Pressemitteilung Nr. 86 vom 28.10.2024 „Leuchtendes Beispiel für die historische Verantwortung des Denkmalschutzes“: Deutscher Preis für Denkmalschutz geht nach Bayern

Kunstminister Markus Blume gratuliert der Gemeinde Untermerzbach und dem Träger- und Förderverein Synagoge Memmelsdorf (Unterfranken) e.V. zur Silbernen Halbkugel

MÜNCHEN. Der Deutsche Preis für Denkmalschutz geht nach Bayern: Die unterfränkische Gemeinde Untermerzbach und der Träger- und Förderverein Synagoge Memmelsdorf in Unterfranken e.V. wurden heute in Mainz für die Restaurierung der Synagogen in Memmelsdorf und Gleusdorf sowie die Präsentation der reichen jüdischen Geschichte der Region mit der Silbernen Halbkugel des Deutschen Preises für Denkmalschutz ausgezeichnet.

Kunstminister Markus Blume gratuliert: „Der deutsche Denkmalpflege-Oscar geht nach Bayern: Herzlichen Glückwunsch zur hochverdienten Auszeichnung. Jüdisches Leben und jüdische Kultur sind tief in Bayern verwurzelt. Die Restaurierung der Synagogen in Memmelsdorf und Gleusdorf ist ein leuchtendes Beispiel für die historische Verantwortung des Denkmalsschutzes. Durch den Erhalt der jüdischen Baudenkmäler sind kraftvolle Erinnerungsorte entstanden, die mit einem umfangreichen Vermittlungsprogramm vom Informationszentrum bis zum Geschichtslehrpfad die jahrhundertelange Verknüpfung der Ortsgeschichte mit der Geschichte der ansässigen jüdischen Gemeinde eindrucksvoll darstellen. Besonders in Zeiten eines wiederaufflammenden Antisemitismus ist die schon drei Jahrzehnte währende Arbeit des Fördervereins und das Engagement der Kommune ein starkes Zeichen für Aufklärung, Toleranz und Zusammenhalt. Vielen Dank dafür!“

Prof. Mathias Pfeil, Generalkonservator am Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege (BLfD) ergänzt: „Die herausragende Arbeit des Träger- und Fördervereins Synagoge Memmelsdorf in Unterfranken e.V. zusammen mit der Gemeinde Untermerzbach zeigt eindrucksvoll, wie bayerische Denkmalpflege und Erinnerungskultur Hand in Hand gehen können. Durch die behutsame Restaurierung und Konservierung der ehemaligen Synagogen in Memmelsdorf und Gleusdorf wird nicht nur das jüdische Erbe der Region lebendig gehalten, sondern es werden auch die tragischen Brüche der Geschichte sichtbar gemacht. Gerade in Zeiten wachsender gesellschaftlicher Spannungen ist dieses Engagement von unschätzbarem Wert und leistet einen wichtigen Beitrag zur Aufklärung, Verständigung und Toleranz. Zur Silbernen Halbkugel des Deutschen Preises für Denkmalschutz gratulieren wir herzlich“.

Neben der Silbernen Halbkugel ging auch der Medienpreis nach Bayern: In diesem Jahr wurde Elena Alvarez Lutz vom Bayerischen Rundfunk für ihren Magazinbeitrag „Bröckelnde Denkmäler – Klimawandel bedroht Kulturschätze“ mit dem Medienpreis geehrt. Kunstminister Blume betont: „Ich gratuliere dem Team des BR herzlich zum Medienpreis. Ihr Beitrag sensibilisiert anschaulich für die Verknüpfung von Denkmalschutz und Klimawandel.“

Höchste bundesdeutsche Auszeichnung auf dem Gebiet der Denkmalpflege

Der Deutsche Preis für Denkmalschutz ist die höchste Auszeichnung auf diesem Gebiet in der Bundesrepublik Deutschland. Mit der Silbernen Halbkugel wird seit 1979 das überdurchschnittliche ehrenamtliche Engagement Einzelner oder von Personengruppen für die Denkmalpflege und Archäologie gewürdigt. Der Preis wird im Jahr 2024 in den Kategorien Silberne Halbkugel, Vermittlungspreis und Medienpreis verliehen. Der Vermittlungspreis würdigt Organisationen oder Personen, die sich in herausragender Weise in der Denkmalbildung engagieren und deren Aktivitäten deutschlandweiten Modellcharakter haben. Der Vermittlungspreis ist mit 3.000 Euro dotiert. Der Deutsche Preis für Denkmalschutz wird zudem an Medienschaffende verliehen, die in ihrer Arbeit kontinuierlich in beispielhafter Weise auf die speziellen Potentiale und Herausforderungen von Denkmalschutz und Denkmalpflege aufmerksam gemacht haben. Auch der Medienpreise ist mit 3.000 Euro dotiert.

Weitere Informationen finden Sie unter: Deutscher Preis für Denkmalschutz (deutscher-preis-denkmalschutz.de)

 

 

 

Philipp Spörlein, stellv. Pressesprecher, 089 2186 2681

Vorlese-Funktion