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aviso 4 | 2016

GRÜSS GOTT JAPAN – KONNICHIWA

バイエルン

EDITORIAL

|3 |

Post aus Nippon | Nora Gomringer | Seite 22

Bayerns historische Gärten | Sybille Girmond, Kenkichi Ono | Seite 26

Dr. Ludwig Spaenle

Bayerischer Staatsminister

für Bildung und Kultus,

Wissenschaft und Kunst

Editorial

LIEBE LESERINNEN, LIEBE LESER,

die legendäre Zuneigung der Japaner zu Neuschwanstein

und Hofbräuhaus hat eine lange Vorgeschichte. Noch im

19. Jahrhundert war Japan gegenüber der restlichen Welt iso-

liert und hierzulande fast unbekannt. Erst nach 1860 entwi-

ckelten sich Kontakte in Politik undWirtschaft, Wissenschaft

und Kunst. Schon damals zog Bayern japanische Besucher

an wie den Schriftsteller Mori O¯ gai. Der vor 150 Jahren ver-

storbene Würzburger Arzt Philipp Franz von Siebold brachte

westliche Medizin nach Japan und japanische Kunst nach

Bayern. Seine Schätze werden im Museum Fünf Kontinente

bewahrt. Das bayerisch-japanische Verhältnis ist seither

von gegenseitiger Anregung und Bereicherung geprägt –

davon zeugen etwa die vielen japanischen Studierenden an

den bayerischen Musikhochschulen und die in Japan enthu-

siastisch gefeierten Konzerte und Opernaufführungen der

Bayerischen Staatsoper. Japan inspiriert bayerische Künst-

lerinnen und Künstler wie die Regisseurin Doris Dörrie oder

Nora Gomringer, Schriftstellerin und Direktorin des Inter-

nationalen Künstlerhauses Villa Concordia, die derzeit auf

Einladung des Goethe Instituts Japan bereist. Die beiden

Japanologie-Lehrstühle der Ludwig-Maximilians-Universität

München und der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-

Nürnberg erforschen japanische Kultur. Auch die Deutsch-

Japanische Gesellschaft in Bayern und die Siebold-Gesell-

schaft inWürzburg fördern die Kontakte zwischen Bayern und

Japan. Neun bayerische Städte pflegen Städtepartnerschaftenmit

Japan. Wir haben viele Gelegenheiten, auch imAlltag die faszi-

nierende japanische Kultur- und Lebenspraxis kennenzulernen,

sei es durch Origami, Manga-Lektüre oder Ikebana, in der Tee-

zeremonie oder im kulinarischen Genuss, durch Kampfsport

oder Zen-Meditation.