aviso - Zeitschrift für Wissenschaft und Kunst in Bayern

aviso 4 | 2015

ZUKUNFT STADT

BAYERNS VERBORGENE SCHÄTZE

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HISTORISCHE BRÜCKENSCHLÄGE ERMÖGLICHT

seit 2015 der fotografische

Nachlass des Ingolstädter Pressefotografen ChristianWurm. Sein Lebenswerk ist

jetzt Teil des Archivs, darunter um die 200000 Konzertaufnahmen, anfangs als

Dias, später aber bereits als Digitalaufnahmen. Ob es die als »Stimme des Civil

Rights Movement« geltende Sängerin Odetta oder der in Bayern beheimatete Jaz-

zer und Filmkomponist Klaus Doldinger ist – die Bilder der beiden Fotografen,

zwischen denen Jahrzehnte liegen, beweisen: Emotionalität und Hingabe sind

keine Frage des Alters.

Funkelnde Präzision und stimulierende Improvisationen sind musikalisch im Jazz,

einer Musik für Entdecker, der Standard. In unserer visuell geprägten Zeit ist es

Teil der Aufgabe des Bayerischen Jazzinstituts als zentraler Dokumentations-,

Beratungs- und Kommunikationsstelle, mit Musikern, Forschern, Journalisten

und Enthusiasten zu kooperieren, um über ausdrucksstarke Bilder noch mehr

Menschen für den Jazz und seine intrinsische Botschaft zu begeistern, dass indi-

viduelle Persönlichkeiten besonders dann eine starke Gemeinschaft bilden, wenn

Faktoren wie Herkunft, Hautfarbe, Statur oder Geschlecht keine Rolle spielen.

GANZ OFFIZIELL DARF

sich der Jazz seit 1987 als »American treasure« bezeich-

nen: Repräsentantenhaus und Senat der USA würdigten in einer Resolution so

seine bedeutende musikalische wie sozio-kulturelle Rolle in der Zeitgeschichte.

Die freiheitliche Botschaft des Jazz macht ihn aber weltweit wertvoll. Mit dem

Verband der Bayerischen Sing- und Musikschulen als Träger hat das Bayerische

Jazzinstitut eine solide Basis, sein Archiv, gerade mit Hilfe solcher Nachlässe, aus-

zubauen, und Jazz wie artverwandte Musik von Bayern aus als prägende globale

Kulturbausteine zu präsentieren.

Sylke Merbold

ist die Leiterin des Bayerischen Jazzinstituts, Inte

Bayerischen Jazzweekends und Webmasterin des Online-Netzwer

oben

Jamie Cullum, 2010, Ingolstadt.

darunter

Viktoria Tolstoy, 2012, Ingolstadt.

unten

Severin Trogbacher und Hubert von Goisern, 2011, Rudolstadt.