Pressemitteilung Nr. 139 vom 04.06.2020 KI-Netzwerk in Bayern: Zwei neue Professuren an der HAW Coburg forschen zu Künstlicher Intelligenz in der Versicherungswissenschaft und Data Stream Mining

Wissenschaftsminister Bernd Sibler informiert sich an HAW Coburg über Projekte – „HAW Coburg ist Innovationsmotor in den Zukunftstechnologien“ – Ausbau ist Teil der Hightech Agenda Bayern

 

COBURG. Bayern arbeitet mit Hochdruck daran, seine Stellung als einer der führenden Standorte für Künstliche Intelligenz (KI) weiter auszubauen, unter anderem in Coburg. Als Teil seiner Strategie spannt der Freistaat im Rahmen der Hightech Agenda Bayern (HTA) ausgehend vom KI-Zentrum in München und den Knotenpunkten in Würzburg, Erlangen-Nürnberg und Ingolstadt ein landesweites, thematisch fokussiertes Netzwerk in der KI-Forschung auf. Die Hochschule für angewandte Wissenschaften (HAW) Coburg überzeugte im KI-Wettbewerb mit zwei ihrer eingereichten Anträge. Im Fokus der neuen KI-Professuren stehen dabei die Weiter- und Neuentwicklung von Methoden zur Erklärbarkeit von Künstlicher Intelligenz (KI) im Anwendungsfeld Versicherung sowie die Entwicklung von Lernverfahren des Data Stream Mining, die insbesondere verteilt und ressourceneffizient Daten in Datenströmen gruppieren, klassifizieren, interpretieren und vorhersagen können. Wissenschaftsminister Bernd Sibler informierte sich vor Ort über die beiden Forschungsvorhaben und unterstrich: „Die HAW Coburg ist als Teil des KI-Netzwerks Bayern einer der Innovationsmotoren in den Zukunftstechnologien. Ich freue mich über den Erfolg der Coburger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im KI-Wettbewerb und die zwei neuen KI-Professuren. Der Standort Coburg profitiert dabei nicht nur von der wissenschaftlichen Expertise und KnowHow an der Hochschule für angewandte Wissenschaften, sondern auch von starken regionalen Partnern aus der Wirtschaft“.

Künftig wird es an der HAW Coburg im Bereich der versicherungswissenschaftlichen Forschung und Lehre eine Professur zu „Explainable and Responsible Artificial Intelligence in Insurance“ geben. Es soll erforscht werden, wie es gelingt, dass die Versicherungskunden Vertrauen in neue Versicherungsangebote entwickeln, die mithilfe von Methoden der Künstlichen Intelligenz zustande kommen. Im Fokus der in der Fakultät Wirtschaftswissenschaften angesiedelten Professur stehen demnach Methoden zur Realisierung von vertrauenswürdiger KI-Software. Die zweite Professur beschäftigt sich mit „Data Stream Mining“. Konkret geht es darum, wie Daten, die beim Streamen permanent anfallen, analysiert und ausgewertet werden können. Ein Anwendungsbeispiel für diesen Bereich der Künstlichen Intelligenz ist beispielsweise die Materialanalytik, wo mittels Sensoren andauernd Daten erfasst werden, z.B. im Rahmen der Wartung von Maschinen oder der adaptiven Fertigung. Die Professur wird in der Fakultät Elektrotechnik und Informatik beheimatet sein und soll eng mit der Universität Bayreuth zusammenarbeiten, die mit einem entsprechenden Konzept im Wettbewerb ebenfalls erfolgreich war.

„Das ist ein großartiger Erfolg für unsere Hochschule und den Wissenschaftsstandort Coburg. Mit den neuen personellen Ressourcen können wir unsere vorhandenen KI-Kompetenzen weiter ausbauen. Durch die neue Professur in der Versicherungswissenschaft wird der Versicherungsstandort Coburg deutlich gestärkt“, freut sich Hochschulpräsidentin Prof. Dr. Christiane Fritze. Und sie ergänzt: „Mein Dank gilt allen Kolleginnen und Kollegen, die ihr Wissen und ihre Expertise auf dem Feld der Künstlichen Intelligenz in die eingereichten Konzepte eingebracht haben. Das war eine tolle Gemeinschaftsleistung der Professorinnen und Professoren unserer Hochschule.“

HTA: 100 neue Professuren auf dem Zukunftsgebiet der KI

Die Forschung im Bereich Künstliche Intelligenz stellt einen der Schwerpunkte der im Oktober 2019 von Ministerpräsidenten Dr. Markus Söder angekündigten Hightech Agenda Bayern dar. 50 KI-Professuren wurden zur gezielten Stärkung des KI-Zentrums in München und den Knotenpunkten in Würzburg, Erlangen-Nürnberg und Ingolstadt gesetzt, 50 weitere KI-Professuren wurden im Rahmen des KI-Wettbewerbs vergeben. Dadurch soll der Lehre an den Hochschulen und damit der Ausbildung dringend benötigter Fach- und Führungskräfte in allen Regionen Bayerns ein kräftiger Schub verliehen werden und eine breite Verankerung der KI an den bayerischen Hochschulen erfolgen. „Mit insgesamt 100 neuen Professuren auf diesem Zukunftsgebiet legen wir die Grundlage dafür, dass Bayern als Wissenschaftsstandort seine Sichtbarkeit und Wettbewerbsposition auf diesem begehrten Markt entscheidend verbessern kann. Das ist auch mit Blick auf die Belebung der Wirtschaft und von Wertschöpfungsketten nach der Corona-Pandemie wertvoll“, so Sibler.

 

Fotos von der Veranstaltung stehen zum kostenfreien Download unter https://www.stmwk.bayern.de/ministerium/minister-fuer-wissenschaft-und-kunst/bilder.html bereit.

 

Informationen zum KI-Wettbewerb finden Sie unter: https://www.stmwk.bayern.de/ki-wettbewerb

 

Andreas Ofenbeck, Sprecher, 089 2186 2108

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