Pressemitteilung Nr. 170 vom 17.07.2020 Über 500.000 Euro aus dem Entschädigungsfonds für ehemalige Franziskanerkirche in Rothenburg ob der Tauber

Kunstminister Bernd Sibler gibt Mittel für historisches Baudenkmal bekannt – „ein Musterbeispiel für die Bauweise der Bettelorden im Spätmittelalter“

MÜNCHEN. Die Instandsetzung der ehemaligen Franziskanerkirche in Rothenburg ob der Tauber wird mit 504.000 Euro aus dem Entschädigungsfonds unterstützt. Das gab Kunstminister Bernd Sibler heute in München bekannt. „Neben der Jakobskirche ist die ehemalige Franziskanerkirche der bedeutendste Sakralbau Rothenburgs. Die nüchtern-klare Architektur und die charakteristische Abtrennung von Chor und Langhaus sind ein Musterbeispiel für die Bauweise der Bettelorden im Spätmittelalter. Ich freue mich daher sehr, dass wir die Sanierung der ehemaligen Franziskanerkirche mit Mitteln aus dem Entschädigungsfonds unterstützen können“, so der Minister.

Die Franziskanerkirche in Rothenburg ob der Tauber entstand zwischen dem späten 13. und dem mittleren 14. Jahrhundert. Zweibahnige Maßwerkfenster und Strebepfeiler prägen den schlichten Außenbau, der durch das – wohl erst 1542 entstandene – schlanke Türmchen einen filigranen Akzent erhält. Zusätzliche Bedeutung erhält der Bau durch seinen reichen Ausstattungsbestand, der beispielsweise einen Franziskusaltar von Tilman Riemenschneider umfasst.

Die Instandsetzung umfasst u.a. die statische Sicherung der Westfassade. Die Innenraumschale wird gereinigt und gegebenenfalls neu gefasst. Die hölzerne Ausstattung soll punktuell restauriert werden.

Eigentümerin ist die Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde Sankt Jakob.

Der Entschädigungsfonds wird vom Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst verwaltet und gemeinsam vom Freistaat und den Kommunen getragen. Die Maßnahme ist mit dem Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege abgestimmt und wird von diesem fachlich begleitet.

Dr. Bianca Preis, stellv. Pressesprecherin, 089 2186 2681

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