Pressemitteilung Nr. 009 vom 15.01.2021 Über 1,3 Millionen Euro aus dem Entschädigungsfonds für Basilika St. Martin in Amberg

Kunstminister Bernd Sibler gibt Mittel für spätgotisches Baudenkmal bekannt – „Markantes Wahrzeichen im Herzen der mittelalterlichen Altstadt“

MÜNCHEN. Die Sanierung der katholischen Stadtpfarrkirche St. Martin in Amberg wird mit 1.345.000 Euro aus dem Entschädigungsfonds unterstützt. Das gab Kunstminister Bernd Sibler heute in München bekannt. „Die Basilika St. Martin im Herzen der mittelalterlichen Amberger Altstadt ist sowohl ein imposantes Zeugnis spätgotischer Architekturkunst als auch der wechselvollen Geschichte von Reformation und Gegenreformation. Bemerkenswert ist auch der Bestand an erhaltenen Buntglasfenstern aus dem 19. Jahrhundert. Historische Baudenkmäler wie dieses sind markante Wahrzeichen unserer Städte. Mit ihnen verbinden wir Heimat, in ihnen finden wir unsere Identität“, so der Minister.

Die Stadtpfarrkirche St. Martin wurde über einen Zeitraum von rund 100 Jahren ab dem Jahr 1421 errichtet. Nach dem Regensburger Dom ist die dreischiffige Kirche die zweitgrößte Hallenkirche der Oberpfalz. Ihre Strebepfeiler sind in den Kirchenraum einbezogen, sodass kleine Nischen entstanden sind, in denen die vornehmsten Amberger Bürger u.a. ihre Altäre hatten. Die Wandpfeiler- und Emporenstruktur im Innenraum ist idealtypisch für die Spätgotik. Im Zuge der Reformation wurde sie protestantisch, mit der Gegenreformation rekatholisiert.

Die bis heute erhaltenen, in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts hergestellten Buntglasfenster zeugen eindrucksvoll von der damaligen Glaskunst. Sie wurden in verschiedenen namhaften Werkstätten wie der Königlichen Hofglasmalereien Schneider aus Regensburg und Zettler aus München nach einem ausgeklügelten Bildprogramm gefertigt und weisen eine große stilistische Bandbreite sowie sichtbare Unterschiede in der technischen und künstlerischen Ausführung auf.

Bei der nun geförderten Maßnahme handelt es ich um den vierten Bauabschnitt zur Instandsetzung der Pfarrkirche. Ihr Fokus liegt unter anderem auf der Restaurierung der Sandsteinfassade, der Maßwerkfenster und Epitaphien sowie der südwestlich der Kirche gelegenen Ölbergkapelle mit ihrer farbig gefassten Skulpturengruppe. Insbesondere die aufwändige Restaurierung der Buntglasfenster und der Einbau einer Schutzverglasung stellen eine besondere Herausforderung dar.

Eigentümer/in ist die Kath. Kirchenstiftung St. Martin. Der Entschädigungsfonds wird vom Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst verwaltet und gemeinsam vom Freistaat und den Kommunen getragen. Die Maßnahme ist mit dem Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege abgestimmt und wird von diesem fachlich begleitet.

 

Julia Graf, Stellv. Pressesprecherin, 089 2186 2621

Vorlese-Funktion