Quantenforschung Von der Gewebeanalyse bis zum Netzwerkknoten: Freistaat fördert Quanten-Leuchtturmprojekte mit rund 17 Millionen Euro

Doktorandin Kristina Liu und Dr. Dominik Bucher bei der Justierung eines hochpräzisen Quanten-Magnetometers. Herzstück dieses Sensors ist ein Diamant, in den gezielt Stickstoff eingebaut wurde. (© Andreas Heddergott/TUM)
Doktorandin Kristina Liu und Dr. Dominik Bucher bei der Justierung eines hochpräzisen Quanten-Magnetometers. Herzstück dieses Sensors ist ein Diamant, in den gezielt Stickstoff eingebaut wurde. (© Andreas Heddergott/TUM)

„Die Grundlagen für bahnbrechende Innovationen legen“: Acht Hochschulen und drei weitere Forschungseinrichtungen erhalten für grundlagenorientierte Leuchtturmprojekte im Bereich der Quantenwissenschaften und Quantentechnologien rund 17 Millionen Euro Fördermittel aus der Hightech Agenda Bayern. Das gab Wissenschaftsminister Markus Blume Anfang August bekannt.

Wissenschaftsminister Markus Blume (© Steffen Böttcher)
Wissenschaftsminister Markus Blume (© Steffen Böttcher)

Wissenschaftsminister Markus Blume: „Wir wollen gezielt interdisziplinäre und hochschulübergreifende Projekte unterstützen, die die Grundlagen für bahnbrechende Innovationen legen können. Innovationen, von denen wir uns heute noch gar nicht vorstellen können, dass es sie gibt. Und die sich positiv für uns und die nachfolgenden Generationen auswirken werden. So zeigt sich beim Zukunftsthema Quantentechnologien die große visionäre Qualität der Hightech Agenda unseres Ministerpräsidenten Dr. Markus Söder. Mit dem Munich Quantum Valley als Epizentrum ist der Freistaat ein international anerkannter Top-Standort für Quantentechnologien.“

„Grundlagenorientierte Leuchtturmprojekte“

Die Projekte beschäftigen sich beispielsweise mit der Entwicklung von integrierten Quantensensoren für bildgebende Anwendungen in der Gewebeanalyse oder der Hardware für Netzwerkknoten in hybriden Quantensystemen.

Als „Grundlagenorientierte Leuchtturmprojekte“ werden Forschungsvorhaben an den Universitäten in Erlangen-Nürnberg, Würzburg, Passau, Regensburg und den beiden Münchener Universitäten, den Technischen Hochschulen in Deggendorf und Regensburg sowie dem Walter-Meißner-Institut der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, dem Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen und dem Max-Planck-Institut für Quantenoptik gefördert.

Das Programm ist eine der Maßnahmen der Hightech Agenda Bayern, mit denen der Freistaat seine Hochschulen dabei unterstützen will, Innovationen in die praktische Anwendung zu bringen. Insgesamt investiert der Freistaat über die Hightech Agenda rund 300 Millionen Euro in die Quantenwissenschaften und -technologien.

Europaweit einzigartiges Netzwerk für Quantentechnologien

Herzstück ist dabei die Initiative Munich Quantum Valley, ein Zusammenschluss von Ludwig-Maximilians-Universität München, Technischer Universität München, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Bayerischer Akademie der Wissenschaften, Deutschem Zentrum für Luft- und Raumfahrt, Fraunhofer-Gesellschaft und Max-Planck-Gesellschaft. Das Munich Quantum Valley verfolgt das primäre Ziel, ein Zentrum für Quantencomputing und Quantentechnologien einzurichten, das Industrie und Wissenschaft zusammenführen soll.

Hier sollen vor allem die Grundlagenforschung und die Entwicklung von Basistechnologien gefördert sowie Quantencomputer entwickelt, gebaut und betrieben werden. Zusätzlich wollen die beteiligten Universitäten und Forschungseinrichtungen einen Quantentechnologiepark errichten, um gemeinsam nutzbare Forschungskapazitäten bereitzustellen und die schnelle Umsetzung wissenschaftlicher Erkenntnisse in marktreife Produkte zu forcieren.

Nicht zuletzt hat sich das Munich Quantum Valley auch zum Ziel gesetzt, die wissenschaftliche Qualifizierung und Weiterbildung einer neuen Generation von Forschenden aus den Bereichen Naturwissenschaften, Ingenieurswissenschaften und Informatik mit dem Schwerpunkt Quantentechnologien voranzutreiben.

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