Pressemitteilung Nr. 100 vom 10.12.2024 Bayern baut europäische KI-Fabrik mit auf – „Riesenerfolg für Bayern und Deutschland“

Neue Infrastruktur für Supercomputing: KI für Forschung, Industrie und öffentliche Verwaltung – sieben Standorte in Europa

MÜNCHEN. Wer Künstliche Intelligenz einsetzen will, braucht neben Fachwissen vor allem geeignete KI-Computing-Hardware, Software und Datenpoolbestände. Entsprechende Angebote sind bisher in Deutschland und Europa für Forschungseinrichtungen und Unternehmen noch nicht ausreichend verfügbar. Bayern wird daher gemeinsam mit weiteren Partnern in kurzer Zeit eine europäische KI-Fabrik einrichten, die den Einsatz von KI-Technologie in Wissenschaft und Wirtschaft deutlich erleichtert. Das Leibniz-Rechenzentrum der Bayerischen Akademie der Wissenschaften (LRZ) ist starker Partner in einem neuen Konsortium namens HammerHAI, das diese für KI optimierte Supercomputing-Infrastruktur inklusive Beratung und Support bereitstellen wird. HammerHAI ist eine von sieben europäischen KI-Fabriken, die heute von der EuroHPC Joint Undertaking (EuroHPC JU) angekündigt wurden.

Bayerns Ministerpräsident Dr. Markus Söder: „Eine sehr gute Nachricht: München ist bei der neuen KI-Fabrik dabei! Künstliche Intelligenz ist wie ein Urknall für das Wissensuniversum. Deshalb wollen wir bei dieser Technologie weltweit vorne mit dabei sein. Bayern wird mit seinem Know-How und weiteren starken Partnern die völlig neue KI-Fabrik aufbauen. Herzlichen Glückwunsch an Wissenschaftsminister Markus Blume zu diesem Erfolg! Das ist ein weiterer Baustein für unser Hightech Netzwerk. Ich bin überzeugt: Forschung und Technologie sind unsere Chance für eine erfolgreiche Zukunft.“

Bayerns Wissenschaftsminister Markus Blume: „Der Zuschlag für die KI-Fabrik ist ein Riesenerfolg für Deutschland und für Bayern. Wo KI draufsteht, ist immer auch Bayern drin: Die europäische KI-Fabrik wird den weiß-blauen Stempel tragen. Bayern ist mit dem LRZ ein starker Partner im deutschen HammerHAI-Konsortium. Wir freuen uns, dass das Leibniz-Rechenzentrum in Garching gemeinsam mit seinen Partnern in Stuttgart den Zuschlag bekommen hat, eine europäische KI-Fabrik zu errichten. Einmal mehr hat das LRZ seine deutschland- und europaweite Spitzenstellung unter Beweis gestellt, nachdem erst in der vergangenen Woche der Startschuss für den Aufbau des europaweit leistungsfähigsten Quantenrechners in München gegeben wurde.“

Bayerns Digitalminister Dr. Fabian Mehring: „Mit unserer bayerischen Hightech Agenda haben wir den Freistaat über die letzten Jahre gezielt zu einem Premiumstandort für die Zukunftstechnologien im Herzen von Europa entwickelt. Der Zuschlag für unsere Bewerbung um eine europäische KI-Fabrik zeigt, dass auch in Brüssel angekommen ist, dass der Sound der Zukunft aus Bayern kommt. Die EU-AI-Factory ist ein großer Wurf für uns und wird uns maßgeblich dabei helfen, die nächste Stufe unserer Hightech Agenda zu zünden: Die Übersetzung unserer Spitzenposition bei Forschung und Entwicklung in konkrete Wertschöpfung im Herzen unserer bayerischen Wirtschaft. Der Zuschlag der EU zeigt dabei auch: Man überzeugt in Brüssel dann, wenn man geschlossen auftritt und gemeinsam mit guten Argumenten für seinen Standort kämpft – das ist uns bei dieser Initiative dank kräftiger Unterstützung unseres Ministerpräsidenten Markus Söder unter der Federführung von Wissenschaftsminister Blume und im Zusammenspiel mit meinem Haus perfekt gelungen. Die guten Nachrichten aus Brüssel bestätigen unseren gemeinsamen Kurs und sind beste Voraussetzungen dafür, Bayerns Spitzenposition in der Champions-League von Tech und Innovation weiter auszubauen.“

Prof. Dieter Kranzlmüller, Vorsitzender des Direktoriums des Leibniz-Rechenzentrums: „KI muss zuverlässig und datenschutz-konform funktionieren, soll sie Wissenschaft und Wirtschaft wirklich nützen. Insbesondere für die Verbindung von Hochleistungsrechnern und KI haben wir in internationalen Projekten wie dem Trillion Parameter Consortium für vertrauenswürdige KI-Methoden sowie beim Aufbau einer leistungsstarken KI-Infrastruktur für Bayern viel Expertise aufgebaut. Damit werden wir jetzt HammerHAI nach vorne bringen.“

Know-how für die Nutzung von großen KI-Rechnern

Als Partner in HammerHAI wird sich das LRZ auf Fragen der Benutzerschulung, der Bereitstellung und Wartung der KI-Kernsoftwareumgebung der KI Fabrik, der Datenverwaltung und des Datenzugriffs sowie der Vertrauenswürdigkeit der KI konzentrieren. Das LRZ ist Mitglied des Gauss Center for Supercomputing, der Allianz der drei nationalen Höchstleistungsrechenzentren Deutschlands. Für die KI-Fabrik wird das LRZ ein Team mit acht Experten für KI-Anwenderunterstützung und Datenmanagement aufbauen. Damit wird Know-how für die optimale Nutzung von großen KI-Rechnern geschaffen und für potentielle Anwender in Bayern, Deutschland und ganz Europa verfügbar gemacht.

HammerHAI basiert auf einer Zusammenarbeit zwischen prominenten Organisationen der deutschen High-Performance-Computing- (HPC) und Künstliche-Intelligenz-Communities. Beteiligt ist neben dem Leibniz-Rechenzentrum der Bayerischen Akademie der Wissenschaften das Höchstleistungsrechenzentrum der Universität Stuttgart (HLRS) als Konsortialführer. Darüber hinaus wird die AI Factory von wichtigen Beiträgen der Gesellschaft für wissenschaftliche Datenverarbeitung Göttingen, des Karlsruher Instituts für Technologie und der HPC/KIBeratung SICOS BW profitieren. Das Projekt wird auf den bestehenden Fähigkeiten der nationalen High-Performance-Computing (HPC)-Infrastruktur in Deutschland aufbauen und einen neuen, großen, für KI optimierten Supercomputer beschaffen, der für das EuroHPC JU und die Fördergeber am HLRS betrieben wird.

Das Projektbudget von rund 85 Millionen Euro für drei Jahre wird vom EuroHPC JU, dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), dem Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst, dem Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg und dem Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur kofinanziert.

 

Kathrin Gallitz, Pressesprecherin, 089 2186 2507

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