Baudenkmäler Nürnberger Fernsehturm ist Bayerns höchstes Baudenkmal

Kunstminister Bernd Sibler (re.) mit Ministerpräsident Dr. Markus Söder (Mi.) und Nürnbergs Oberbürgermeister Marcus König (li.) bei der Urkundenüberreichung zur Aufnahme des Fernmeldeturms Nürnberg in die Bayerische Denkmalliste
Kunstminister Bernd Sibler (re.) mit Ministerpräsident Dr. Markus Söder (Mi.) und Nürnbergs Oberbürgermeister Marcus König (li.) bei der Urkundenüberreichung zur Aufnahme des Fernmeldeturms Nürnberg in die Bayerische Denkmalliste

Mit seiner Aufnahme in die Bayerische Denkmalliste ist der Fernsehturm in Nürnberg nicht mehr nur das höchste Gebäude, sondern nun auch das höchste Baudenkmal des Freistaats. Im Beisein von Kunstminister Bernd Sibler und Ministerpräsident Dr. Markus Söder wurde Mitte Juni in 211 Metern Höhe die entsprechende Urkunde des Landesamts für Denkmalpflege übergeben.

Kunstminister Bernd Sibler
Kunstminister Bernd Sibler

Der Nürnberger Fernsehturm ist in die Bayerische Denkmalliste aufgenommen worden. Mit seinen 292,8 Metern ist das von 1977 bis 1980 gebaute „Nürnberger Ei“ damit nicht mehr nur das höchste Gebäude, sondern nun auch das höchste Baudenkmal des Freistaats. Geplant wurde der Turm ab 1972 von dem Stuttgarter Architekten Erwin Heinle. Die Bauausführung leitete das Ingenieurbüro Fritz Leonhardt, ebenfalls aus Stuttgart.

„Die Stahlbeton-Konstruktion der Fernsehtürme Erwin Heinles und Fritz Leonhardts – zweier Granden der Architektur – war eine Pionierleistung der damaligen Zeit. Mit der Aufnahme des Nürnberger Fernsehturms in die Bayerische Denkmalliste bewahren wir dieses innovative, noch recht junge, aber mittlerweile auch historische Zeitzeugnis für die kommenden Generationen. Gleichzeitig krönen wir das ‚Nürnberger Ei‘ zum höchsten Denkmal Bayerns. Das freut mich als Kunstminister besonders“, betonte Kunstminister Bernd Sibler Mitte Juni bei der Übergabe der Urkunde des Landesamts für Denkmalpflege an die DFMG Deutsche Funkturm GmbH auf der dritten Antennenplattform des beliebten Wahrzeichens in 211 Metern Höhe.

Der Fernmeldeturm Nürnberg, der wegen seines  eiförmigen Turmkorbs auch den Beinamen „Nürnberger Ei“ trägt
Der Fernmeldeturm Nürnberg, der wegen seines eiförmigen Turmkorbs auch den Beinamen „Nürnberger Ei“ trägt

Innovative Konstruktion aus Stahlbeton

Laut dem Landesamt für Denkmalpflege war die Konstruktion der Fernsehtürme Heinles und Leonhardts aus Stahlbeton innovativ. Zuvor waren Türme dieser Art aus Stahlprofilen zusammengesetzt. Der erste Stahlbeton-Fernsehturm der Welt wurde 1954/55 ebenfalls nach Plänen Heinles, der als Spezialist für Fernsehtürme zudem die Anlagen in Mannheim, Frankfurt und Köln entwarf, in Stuttgart errichtet.

Wie der Stuttgarter dient der wegen der eiförmigen Form seines Turmkorbs „Nürnberger Ei“ genannte Nürnberger Turm nicht allein der Fernmeldetechnik, sondern erhielt ebenfalls eine touristische Aussichtsplattform mit Restaurant. Bei der Gestaltung des Turmkorbes orientierte sich Heinle an der Form der als „Nürnberger Eier“ bezeichneten frühen Nürnberger Taschenuhren aus dem 16. Jahrhundert. Der Status als Baudenkmal eröffnet im Rahmen der Denkmalschutzförderung laut DFMG neue Perspektiven für eine mögliche Wiedereröffnung der seit 1992 geschlossenen Besucherbereiche.

Der Nürnberger Fernsehturm ist der dritthöchste in Deutschland und nach Berlin, Dortmund, Dresden, Frankfurt/Main, Hamburg, München und Stuttgart deutschlandweit bislang der achte seiner Art, der als Industriedenkmal unter Schutz gestellt wurde.

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