Förderzeitraum 2014–2020
Das Programm des Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) der Förderperiode 2014-2020 neigt sich zunehmend dem Ende. Bis Mitte 2023 werden alle noch laufenden EFRE Projekte der Förderperiode 2014-2020 realisiert.
Bayern partizipiert im Förderzeitraum 2014-2020 am Ziel "Investitionen in Wachstum und Beschäftigung (IWB)" mit rund 495 Mio. Das Staatsministerium ist an zwei Maßnahmengruppen des Operationellen Programms des EFRE im Ziel „IWB“ in der Förderperiode 2014-2020 beteiligt. Es handelt sich in der Prioritätsachse 1 (Stärkung von Forschung, technologischer Entwicklung und Innovation) um die Maßnahmengruppe 1.2 Technologietransfer zwischen Hochschulen und KMU. In diesem Bereich stehen Fördermittel von 59 Mio. EUR zur Verfügung. In der Prioritätsachse 5 (Nachhaltige Entwicklung funktionaler Räume) werden die Errichtung und der Ausbau von nichtstaatlichen Museen gefördert. Hierfür sind 11 Mio. EUR vorgesehen.
Maßnahmengruppe 1.2 „Technologietransfer zwischen Hochschule und KMU“
Profile und Ziele
Mit der Förderung des Technologietransfers (Maßnahmengruppe 1.2) zwischen Hochschulen und kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) sollen die anwendungsorientierte Umsetzung von Forschungsergebnissen sowie die bessere Vernetzung von Wissenschaft und Wirtschaft erreicht werden. Im Rahmen der Förderung sollen Projekte von Hochschulen unterstützt werden, um gemeinsam mit einer größeren Zahl ausgewählter KMU branchenspezifische Lösungen (Produkte, Dienstleistungen, Verfahren) zu entwickeln. Die Ergebnisse sollen öffentlich zugänglich gemacht werden. Im Gegensatz zu Großunternehmen fehlen KMU vielfach die Möglichkeiten, passende Kooperationspartner und Forschungseinrichtungen ausfindig zu machen oder eigenständig Innovationen im täglichen Geschäft zu generieren und umzusetzen. Durch die Verbesserung des Technologietransfers sollen ausgewählte Forschungsfelder von Hochschulen erschlossen und die Innovationsfähigkeit der Unternehmen im Umfeld dieser Einrichtungen gestärkt werden.
Projektbeispiele
Hochschule Ansbach – TZM smart and green – Teilprojekt: Speicherintegration für Photovoltaikanlagen im Kraftwerksmaßstab
Die vollständige Umstellung der Energieversorgung auf erneuerbare Quellen erfordert auch den verstärkten Einsatz von elektrischen Energiespeichern. Der deutsche Strombedarf kann bereits heute an sonnigen Tagen um die Mittagszeit zu mehr als fünfzig Prozent mit Photovoltaik-Strom gedeckt werden. Das Ausbauziele sehen bis 2030 eine Verdreifachung und bis 2040 eine Versiebenfachung der derzeit installierten Photovoltaik-Leistung vor. Um die daraus entstehende Überproduktion von kohlendioxidfreiem Strom wirtschaftlich speichern zu können, sind innovative Lösungen notwendig.
An entsprechenden Antworten auf diese Herausforderungen wurde im Rahmen eines EFRE Projekts der Förderperiode 2014-2020 in der Region Westmittelfranken gearbeitet. Die Kooperationspartner HEG Energie GmbH & Co. KG in Geslau und ein Team des Transferzentrums TZM smart & green der Hochschule Ansbach unter der Leitung von Johannes Fichtner erstellten Modellberechnungen zur Speicherintegration für Photovoltaik Anlagen im Kraftwerksmaßstab. Ein wichtiges Ergebnis war, dass sich der größte Nutzen eines Speichers ergibt, wenn seine Dimensionierung und Lade- sowie Entladezyklen an Stromproduktions- und Stromverbrauchsprognosen gekoppelt sind. Die Unterstützung der Hochschule Ansbach für mittelständische Unternehmen in der Region wird ermöglicht durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung EFRE.
Technische Hochschule Ingolstadt – Wärme&Wohnen
Das Projekt Wärme&Wohnen fokussiert sich auf Technologien zur dezentralen Wärmeerzeugung und -speicherung in Wohngebäuden. Die konkreten inhaltlichen Zielbereiche des Kompetenzzentrums sind hierbei (1) die intelligente Verknüpfung der Strom- und Wärmeversorgung im Wohngebäude, (2) netzreaktive Gebäude durch stromnetzgeführten statt wärmebedarfsgeführten Wärmepumpenbetrieb und (3) dezentrale Wärmespeicher in Nah- und Fernwärmenetzen.
Über den Technologietransfer zwischen dem Institut für neue Energie-Systeme der Technischen Hochschule Ingolstadt und kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) aus der Region „Bayern Mitte“ wird der Aufbau von Strukturen und Technologie-Know-How und damit verbunden eine technologieorientierte Regionalentwicklung vorangetrieben.
Maßnahmengruppe 5.1 "Förderung nichtstaatlicher Museen"
Profile und Ziele
Die Maßnahmengruppe 5.1 zielt darauf ab, die Attraktivität von Museen, denen das Sammeln, Bewahren, Forschen, Ausstellen und Vermitteln der Kulturgüter als originäre Aufgabe obliegt, zu steigern und die Qualität der angebotenen Dienstleistungen zu verbessern.
Gefördert werden die Errichtung und der Ausbau von Museen. Es werden nachhaltige und vorbeugende Strategien für die Restaurierung und Konservierung von Kulturgut sowie der Wissenstransfer zwischen Forschung und Restaurierungspraxis unterstützt. Die Unterbringung in historischen Bauten, das hohe Alter zahlreicher Museen, neue Präsentations- und Konservierungsstandards führen zu Handlungsbedarf, zum Beispiel im Hinblick auf die Ertüchtigung von Gebäuden und die Modernisierung von Präsentationstechnik. Damit kann auch ein wesentlicher Beitrag zur Stärkung der Wirtschaftskraft der Region durch Betonung kultureller Aktivitäten bewirkt werden. Ein wesentlicher Aspekt der Museumsförderung liegt auf der städtebaulichen Entwicklung.
Projektbeispiel
„Pioniere der Lüfte“ der Stadt Leutershausen
Mit dem Museum „Pioniere der Lüfte“ entsteht im mittelfränkischen Leutershausen auf einer Fläche von 1.237 m² im denkmalgeschützten „Alten Landgericht“ aus dem Jahr 1624 ein modernes Museum.
Im Zentrum der Ausstellung steht der in Leutershausen geborene Gustav Weisskopf und das Rätsel um den ersten Motorflug: Welche Beweise gibt es für seinen Erstflug am 14. August 1901? Das Museum widmet sich aber auch anderen Tüftlern, Abenteurern und Rekordjägern der Frühzeit des motorisierten Fluges. Abgerundet wird die Ausstellung durch zahlreiche Versuchs- und Experimentierstationen zu physikalischen Phänomenen, die das Fliegen für die Menschheit überhaupt erst ermöglichen. Die Besucher können hier selbst zu Forschern werden. Die Stadt Leutershausen gewinnt durch das Museum nicht nur einen neuen Anziehungspunkt für Bürger und Besucher, sondern auch eine architektonische Bereicherung.