Pressemitteilung Nr. 115 vom 29.12.2025 Bayern stärkt Infektionsschutz – Freistaat richtet neues Zentrum für präventive Infektionsmedizin ein
Wissenschaftsminister Blume: „Unser Ziel ist nicht nur bestmöglich gewappnet zu sein – sondern die nächste Pandemie zu verhindern“ – Neue Einrichtung aller Medizin-Universitäten und Uniklinika in Bayern – Sonderprojekt zu Erkennung und Erforschung von Long COVID
MÜNCHEN/WÜRZBURG. Der Freistaat setzt neue Maßstäbe im Kampf gegen Infektionskrankheiten und richtet das Bayerische Zentrum für präventive Infektionsmedizin (BZI) ein. Das gab Bayerns Wissenschaftsminister Markus Blume heute in München bekannt.
Bayerns Wissenschaftsminister Markus Blume betonte: „Mit dem Bayerischen Zentrum für präventive Infektionsmedizin machen wir Bayern widerstandsfähiger gegen zukünftige Gesundheitsrisiken. Infektionskrankheiten sind omnipräsent: von der Atemwegerkrankung, über die Lungenentzündung bis zur Influenza. Wir können Menschen schützen, indem Forschungsergebnisse schnell und stringent in die Anwendung kommen – dazu denken wir Reagenzglas und Krankenbett in einer Linie. Gerade bei der Prävention und Bekämpfung von Infektionskrankheiten sind kurze Wege und ein Fokus auf Translation entscheidend. Dabei stehen wir alle auch unter dem Eindruck der COVID-19-Pandemie, die uns bis heute massiv beschäftig. Deshalb ist es wichtig und richtig, dass in einem ersten Sonderprojekt des BZI der Fokus auf Erfassung, Erkennung und Erforschung von Long COVID gelegt wird.“
Zur Ausstattung, Struktur und Zielen des neuen Zentrums erklärte Minister Blume: „Wir schaffen eine eigene Einrichtung, in der alle Hochschulmedizinstandorte und unsere Uniklinika im Bereich Infektionsschutz dauerhaft verzahnt sind. Dafür stellen wir jährlich rund drei Millionen Euro zur Verfügung. Wir schaffen verlässliche Strukturen, damit Wissen schneller genutzt, Impfungen besser verstanden und Risiken früher erkannt werden können. Der Fokus des BZI liegt auf Forschung und Diagnostik, aber auch auf wissenschaftlich fundierter Beratung für Politik und Bevölkerung. Unser Ziel: Nicht nur bestmöglich gewappnet zu sein – sondern die nächste Pandemie zu verhindern.“
Akzeptanz von Impfungen durch wissenschaftlich Evidenz weiter stärken
Infektionskrankheiten gehören zu den zentralen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts im Gesundheits- und Medizinbereich. Das Zentrum vernetzt alle bayerischen Hochschulmedizinstandorte, die Uniklinika und den öffentlichen Gesundheitsdienst in einer eigenen wissenschaftlichen Einrichtung – dies stellt eine bundesweit einmalige Struktur dar. Im Mittelpunkt stehen Prävention, Diagnostik und die Erforschung von Impfstoffen. Wichtige Aufgabe ist ebenfalls, die Akzeptanz von Impfungen weiter zu stärken. Das BZI verfolgt das Ziel, Infektionsrisiken möglichst früh zu erkennen, wissenschaftliche Erkenntnisse schnell in die Versorgung zu übertragen und evidenzbasierte Entscheidungen im Gesundheitswesen zu unterstützen. Dazu werden eine eigene Datenplattform und eine eigene Studienplattform aufgebaut. Zudem sollen künftig eigene Forschungsgruppen eingerichtet werden können.
Das BZI gliedert sich in drei zentrale Programmbereiche:
- Bayerisches Surveillancezentrum (BaySurv): Moderne und kontinuierliche Überwachung relevanter Erreger, einschließlich molekularer Analytik und datenbasierter Auswertung.
- Bayerisches Vakzinezentrum (BayVak): Forschung zu Impfstoffen, Impfstrategien, klinischen Studien sowie wissenschaftlich fundierte Kommunikation rund um das Thema Impfen.
- Erstes Querschnittsprojekt: Bayerisches Long-COVID-Register (BAY-LCR): Systematische Erfassung und wissenschaftliche Untersuchung postakuter Infektionssyndrome wie Long COVID.
Die drei Programmbereiche bilden die Grundlage für eine koordinierte und wissenschaftlich fundierte Vorsorgestrategie gegen Infektionskrankheiten in Bayern. Wissenschaftliche Initiatoren des BZI sind Prof. Dr. Oliver Kurzai aus Würzburg und Prof. Dr. Klaus Überla aus Erlangen. Die Geschäftsstelle des BZI ist an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg eingerichtet, einen zweiten Standort gibt es zudem an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg.
Weitere Informationen zum BZI finden Sie unter: '
https://www.bzi-bayern.de/
Philipp Spörlein, stellv. Pressesprecher, 089 2186 2621