschichtliche und gesellschaftliche Fragestellungen die-
nen, beispielsweise: Ab welchem Jahr findet sich ein bestimm-
tes Gericht erstmals auf dem Münchner Speiseplan? Oder wie
verändern sich im Laufe der Zeit die Adjektive, mit denen die
Speisen angepriesen werden –wann gibt es erstmals ein »leich-
tes Süppchen«?
In der Kategorie »most useful« – Preis für die relevanteste
Anwendung – wurde
Linked Stage Graph
ausgezeichnet. Der
LinkedData-basierteWissensgraph bietet mit darauf aufbauen-
den Visualisierungen einen spannenden Einblick in 7000 Foto-
grafien und die zugehörigen Aufführungsdaten des Stuttgarter
Staatstheaters. Theater-, Fotografie- und Kulturinteressierten
eröffnet sich damit erstmals die Möglichkeit, die Theaterge-
schichte Stuttgarts auf der Basis dieser Fotografien aus neu-
en Perspektiven zu entdecken. Die Webseite ist online unter
slod.fiz-karlsruhe.de/bereits verfügbar. Das Projekt besticht
durch seine auch auf andere Datensets übertragbare Logik der
Datenstrukturierung und -visualisierung, die die Fotografien
für technische Laien wie Expert*innen einfach zugänglich bzw.
erlebbar macht. Die zusätzliche Anreicherung mit Datensets
von Wikidata und der Gemeinsamen Normdatei (GND) der
Deutschen Nationalbibliothek sowie die Bereitstellung einer
öffentlich verfügbaren Abfrage, die es anderen Daten-Enthusi-
asten erlauben, an die Ergebnisse nahtlos anzuknüpfen, macht
Linked Stage Graph
zu einem echten Gewinn.
Cover.Boutique
, Sieger in der Kategorie »Best Design«, bietet
die Möglichkeit, sich über eine Web App
cover.boutique
auf der
Grundlage ausgewählter Museumsdaten, Cover für das Smart-
phone zu generieren, auf dem heimischen Drucker auszudru-
cken und in einer durchsichtigen Silikonhülle auf der Rückseite
des Handys effektvoll zu platzieren. Die Herangehensweise,
aus einem enormen Spektrum an Datensets – von den Post-
säcken der Museumsstiftung Post und Telekommunikation in
Nürnberg, den Aufnahmen Historischer Zeppelinfahrten des
Zeppelin Museums Friedrichshafen bis hin zum Kartenmate-
rial des Leibniz-Instituts für Ost- und Südosteuropaforschung
in Regensburg – eine simple Idee für eine junge Zielgruppe zu
erarbeiten, beeindruckte nicht nur die Jury.
Ideen-Pitching auf dem Kick-Off in der Münchner Stadtbibliothek Am Gas-
teig: Jeder Luftballon steht für eine Idee und bildet den Sammelpunkt für In-
teressenten, aus denen sich im Lauf des Tages die Teams zusammensetzen.
Auf der Preisverleihung in der Tafelhalle Nürnberg präsentieren alle Teams
hands-on ihre Projekte.
Intensive Arbeitsphase – Datengeber*innen und Entwickler*innen in der
Diskussion
Thema Kultur digital