Exzellenzinitiative und Exzellenzstrategie

Ziel der Exzellenzinitiative von Bund und Ländern zur Förderung von Wissenschaft und Forschung an deutschen Hochschulen war es, den Wissenschaftsstandort Deutschland nachhaltig zu stärken, seine internationale Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern und Spitzen im Universitäts- und Wissenschaftsbereich sichtbarer zu machen. In der ersten Phase (2006/2007 bis 2011/2012) standen für die geförderten Zukunftskonzepte, Exzellenzcluster und Graduiertenschulen insgesamt 1,9 Mrd. Euro zur Verfügung, in der zweiten Phase (2012 bis 2017) 2,7 Mrd. Euro; hiervon trugen der Bund 75 Prozent, das jeweilige Sitzland 25 Prozent.
Die Exzellenzinitiative war für die Hochschullandschaft insgesamt ein großer Erfolg. Zum einen ist es gelungen, die internationale Sichtbarkeit und Konkurrenzfähigkeit der deutschen Universitäten zu steigern. Dies wird u.a. bei den Erfolgen, Spitzenwissenschaftlerinnen und -wissenschaftler zu gewinnen oder aus dem Ausland zurückzuholen, sichtbar. Zum anderen hat in den Hochschulen selbst eine produktive Wettbewerbsdynamik Einzug gehalten, durch die sie in großer Breite wissenschaftliches Personal gewonnen haben.
Seit Januar 2019 wird die gemeinsame Förderung unter der Bezeichnung Exzellenzstrategie fortgeführt und weiterentwickelt. Für die beiden Förderlinien Exzellenzcluster und Exzellenzuniversitäten stellen Bund und Länder 533 Mio. Euro pro Jahr zur Verfügung, wiederum im Verhältnis 75:25. Gefördert werden 57 Exzellenzcluster und – seit November 2019 – 11 Exzellenzuniversitäten. Exzellenzcluster werden bis zu zweimal sieben Jahre lang gefördert. Die Förderung von Exzellenzuniversitäten wird zwar ebenfalls alle sieben Jahre durch eine kritische Begutachtung überprüft, ist aber grundsätzlich auf Dauer angelegt. Hier wird erstmals die Änderung des Grundgesetzartikels 91b aus dem Jahr 2015 genutzt, die dem Bund eine institutionelle Förderung von Hochschulen erlaubt. Die nächste Förderrunde der Exzellenzstrategie startet im Jahr 2026. Es können dann bis zu 70 Exzellenzcluster und bis zu 15 Exzellenzuniversitäten gefördert werden. Das Bewerbungsverfahren beginnt im Jahr 2023.
In der Exzellenzstrategie geförderte Projekte der bayerischen Universitäten
Exzellenzuniversitäten
Exzellenzcluster
- Africa multiple: Afrikaforschung neu gestalten (Universität Bayreuth)
- e-conversion (Ludwig-Maximilians Universität München und Technische Universität München)
- ORIGINS: Vom Ursprung des Universums bis zu den ersten Bausteinen des Lebens (Ludwig-Maximilians-Universität München und Technische Universität München)
- Münchner Zentrum für Quanten-Wissenschaft und -Technologie MCQST (Ludwig-Maximilians-Universität München und Technische Universität München)
- SyNergy: Cluster für Systemneurologie München (Ludwig-Maximilians-Universität München und Technische Universität München)
- Komplexität und Topologie in Quantenmaterialien (Julius-Maximilians-Universität Würzburg und Technische Universität Dresden)