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aviso 2 | 2018
KUNST = MEDIZIN
WORAUF ICH MICH FREUE
WORAUF ICH MICH FREUE
STAATSMINISTERIN PROF. DR. MED. MARION KIECHLE
KUNST = MEDIZIN
– Der Titel unserer aktuellen aviso-
Ausgabe könnte nicht treffender beschreiben, wie ich meine
Arbeit als Ministerin empfinde. Kunst eröffnet neue Welten.
Kunst verbindet. Kunst bewegt uns in unserem Innersten.
Kunst fordert uns heraus. Dieses Spannungsfeld empfinde
ich nicht nur als erfrischend und wohltuend, sondern als
inspirierend, als Ansporn.
Als Staatsministerin für Wissenschaft und Kunst komme ich
fast jeden Tag mit unseren Kulturgütern und Kulturschät-
zen in Kontakt. In den Großstädten genauso wie in kleinen
Gemeinden. Die kulturelle Vielfalt, der Umgang mit Tradi-
tionen, die sorgfältige Pflege unseres Erbes – das erfordert
ein enormes Engagement von Ihnen. Ich habe in den ersten
Monaten im Amt bereits so viele Menschen getroffen, die für
ihre Institutionen und Projekte brennen. Diese Begeisterung
ist ansteckend! Ich freue mich auf viele weitere spannende
Begegnungen und den Austausch mit Ihnen! In meinem
früheren Berufsleben als Ärztin war das genaue Hinhören
immer die Basis für alle weiteren Entscheidungen. Und
genau das möchte ich mit Ihnen fortsetzen! Sie haben mein
Ohr! Denn Kunst und Kultur findet immer nur im Dialog
statt – ich möchte dafür die Weichen so stellen, damit Sie
die besten Voraussetzungen und den Freiraum vorfinden,
um kreativ zu sein, um querzudenken, um die Dinge auf den
Kopf zu stellen.
DIESEN FREIRAUM BRAUCHT
auch die Wissenschaft.
Als Forscherin in der Medizin war ich auf hervorragende
Bedingungen, wie moderne Labors etc. angewiesen. Ich
kenne die Bedürfnisse der Hochschulen und weiß, dass die
besten Ergebnisse eine entsprechende Umgebung voraus-
setzen. Bayern besitzt eine faszinierende Wissenschaftsland-
schaft. Der Freistaat ist in der Fläche sehr gut aufgestellt.
Ich freue mich darauf, Ihnen herausragende Rahmenbe-
dingungen zu ermöglichen! Das funktioniert nur gemein-
sam, wenn wir uns vernetzen und offen sind für Neues. Wir
gestalten die Zukunft! Darauf freue ich mich!
Staatsministerin Professorin Dr. med. Marion Kiechle
studierte Humanmedizin an der Albert-Ludwigs-Universität
Freiburg und wurde 1987 promoviert. Sie war Stipendia-
tin der DFG von 1987–1989 und arbeitete währenddessen u.a.
für ein Jahr am Cancer Center of Southwest Biomed
Research Institute, USA. Von 1989–1995 war sie als wissen-
schaftliche Assistentin an der Universitäts-Frauenklinik
Freiburg tätig. 1995 habilitierte sie sich und arbeitete
als Oberärztin der Universitäts-Frauenklinik Kiel. 1999 erhielt
sie als erste Frau in Deutschland den Ruf auf den Lehrstuhl
für Frauenheilkunde (C4 Professur) der Technischen Univer-
sität München. Von 2000–2018 war sie Direktorin der
Frauenklinik rechts der Isar der Technischen Universität
München. 2001–2018 war sie Vorsitzende der Bioethikkom-
mission der Bayerischen Staatsregierung und von 2001–2018
war sie stellvertretende Vorsitzende der zentralen Ethik-
kommission für Stammzellenforschung der Bundesregierung.
Von 2007–2018 war sie Senatorin der Technischen Uni-
versität München. 2015 wurde sie zum Mitglied der Leopoldina,
Nationale Akademie der Wissenschaften, gewählt.