Medizin Ein neues Zeitalter für die Behandlung von Krebspatienten beginnt

Ministerpräsident Dr. Markus Söder (9.v.l.) und Wissenschaftsminister Bernd Sibler (8.v.l.) sowie Vertreter der sechs bayerischen Universitätsklinika halten gemeinsam das Logo des BZKF im Foyer des Translational Research Center (TRC) des Uni-Klinikums Erlangen
Ministerpräsident Dr. Markus Söder (9.v.l.) und Wissenschaftsminister Bernd Sibler (8.v.l.) sowie Vertreter der sechs bayerischen Universitätsklinika halten gemeinsam das Logo des BZKF im Foyer des Translational Research Center (TRC) des Uni-Klinikums Erlangen

Sechs bayerische Universitäten und ihre Universitätsklinika haben mit der Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung zur Gründung des Bayerischen Zentrums für Krebsforschung (BZKF) ein neues Kapitel in der medizinischen Versorgung im Freistaat aufgeschlagen.

Der Freistaat Bayern setzt neue Maßstäbe im Kampf gegen den Krebs: Die sechs Universitäten in Augsburg, Erlangen, München (LMU und TUM), Regensburg und Würzburg sowie die ihnen zugeordneten Universitätsklinika haben sich in Erlangen zum Bayerischen Zentrum für Krebsforschung (BZKF) zusammengeschlossen. Im Rahmen eines Festakts mit Ministerpräsident Dr. Markus Söder unterzeichnete Wissenschaftsminister Bernd Sibler gemeinsam mit den Vertreterinnen und Vertretern der medizinführenden Universitäten und den ihnen zugeordneten Universitätsklinika die Kooperationsvereinbarung.

Wissenschaftsminister Bernd Sibler
Wissenschaftsminister Bernd Sibler

Mit dieser neuen Einrichtung werden die Kräfte aller Partner gebündelt, um noch schneller und effizienter Forschungsergebnisse zu erzielen und Prävention, Diagnose und Therapie für Patientinnen und Patienten weiter zu verbessern. „Mit dem neuen Zentrum läuten wir ein neues Zeitalter für die Behandlung von Krebspatienten ein. Es wird allen Bürgerinnen und Bürgern im Freistaat einen wohnortnahen Zugang zu onkologischer Spitzenmedizin ermöglichen. Wir leisten damit echte Pionierarbeit im Kampf gegen den Krebs“, betonte Wissenschaftsminister Bernd Sibler. Der Vorsitzende der Universitätsmedizin e.V. Prof. Dr. Karl-Walter Jauch ergänzte: „Die Bayerische Staatsregierung schafft mit dem Bayerischen Zentrum für Krebsforschung beste Voraussetzungen, um aktuell neueste Möglichkeiten der Krebsmedizin allen Patienten in Bayern zukommen zu lassen. Durch die Zusammenarbeit der sechs bayerischen Uniklinika kann eine internationale Spitzenposition in Forschung und Weiterentwicklung der Krebsmedizin erreicht werden.“

Neue Diagnose- und Therapieoptionen sowie Bürgertelefon

Alle Krebspatientinnen und -patienten in Bayern können über das Zentrum in Zukunft an frühen klinischen Studien teilnehmen und von neuen Therapieoptionen profitieren – unabhängig davon, welche Uniklinik in ihrer Nähe ist: Die einzelnen beteiligten Standorte bauen in enger Abstimmung miteinander zu unterschiedlichen Fragestellungen in der Krebsbehandlung spezialisierte und international wettbewerbsfähige Forschungsinfrastrukturen weiter auf, die allen Partnern zugänglich gemacht werden. So kann die dort jeweils vorhandene Expertise über das Netzwerk von allen Standorten genutzt werden und Mehrfachentwicklungen können vermieden werden. Über gemeinsame, einheitliche Grundstrukturen nach internationalen Standards insbesondere im IT-Bereich können sich Forschungsgruppen an den einzelnen Standorten vernetzen und standortübergreifend und interdisziplinär arbeiten. So kommen aktuelle Erkenntnisse der Grundlagenforschung viel schneller in Form von neuen und innovativen Diagnose- und Therapieoptionen bei den Patientinnen und Patienten in ganz Bayern an.

Zudem wird ein Bürgertelefon eingerichtet, über das sich Patientinnen und Patienten, deren Angehörige und alle interessierten Bürgerinnen und Bürger kostenfrei wissenschaftlich fundiert und verlässlich informieren können. Individuelle Fragen und Probleme können dadurch direkt an die einzelnen spezialisierten Zentrumsstandorte vermittelt werden. „Die Anwendung neuester Forschungsergebnisse in der klinischen Praxis und der direkte Informationszugang der Bevölkerung können die Vorbeugung und Früherkennung verbessern. Wir erhoffen uns davon, die Krebshäufigkeit und -sterblichkeit in Bayern insgesamt zu senken“, so Sibler.

Geschäftsstelle bereits im Aufbau

Koordiniert wird das BZKF durch eine Geschäftsstelle, die derzeit am Universitätsklinikum Erlangen aufgebaut wird. Für die Aufbauphase stehen im aktuellen Doppelhaushalt bereits eine halbe Million Euro zur Verfügung. Die weiteren notwendigen Mittel sollen stufenweise über mehrere Jahre aufwachsen.

Das Konzept zur Gründung des BZKF wurde von allen sechs bayerischen Universitätsklinika und Medizinischen Fakultäten gemeinsam mit dem Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst erarbeitet und setzt die entsprechende Vereinbarung aus dem Koalitionsvertrag um.

Impressionen der Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung

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