Pressemitteilung Nr. 136 vom 03.06.2020 KI-Netzwerk in Bayern: Würzburg ist Innovationsstandort für Data Science und Künstliche Intelligenz

Wissenschaftsminister Bernd Sibler besucht KI-Knotenpunkt in Würzburg – „Forschung zu Data Science und KI nachhaltig verankern, bayernweit vernetzen und einen zügigen Transfer neuer Methoden und Erkenntnisse sicherstellen“ – Ausbau ist Teil der Hightech Agenda Bayern

WÜRZBURG. Ausgehend vom KI-Zentrum in München und den Knotenpunkten in Würzburg, Erlangen-Nürnberg und Ingolstadt wird im Rahmen der Hightech Agenda Bayern (HTA) ein landesweites, thematisch fokussiertes Netzwerk in der KI-Forschung aufgespannt, um Bayern als führenden KI-Standort weiter auszubauen. Der Julius-Maximilians-Universität (JMU) Würzburg und der Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt (FHWS) kommt dabei als „Data Science-Knoten“ eine wichtige Rolle zu. Wissenschaftsminister Bernd Sibler informierte sich heute an den Hochschulen über die geplanten Projekte am KI-Knotenpunkt Würzburg. Minister Sibler betonte: „In einer digitalisierten Welt ist eine präzise, schnelle und verlässliche Bearbeitung und Auswertung von Daten und Informationen von essentieller Bedeutung. Am Innovationsstandort Würzburg knüpfen wir daher den Data Science-Knotenpunkt, den wir im Rahmen der HTA bis 2023 mit insgesamt 79 neuen Professuren ausstatten.“ Würzburg ist u.a. mit dem neuen Center for Artificial Intelligence Data Science (CAIDAS), welches derzeit an der JMU Würzburg eingerichtet wird, sowie dem Competence Center Artificial Intelligence and Robotics (CAIRO) an der FHWS zentrale Schnittstelle des KI-Data Science-Netzwerks. Auftrag der Einrichtungen ist es, Forschungsarbeiten zu Methoden der Data Science und angrenzender KI-Bereiche mit Anwendungsfeldern in der Wissenschaft zu verknüpfen und als KnowHow-Katalysator für Wissenschaft und Gesellschaft zu wirken. „Unser Ziel ist es, die Forschung zu Data Science und KI nachhaltig an den beteiligten Einrichtungen zu verankern, diese bayernweit zu vernetzen und einen zügigen Transfer neuer Methoden und Erkenntnisse sowohl innerhalb als auch zwischen den beteiligten Verbundpartnern, zwischen den Knoten des bayerischen KI-Netzwerks sowie in Wirtschaft und Gesellschaft sicherzustellen“, betonte der Minister.

Von den methodischen Grundlagen bis zur Interaktion von Mensch und Computer

CAIDAS an der JMU gliedert sich in drei Schwerpunktbereiche, die von den methodischen Grundlagen über die Verschränkung mit den Fachwissenschaften bis hin zu verschiedenen Aspekten der Interaktion von Mensch und Computer reichen: Grundlagen der Data Science und des Machine Learning, Human-Centers AI und Data Science sowie Data Science für ausgewählte Wissenschaftsbereiche aus den Geistes-, Gesellschafts-, Natur- und Lebenswissenschaften.

Den Kern von CAIDAS werden insgesamt 19 Professuren bilden. Dabei handelt es sich um fünf bestehende Lehrstühle aus der Informatik, um sieben über die HTA vom Freistaat bereitgestellte Professuren, sowie um sieben Lehrstühle, die die Universität Würzburg einbringt. Im Rahmen des KI-Wettbewerbs erhält die Universität Würzburg weitere drei Professuren, die ebenfalls Teil von CAIDAS werden.

Universitätspräsident Prof. Dr. Alfred Forchel freut sich sehr über diese Stärkung der KI-Forschung und dankte dem Minister für die Förderung: „Die Einrichtung des Knotenpunkts in Würzburg ist für uns Anerkennung und Ansporn zugleich. Sie schafft für uns die Voraussetzung, um die JMU national und international als Forschungsstandort für Data Science sichtbar zu machen.“

Technologietransfer und Kompetenz- sowie Knowhow-Katalysator

Der Freistaat stellt für die Gründungsphase von CAIRO der HAW Würzburg-Schweinfurt vier Forschungsprofessuren und weitere notwendige Ressourcen zur Verfügung, um als bayernweiter Hotspot für Technologietransfer und Kompetenz- sowie Knowhow-Katalysator für alle bayerischen Unternehmen, Hochschulen und Gründungsinitiativen zur Verfügung zu stehen. Die Hochschule erhält im Rahmen der Hightech Agenda insgesamt drei der zehn Professuren für den „Data Science-Knoten“ am Standort Würzburg.

„Konrad Zuse hat in Deutschland den ersten funktionierenden Universalrechner der Welt entwickelt. Mit dem Center Artificial Intelligence and Robotik will die FHWS gemeinsam mit ihren Kooperationspartnern an der Entwicklung der ersten universellen künstlichen Intelligenz arbeiten“, sagte FHWS-Präsident Prof. Dr. Robert Grebner.

HTA: 100 neue Professuren auf dem Zukunftsgebiet der KI

Die Forschung im Bereich Künstliche Intelligenz stellt einen der Schwerpunkte der im Oktober 2019 von Ministerpräsidenten Dr. Markus Söder angekündigten Hightech Agenda Bayern dar. 50 KI-Professuren wurden zur gezielten Stärkung des KI-Zentrums in München und den Knotenpunkten in Würzburg, Erlangen-Nürnberg und Ingolstadt gesetzt, 50 weitere KI-Professuren wurden im Rahmen des KI-Wettbewerbs vergeben. Dadurch soll der Lehre an den Hochschulen und damit der Ausbildung dringend benötigter Fach- und Führungskräfte in allen Regionen Bayerns ein kräftiger Schub verliehen werden und eine breite Verankerung der KI an den bayerischen Hochschulen erfolgen. „Mit insgesamt 100 neuen Professuren auf diesem Zukunftsgebiet legen wir die Grundlage dafür, dass Bayern als Wissenschaftsstandort seine Sichtbarkeit und Wettbewerbsposition auf diesem begehrten Markt entscheidend verbessern kann. Das ist auch mit Blick auf die Belebung der Wirtschaft und von Wertschöpfungsketten nach der Corona-Pandemie wertvoll“, so Sibler.

Informationen zum KI-Wettbewerb finden Sie unter: https://www.stmwk.bayern.de/ki-wettbewerb

Andreas Ofenbeck, Sprecher, 089 2186 2108

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