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Impulse und Ideen geben, die helfen können, das Familien­

leben mit einer Karriere in der Wissenschaft in Einklang zu

bringen. Das Symposium stand imÜbrigen allen offen – und

es wurde auch von männlichen Nachwuchswissenschaftlern

gut angenommen, die ihre eigene Forschung in Kurzvorträgen

oder Poster-Präsentationen vorgestellt haben. Wie soll ein

gegenseitiges Verständnis auch wachsen, wenn eine Gruppe

immer ausgeschlossen wird?

aviso:

Welches Thema wurde im Symposium diskutiert?

Burger:

Das Symposium wurde im Rahmen des Sonderfor­

schungsbereichs SFB 953 ausgerichtet. Chemiker, Physiker

und Ingenieure der FAU erforschen hier die einzigartigen

Eigenschaften von Kohlenstoffallotropen und lernen, diese

entsprechend den Anforderungen der Anwendungen zu ver­

ändern und zu nutzen. Der interdisziplinäre Ansatz machte

das Symposium für alle Fachrichtungen interessant. Durch

das zusätzlich angebotene neue Format – die Einblicke in die

Karrierewege der Rednerinnen – fühlte sich das Publikum

bei jedem einzelnen Vortrag angesprochen, unabhängig von

der Fachrichtung.

aviso:

Welche Rückmeldungen haben Sie auf dieses zusätz­

liche Format bekommen?

Hölzel:

Wir haben von allen Seiten, sowohl von den Redne­

rinnen als auch von den Teilnehmenden, sehr gutes Feedback

erhalten. Viele waren begeistert von diesem neuen Format

und der positiven, ermutigenden Botschaft, die von dem Sym­

posium ausging. Es gab großes Interesse für die Einblicke

in die verschiedenen Karrierewege. Überaus spannend war

vor allem, wie Frauen aus verschiedenen Ländern ihrenWeg

gefunden haben, auf welche Hindernisse junge Forscherin­

nen treffen und wie sie in der Wissenschaft erfolgreich sein

können. Zu Anfang hatten viele mit klassischen Rollenbil­

dern zu kämpfen. Prof. Katharina Landfester hat ihre Kin­

der aber einfach mit in die Vorlesung genommen. Wir haben

erfahren, welche Probleme Frauen aus anderen Ländern be­

wältigen müssen. Prof. Rajaâ Cherkaoui El Moursli musste

erst die Erlaubnis von ihrem Vater einholen, um überhaupt

zu studieren.

Burger:

Besonders interessant: eine Karriere in der Wissen­

schaft ist möglich, auch wenn der Lebenslauf nicht von An­

fang an perfekt verläuft. Prof. Malika Jeffries-EL berichtete,

dass sie nach ihrer Promotion noch keine einzige Publikation

veröffentlicht hatte, und Prof. Penelope Brothers Bewerbun­

gen auf Professuren blieben oft unberücksichtigt. Die Refe­

rentinnen haben erklärt, warum sie welche Entscheidung

während ihrer Karriere getroffen haben, was sie beeinflusst

hat und wie es ihnen gelungen ist, ihre wissenschaftliche

Karriere mit einem Familienleben zu verbinden. Das Wich­

tigste ist, an sich zu glauben und für seine Ziele zu kämpfen,

unabhängig davon, was auf einen zukommt!

aviso:

Sie haben zum erstenMal ein internationales Sympo­

sium organisiert. Welche Erfahrungen haben Sie gemacht?

Burger:

Neu war, dass wir als Organisationsteam für alles

verantwortlich waren: vomKonzept und Programm über die

Auswahl der Referentinnen bis zur Erstellung einer Home­

page und zur Veranstaltungsplanung. Wegen der multikul­

turell diversen Herkunft und der unterschiedlichen wissen­

schaftlichen Disziplinen im 7-köpfigen Organisationskomitee

herrschte immer eine bereichernde – und sehr kollegiale –

Atmosphäre.

Hölzel:

Viele erfolgreiche Forscherinnen haben unsere Ein­

ladung angenommen und wir haben viele Bewerbungen

für Kurzvorträge, Flash Talks und Poster-Präsentationen

erhalten. Zu unserer großen Freude nahm auch der neue baye­

rische Staatsminister für Wissenschaft und Kunst, Bernd

Sibler, unsere Einladung an. Ich denke, wir haben gute Ar­

beit geleistet.

WOMEN IN SCIENCE –

1ST ERLANGEN SYMPOSIUM

Das Women in Science – 1st Erlangen Symposium fand vom 9. bis

11. Dezember an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürn-

berg statt. 16 Rednerinnen aus aller Welt nahmen an dem Symposi-

um teil, welches von Kurzvorträgen, Poster-Präsentationen und Dis-

kussionen begleitet wurde. Weitere Informationen unter: www.w4w.nat.fau.eu/womeninscience_1st-erlangen-symposium/

DAS ORGANISATIONSKOMITEE

Das Organisationsteam bestand ausschließlich aus Nachwuchswis-

senschaftlerinnen der FAU, die alle Entscheidungen unhierarchisch

und gleichberechtigt getroffen haben:

Dr. M. Eugenia Pérez-Ojeda

studierte und promovierte in Spanien und ist Marie Skłodowska

Curie-Postdoktorandin in der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Hirsch.

Katerina Maxouti

promoviert ebenfalls in dieser Arbeitsgruppe, nach-

dem sie in Zypern und Erlangen studierte.

Dr. Alexandra Burger

hat

auch dort promoviert und ist nun als Postdoktorandin am Zentralinstitut

für neue Materialien und Prozesstechnik in Fürth tätig.

Ramandeep

Kaur

aus Indien studierte in Delhi und Erlangen, bevor sie als Dokto-

randin in die Gruppe von Prof. Dr. Guldi kam.

Aysun Çapci

studierte

an der Universität Ege (Türkei) Chemie und promoviert bei Prof. Dr.

Tsogoeva.

Helen Hölzel

hat in Erlangen studiert und promoviert in der

Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Jux.

Dr. Sandra Míguez Lago

aus Galizien

absolviert dank einem Stipendium der Frauen in Forschung und Lehre

(FFL) und der Emerging Talents Initiative (ETI) ihr Postdoktorat in der

Gruppe von Prof. Dr. Kivala.

oben

Das Organistionskommitee vom Women in Science-Symposium

(von links): Dr. Sandra Míguez Lago, Aysun Çapci Karagöz, MSc.,

Dr. M. Eugenia Pérez-Ojeda, Dr. Alexandra Burger, Katerina Maxouti,

MSc., Ramandeep Kaur, MSc., und Helen Hölzel, MSc.