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aviso 1 | 2019

FRAUEN. GLEICHE CHANCEN – ANDERE MÖGLICHKEITEN

RESULTATE

Text:

Eckhard Henscheid

DER JUNGE, FAST

noch blutjunge Büro Wilhelm. Verlag

kann so schlecht nicht sein, wenn er heute schon meine ganze,

meine komplette Kleinfamilie beherbergt und beschäftigt:

Von meiner Frau erschienen bei ihm in den letzten beiden

Jahren zwei voluminöse und äußerst edel gestaltete Brief­

bände des preußischen Freiheitskämpfers und Waterloo-

Siegers General Gneisenau, bisher unveröffentlichte Briefe

an seine Gemahlin; von mir selber gab es zwei reichlich schmä­

lere und aber kaum weniger vornehm auftretende Werke:

zuletzt eine Kollektion »Neuer Heiligen-Legenden« aus

einem sehr alten biblisch-katholisch beheimateten Terrain;

und gut zehn Jahre vorher schon eine Wiederausgabe mei­

ner Amberg-Stadtbeschimpfung von 1975.

Allein insofern schon hat der BüroWilhelm. Verlag den dies­

maligen »Preis für einen bayerischen Kleinverlag« vollkom­

men zu Recht erhalten – übrigens schon die zweite größere

Preiswürdigung des darüber nicht einmal besonders über­

raschten und vergrätzten Verlags. Und übrigens: Der Name

Büro Wilhelm. Verlag erklärt sich als eine etwas verhohlen-

verklausulierte Zusammenfügung aus den Namen der hier

wohl gemeinsam zuständigen Chefs: ManfredWilhelm und

WilhelmKoch. Dazu gesellt sich GerhardWilhelm Schmidt-

Schönenberg.

DER BÜRO WILHELM. VERLAG

ist auch sonst ein recht

gemischtes Unternehmen, ein Mixtum compositum aus

neuen Büchern, Zeitschriften, aufklärerischen Werbebro­

schüren und Veranstaltungsunternehmungen – alles auch

vor dem Hintergrund des von Willi Koch vor einem guten

Jahrzehnt gegründeten und durchgesetzten und unnachgie­

DER VERLAG, MEIN NACHBAR

LAUDATIO FÜR DEN BÜRO WILHELM. VERLAG ANLÄSSLICH DER 10. VERLEIHUNG

DES PREISES FÜR EINEN BAYERISCHEN KLEINVERLAG

big mit öffentlichen Mitteln und willigen Sponsoren einge­

deckten Amberger »Luftmuseums«; des wohl globalmun­

dial ersten seiner Art; das sich, wie man hört und liest, bei

aerotechnischen und anderswie scientifischen Fachkräften

ebenso großer Wertschätzung erfreut wie bei Kindern, wie

bei fast aus aller Welt anreisenden neugierigen oder bereits

wissensgierigen Kindern; vom Baby bis zum Reifezeugnis­

träger. Den vor allem an den Wochenenden aufblühenden

Besucherverkehr ergänzen immer wieder thematische Extra­

ausstellungen, Vorträge und literarische Lesungen. So in aller

Schlitzohrigkeit etwas maulfaul der Chef Willi Koch manch­

mal anmahnt, so nimmermüd emsig und auch wagemutig

ist er als Initiator und vielseitiger Unternehmer.

DER BÜRO WILHELM. VERLAG

ist ebenfalls ein fleißiger. Au­

ßer den 3 1/2 Henscheidfamilie-Büchern erschien da im letz­

ten Jahr z. B. auch noch ein reich bebildeter Erinnerungsband

über und für WAA-Wackersdorf-Einsatzwillige, wehmütige

Reminiszenzen aus nahfernen Zeiten. Es erschienen z. B. be­

reits mehrere Architekturbücher in ebenfalls sehr pfleglicher

Gestalt, es erschienen bayerische Regionaljournale; sowie,

ähnlich traditionsfroh und doch auch aktuell gesinnt, 2017

nochmals ein schmuckes Amberg-Büchlein, eine nur leicht

lobhudelnde und aber auch kritische, ja etwas boshafte

Amberg-Anthologie – mit dem abermaligen Nachweis, dass

die sogenannte heimliche Hauptstadt der Oberpfalz dar­

überhinaus auch die Hauptstadt wenn schon nicht Bay­

erns und Deutschlands und Europas, so doch des gesamten

Abendlands sei; nämlich im Rahmen eines sehr stringen­

ten und sogar geometrischen Nachweises – übrigens wie­

der aus meiner Feder, meiner wie sonst so unbestechli­

oben

Moderator Till Briegleb mit den Preisträgern Manfred Wilhelm,

Gerhard Wilhelm Schmidt-Schönenberg und Wilhelm Koch.