Pressemitteilung Nr. 28 vom 12.04.2023 Trauer um Bayerns ersten Wissenschafts- und Kunstminister Wolfgang Wild
Wissenschafts- und Kunstminister Markus Blume zum Tod von Prof. Dr. Wolfgang Wild: „Vordenker und Weichensteller. Er hat entscheidende Voraussetzungen für die Leistungsfähigkeit des Wissenschaftsstandorts Bayern geschaffen und Wissenschaftspolitik neu gedacht“
MÜNCHEN. Der Freistaat Bayern trauert um Prof. Dr. Wolfgang Wild. Bayerns Wissenschafts- und Kunstminister Markus Blume zeigt sich betroffen vom Tod seines ersten Amtsvorgängers: „Mit Wolfgang Wild verlieren wir einen echten Vordenker und Weichensteller. Er hat entscheidende Voraussetzungen für die Leistungsfähigkeit des Wissenschaftsstandorts Bayern geschaffen und Wissenschaftspolitik neu gedacht. Als renommierter Physiker und hervorragender Wissenschaftsorganisator war ihm die intensive Zusammenarbeit von Wissenschaft und Wirtschaft ein besonderes Anliegen. Der Freistaat Bayern wird ihm ein ehrendes Andenken bewahren.“
Wolfgang Wild gehörte von 1986 bis 1989 der Bayerischen Staatsregierung an. Er war der erste Minister im 1986 neu gegründeten und erstmals vom Kultusministerium abgetrennten Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst. Bis zu seinem Eintritt ins bayerische Kabinett widmete sich Wolfgang Wild der Wissenschaft und der Hochschulpolitik. Wild studierte Physik an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Als Kernphysiker hatte er Professuren an der Freien Universität Berlin und der Technischen Universität München inne. Ab 1980 bis zu seinem Eintritt ins Kabinett war er Präsident der Technischen Universität München. Zuvor hatte er sich bei der Gründung neuer Universitäten stark engagiert (u.a. Strukturbeirat in Regensburg, Funktion eines Gründungsrektors in Bayreuth). Zudem meldete Wild sich regelmäßig mit kulturpolitischen Beiträgen zu Wort und plädierte wiederholt für ein neues Selbstbewusstsein der Naturwissenschaften.
Als Minister setzte sich Wild für ein Hochbegabtenstudium ein, verbesserte die Ausstattung der Hochschulen und stärkte gezielt Forschungsgruppen, damit sie sich an der weltweiten Wissenschaftsspitze behaupten können. In seine Amtszeit fällt auch die Wiedereröffnung des Münchner Prinzregententheaters. Nach seinem Ausscheiden aus der Staatsregierung stand er ab 1989 vier Jahre der Deutschen Agentur für Raumfahrtangelegenheiten vor.
Wolfgang Wild ist mit zahlreichen Auszeichnungen hoch dekoriert. Unter anderem ist er Träger des Bayerischen Verdienstordens sowie des Bundesverdienstkreuzes erster Klasse. Zudem war er Ehrensenator an der Universität Bayreuth und Träger der Albertus-Magnus-Medaille der Stadt Regensburg.
Philipp Spörlein, stellv. Pressesprecher, 089 2186 2621