Pressemitteilung Nr. 142 vom 05.06.2020 KI-Netzwerk in Bayern: TH Deggendorf richtet neue Professuren mit Fokus auf KI in der Pflege, Smarten Regionen und in der Datensicherheit ein

Wissenschaftsminister Bernd Sibler informiert sich an TH Deggendorf über Projekte – „Wegweisende Forschung im Bereich der Künstlichen Intelligenz bringt Antworten auf die Fragen der Zukunft“ – Ausbau ist Teil der Hightech Agenda Bayern

DEGGENDORF. Bayern arbeitet mit Hochdruck daran, seine Stellung als einer der führenden Standorte für Künstliche Intelligenz (KI) weiter auszubauen, unter anderem in Deggendorf. Als Teil seiner Strategie spannt der Freistaat im Rahmen der Hightech Agenda Bayern (HTA) ausgehend vom KI-Zentrum in München und den Knotenpunkten in Würzburg, Erlangen-Nürnberg und Ingolstadt ein landesweites, thematisch fokussiertes Netzwerk in der KI-Forschung auf. Der Technischen Hochschule Deggendorf (THD) kommt hierbei als wichtigen Vernetzungspunkt im ostbayerischen Raum eine wichtige Rolle zu: Im Rahmen des KI-Wettbewerbs konnten drei Projektanträge für KI-Professuren der THD die Expertenkommission überzeugen. Wissenschaftsminister Bernd Sibler verschaffte sich heute vor Ort einen Überblick über die geplanten Projekte. Beim Austausch mit THD-Präsident Prof. Dr. Peter Sperber und den wissenschaftlichen Expertinnen und Experten im Bereich KI unterstrich der Minister: „Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der TH Deggendorf arbeiten mit ihrer wegweisenden Forschung im Bereich der Künstlichen Intelligenz an den Antworten auf die Fragen der Zukunft. Das Spektrum der Themen ist dabei am Puls der Zeit und reicht von KI in der Pflege über KI und Smarte Regionen bis hin zu KI in der Datensicherheit“.

KI in der Pflege, Smarte Regionen und Datensicherheit

Die KI-Professur „Sensorbasierte KI-Systeme in der Pflege“ erforscht, wie Daten aus verschiedenen Quellen mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz in Handlungsvorschläge für Pflegepersonal, Angehörige und Pflegebedürftige übersetzt werden können. Auch der Gesundheitszustand soll in gewissem Rahmen vorhergesagt werden können. Unter der Federführung der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg besteht bei diesem Projekt eine Zusammenarbeit auch mit anderen Hochschulen. Verbundthemen sind das digitale Krankheitsmanagement, die personalisierte Diagnostik sowie die damit zusammenhängende Therapie und Versorgung.

Um die Nutzung von Geodaten geht es bei der Professur „Big Geospatial Data and Spatial AI“. Der sogenannte Smart City Ansatz, also das Konzept, Städte effizienter, technologisch fortschrittlicher, grüner und sozial inklusiver zu gestalten, soll mit Unterstützung Künstlicher Intelligenz auf den ländlichen Raum übertragen werden. Die Professur ist an der Fakultät für Angewandte Informatik der THD angesiedelt und direkt mit dem KI-Knotenpunkt an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW) Würzburg-Schweinfurt verzahnt.

Mit der Professur „KI und Datensicherheit“ wird ein wichtiger Beitrag zur Erhöhung der Cybersicherheit von IT-Systemen durch KI-befähigte Sicherheitsmechanismen geleistet. Aufgrund ansteigender Komplexität dieser Systeme ergibt sich der Bedarf an Methoden zum intelligenten Testen von Maßnahmen der IT-Sicherheit, sowie zur effizienten Erkennung und Abwehr von Cyberangriffen. Die Professur ist ebenfalls der Fakultät Angewandte Informatik zugeordnet und eng an das Institut ProtectIT der THD angebunden. Sie ist außerdem Teil des parallelen Antrags KI Campus Ostbayern des Verbunds der ostbayerischen Hochschulen, TRIO. Der KI Campus Ostbayern etabliert eine Kooperation, die den fachlichen Austausch und die Einbindung in das bayerische KI-Netzwerk sicherstellt und damit dessen Wirkung in die gesamte ostbayerische Region hinein gewährleistet.

„Alle drei Professuren gliedern sich wunderbar in die bestehenden Forschungsstrukturen der THD ein. Die digitale Transformationsstrategie der Hochschule ist damit weiter voll auf Kurs“, sagte THD-Präsident Prof. Dr. Peter Sperber.

HTA: 100 neue Professuren auf dem Zukunftsgebiet der KI

Die Forschung im Bereich Künstliche Intelligenz stellt einen der Schwerpunkte der im Oktober 2019 von Ministerpräsidenten Dr. Markus Söder angekündigten Hightech Agenda Bayern dar. 50 KI-Professuren wurden zur gezielten Stärkung des KI-Zentrums in München und den Knotenpunkten in Würzburg, Erlangen-Nürnberg und Ingolstadt gesetzt, 50 weitere KI-Professuren wurden im Rahmen des KI-Wettbewerbs vergeben. Dadurch soll der Lehre an den Hochschulen und damit der Ausbildung dringend benötigter Fach- und Führungskräfte in allen Regionen Bayerns ein kräftiger Schub verliehen werden und eine breite Verankerung der KI an den bayerischen Hochschulen erfolgen. „Mit insgesamt 100 neuen Professuren auf diesem Zukunftsgebiet legen wir die Grundlage dafür, dass Bayern als Wissenschaftsstandort seine Sichtbarkeit und Wettbewerbsposition auf diesem begehrten Markt entscheidend verbessern kann. Das ist auch mit Blick auf die Belebung der Wirtschaft und von Wertschöpfungsketten nach der Corona-Pandemie wertvoll“, so Sibler.

Informationen zum KI-Wettbewerb finden Sie unter: https://www.stmwk.bayern.de/ki-wettbewerb

Andreas Ofenbeck, Sprecher, 089 2186 2108

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