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Der digitaleWandel beeinflusst nicht nur unser tägliches Leben,

sondern ist längst in den Kulturinstitutionen angekommen. Die

Digitalisierung hat den »Lernort Museum« in den digitalen

Raum erweitert und verändert den Umgang mit den Objekten

und denDialogmit demPublikum. Den Zugang zu diesen Räu-

men definieren Produkte, Services, Schnittstellen, User Inter-

faces oder Algorithmen, die den Museumsbesuch vorbereiten,

vertiefen oder sogar in eine Zeit- und Ortsunabhängigkeit aus-

dehnen. Das populärste Zugangsinstrument des Publikums zu

diesen Räumen sind mobile Endgeräte, auf denen Websites

und Anwendungen abgerufen werden. Zeitgemäße museale

Vermittlung beinhaltet daher immer deutlicher neben klassi-

schen analogen Formaten auch digitale Angebote. Diese werden

von der Öffentlichkeit angenommen, wenn sie die Vermittlung

eines Museums sinnvoll ergänzen, den BesucherInnen einen

Mehrwert bieten, nachhaltig geplant und entwickelt sowie als

Angebote in den einzelnen Häusern auch rückgebunden sind.

Die Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern

initiierte 2015 das Projekt

fabulAPP – Baukasten für digitales

Storytelling im Museum,

das Museen bei der Realisierung digi-

taler Anwendungen für Smartphones wie Audio- undMultime-

diaguides, E-Learning- oder Spieleanwendungen unterstützt.

In Workshop-Modulen werden den TeilnehmerInnen wichti-

ge Grundlagen für die Konzeption, Umsetzung und den Be-

trieb digitaler Anwendungen vermittelt. Über das webbasierte

Content-Management-System (CMS) von fabulAPP können

die Häuser ihre geplante digitale Anwendung selbstständig

realisieren. Die Landesstelle begleitet nicht nur den gesamten

Arbeitsprozess durch Orientierungshilfen, Workshops oder

Feedbackschleifen, sondern gewährleistet im Sinne der Nach-

haltigkeit auch Hosting und Support der Anwendungen. Über

konkrete Projektewerden regelmäßig neue Funktionen in fabul-

APP implementiert, sodass sich der Baukasten kontinuierlich

weiterentwickelt, technisch stabil bleibt und den Museen ein

zeitgemäßes Werkzeug zur digitalen Vermittlung über Pro-

dukte liefert.

Die Zielsetzung von fabulAPP sieht vor, Museen bei der Ent-

wicklung erfolgreicher, zielgruppengerechter Anwendungen

mit umfassender Verankerung imeigenenHaus zu unterstützen

und zugleich das Verständnis für digitale Produkte sowie die

Professionalität zum Thema Digitalisierung in den Kulturein-

richtungen weiter auszubauen. Seit April 2018 ist fabulAPP

bayernweit verfügbar und kann kostenlos von Museen genutzt

werden. Bis jetzt nehmen etwa 60 Museen an fabulAPP teil,

fast 100 Teilnehmer haben den Einstiegs-Workshop absolviert.

2019 konnten die ersten Apps veröffentlicht werden.

Dr. Christian Gries, Kunsthistoriker und Archäologe, leitet an

der Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern

das Projekt Digitale Strategien für Museen. Er ist Mitinitiator

und -veranstalter der Tagung

aufbruch. museen und web 2.0

(2011-2012), des stARTcamp München (2012-2015) und Grün-

dungsmitglied der Münchner

Kulturkonsorten.

Wiltrud Gerstner M. A. betreut bei der Landesstelle den

Bereich

Digitale Produkte für Museen/fabulAPP.

Weitere Informationen unter

www.fabulapp.de

Testing der fabulAPP

Digitale Vermittlung

mit dem Baukasten

fabulAPP

Thema Kultur digital