Quantentechnologie „Quantum Integration Centre“ in Garching soll Bayern als führenden Standort beim Quantencomputing etablieren

Wissenschaftsminister Bernd Sibler (r) mit Ministerpräsident Dr. Markus Söder
Wissenschaftsminister Bernd Sibler (r) mit Ministerpräsident Dr. Markus Söder

Kräfte bündeln für die Zukunft: Mit der Eröffnung des „Quantum Integration Centre“ (QIC) durch Ministerpräsident Dr. Markus Söder und Wissenschaftsminister Bernd Sibler am renommierten Leibniz-Rechenzentrum (LRZ) in Garching unterstreicht Bayern seine großen internationalen Ambitionen auf dem Gebiet der Quantentechnologien.

Wissenschaftsminister Bernd Sibler
Wissenschaftsminister Bernd Sibler

„München soll mit Mitteln aus der Hightech Agenda Bayern einer der führenden Standorte im Bereich Quantentechnologien werden. Das Quantum Integration Centre ist der neuartige Prototyp eines zukunftsweisenden Experimentierlabors zur Verbindung von Quanten- und Supercomputing“, betonte Wissenschaftsminister Bernd Sibler bei der Eröffnung des neuen Hightech-Forschungszentrums Mitte März.

Am nationalen Höchstleistungsrechenzentrum LRZ der Bayerischen Akademie der Wissenschaften soll das QIC Dreh- und Angelpunkt für die Entwicklung und praktische Nutzbarmachung von Quantencomputern der Zukunft werden. „Es ist mit dem LRZ als einem der weltweit leistungsfähigsten Rechenzentren am perfekten Ort angesiedelt. Hier findet exzellente Forschung in einem Netzwerk mit Universitäten, Forschungsinstituten und Technologiefirmen statt“, bekräftigte Sibler.

Quantencomputer sollen noch schneller rechnen und komplexere Anwendungsprobleme lösen können als die bisher eingesetzten Supercomputer. Finanziert wird das Zentrum aus Mitteln der milliardenschweren Innovationsoffensive Hightech Agenda Bayern.

„Das ist der Warp-Antrieb für die Forschung der Zukunft. Ein Supercomputer ist ein Instrument, der Quantencomputer ein ganzes Orchester. Wir ermöglichen Forschung in neuen Dimensionen mit einem Quanten-District in Bayern. Was das Silicon Valley heute ist, wird das Quantum Valley in Zukunft sein. Die Hightech Agenda Bayern mit insgesamt 3,5 Milliarden Euro schafft 13.000 Studienplätze und 1000 Professuren, allein 100 für KI“, sagte Ministerpräsident Söder.

Kräfte bündeln für die Initiative Munich Quantum Valley

Parallel zur Eröffnung des QIC hat das LRZ eine neue „Quantum Learning Machine“ in Kooperation mit der Firma Atos in Betrieb genommen. Dieses System wurde dafür konzipiert, ohne spezielle Quanten-Hardware Algorithmen für das Quantencomputing zu testen und erste Simulationen durchzuführen, die der Forschung schon vor der Einsatzfähigkeit eigenständiger Quantencomputer zur Verfügung stehen sollen. Darüber hinaus kooperiert das LRZ mit weiteren Partnern wie dem finnisch-deutschen Startup IQM und dem Walther-Meißner-Institut für Tieftemperaturforschung (WMI) in Garching bei der Entwicklung von Quantenprozessoren.

„Im LRZ Quantum Integration Centre bündeln wir unsere Quantencomputing-Aktivitäten und forcieren sie gemeinsam mit unseren Partnerinnen und Partnern im Munich Quantum Valley. Wir arbeiten daran, den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern in Bayern erste Dienste in diesem Bereich zur Verfügung zu stellen und treiben die Aus- und Weiterbildung voran“, erklärte der Leiter des LRZ, Prof. Dieter Kranzlmüller. „Als nationales Höchstleistungsrechenzentrum beschäftigen wir uns intensiv mit der Frage, wie sich Quanten- mit Supercomputing kombinieren lässt, um Quantencomputer schneller nutzbar zu machen.“

Im Januar hatte die Bayerische Akademie der Wissenschaften als Träger von LRZ und WMI, die Fraunhofer-Gesellschaft, die Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München, die Max-Planck-Gesellschaft und die Technische Universität München (TUM) die Initiative „Munich Quantum Valley“ gegründet. Langfristig ist die gemeinsame Entwicklung von Hard- und Software für Quantencomputer ein zentrales Ziel. Das QIC soll einen wichtigen Beitrag für das Munich Quantum Valley leisten.

Hightech Agenda Bayern als Forschungsturbo für Quantentechnologien

Das Munich Quantum Valley ist Bestandteil der großen Technologieoffensive Hightech Agenda Bayern, die insbesondere Zukunftsfelder wie Künstliche Intelligenz und Supertech fördert. In diesem Zusammenhang investiert der Freistaat rund 70 Millionen Euro in Quantentechnologien. Zusätzlich wurden im Rahmen des Beschleunigungsprogramms Hightech Agenda Plus rund 300 Millionen Euro für die Förderung der Quantentechnologien im Bayerischen Staatshaushalt vorgesehen.

Wissenschaftsminister Sibler: „Mit der Hightech Agenda Bayern und der Hightech Agenda Plus legen wir den Forschungsturbo ein und bauen den Wissenschafts- und Technologiestandort Bayern nicht nur im Bereich der Künstlichen Intelligenz, sondern auch im Bereich Supertech und Quantentechnologien in noch nie dagewesenem Umfang aus.“

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