Pressemitteilung Nr. 100 vom 15.06.2022 Rund 250 Millionen Euro von Freistaat und Bund für bayerischen Supercomputer
Freistaat und Bund ermöglichen Beschaffung von Exascale-Rechner am Leibniz-Rechenzentrum – Wissenschaftsminister Blume: „Bayern technologisch weltweit in der ersten Liga“
MÜNCHEN/GARCHING. Der Freistaat Bayern und das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) ermöglichen die Beschaffung eines Exascale-Supercomputers am Leibniz-Rechenzentrum (LRZ). Im Rahmen einer Bund-Länderförderung beteiligen sich beide Partner mit jeweils rund 125 Millionen Euro. Exascale ist die aktuell höchste erreichbare Rechenleistung und umfasst eine Trillion Rechenoperationen pro Sekunde. „Diese Investition schafft eine Infrastruktur auf Spitzenniveau für die Wissenschaft in Bayern und ganz Deutschland. Damit spielen wir weltweit in der ersten Liga“, betonte Wissenschaftsminister Markus Blume anlässlich der heutigen Bekanntgabe der Förderung. „Die Herausforderungen unserer Zeit lassen sich nur mit der Analyse riesiger Datenmengen bewältigen. Rechenkapazitäten sind elementar, um technologisch souverän und an der Spitze des internationalen Wettbewerbs in Wissenschaft und Technik zu agieren. Wir investieren deshalb massiv in den Ausbau der Zukunftstechnologien. Unsere milliardenschwere Hightech Agenda Bayern wirkt hier wie ein Katalysator für Supercomputing und Quantencomputing – und damit für eine Forschungsinfrastruktur, die alle Fachbereiche weiterbringt“, so Blume.
Neue Chancen für Wissenschaft und Technologie in Bayern
„Der Rechenbedarf am Forschungsstandort Bayern ist da. Neben der Erforschung von Schwarzen Löchern, personalisierter Medizin oder im Bereich der Umweltwissenschaften nutzen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler verschiedenster Disziplinen Höchstleistungsrechnen für ihren Erkenntnisgewinn. Wir arbeiten am LRZ bereits intensiv an neuen Technologien in unserer vom Freistaat geförderten Future Computing Initiative. Jetzt setzen wir erste Erkenntnisse daraus gemeinsam mit Partnern im nächsten Supercomputer um“, so Prof. Dr. Dieter Kranzlmüller, Leiter des LRZ.
Der neue Rechner in München wird bundesweit erstmals im Rahmen einer Innovationspartnerschaft beschafft. Die Finanzierung erfolgt anteilig durch Bayern und den Bund. Die Architektur des Systems wird gemeinsam mit Technologie-Unternehmen entwickelt. In einem ersten Schritt werden bis 2023 Prototypen aufgebaut und basierend auf den Ergebnissen dann der künftige Rechner konzipiert.
Schulterschluss von EU, Bund und drei Ländern
Das Leibniz-Rechenzentrum in Garching bei München bildet im Schulterschluss mit dem Höchstleistungsrechenzentrum Stuttgart (HLRS) und dem Jülich Supercomputing Centre (JSC), Europas leistungsfähigsten Rechenzentrumsverbund: das Gauss Centre for Supercomputing (GCS). Das GCS wird gemeinsam vom BMBF sowie von den Ländern Bayern, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen getragen. Alle drei Standorte sollen in den kommenden Jahren zu Exascale-Zentren ausgebaut werden. Geldgeber sind das BMBF, die beteiligten drei Länder sowie die europäische Supercomputing Partnerschaft EuroHPC JU (European High Performance Computing Joint Undertaking). Das Rechenzentrum Jülich in Nordrhein-Westfalen wird nach dem Förderbeschluss der EuroHPC JU vom 14. Juni als erster der drei Standorte in die Ausbauphase gehen.
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Ralf Huber, Sprecher, 089 2186 2654
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