Pressemitteilung Nr. 133 vom 02.06.2020 Rund 17 Millionen Euro für vier Sonderforschungsbereiche /Transregio an Universitäten in Erlangen-Nürnberg, München und Würzburg bewilligt

Wissenschaftsminister Bernd Sibler gratuliert zu Erfolg bei DFG-Programm: „Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler gestalten vom Freistaat aus mit innovativen Forschungsansätzen unsere Zukunft“

MÜNCHEN. Vier Sonderforschungsbereiche/Transregio der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) konnten die Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU), die Technische Universität München (TUM) und das Klinikum der Universität Würzburg zusammen mit ihren Partneruniversitäten gewinnen. Die Entscheidung, die vier Forschungsansätze mit insgesamt knapp 17 Millionen Euro für die nächsten vier Jahre einschließlich der Programmpauschale von 22 Prozent zu fördern, fiel in der Frühjahrssitzung des Bewilligungsausschusses für Sonderforschungsbereiche der DFG: Sowohl der Neuantrag unter Beteiligung der Universität Würzburg als auch die beiden Fortsetzungsanträge unter Beteiligung der TUM und der Fortsetzungsantrag der LMU konnten punkten. Die thematische Bandbreite reicht von neuen Behandlungsmethoden von motorischen, neuronal bedingten Störungen über Differentialgeometrie und Dynamik bis hin zur Wirkung von Chloroplasten als Schaltstellen pflanzlicher Zellen und zu chronischen Hepatitis-Infektionen. Wissenschaftsminister Bernd Sibler betonte: „Hinter jedem dieser Projekte stehen hohe Kompetenz, ein starker Forschergeist und der entschlossene Wille, mathematische, naturwissenschaftliche oder auch medizinische Phänomene noch besser zu durchdringen. Je mehr wir sie verstehen, umso besser können wir mit ihnen umgehen und aktiv daran arbeiten, mit ihnen unsere Lebensqualität weiter zu verbessern. Mit ihren innovativen Forschungsansätzen gestalten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unsere Zukunft vom Freistaat aus entscheidend mit.“

Sonderforschungsbereiche werden nach einem strengen Begutachtungsverfahren mit hohen Qualitätsanforderungen vergeben, müssen international sichtbar sein und bedeuten für die Universitäten einen beträchtlichen Zuwachs an Stellen und Mitteln für den jeweiligen Forschungsbereich. In der Videokonferenz des Bewilligungsausschusses Ende Mai hat die DFG insgesamt 10 neue Sonderforschungsbereiche (SFB) und SFB-Transregio (TRR) für eine erste Förderperiode von zunächst vier Jahren eingerichtet. Der Ausschuss bewilligte außerdem die Verlängerung von 23 SFB/TRR für jeweils eine weitere Förderperiode von vier Jahren.

Die Entscheidung über fünf weitere bayerische Anträge musste wegen der Corona-Krise auf den Herbst verschoben werden. Die nächste Entscheidungssitzung für SFB/TRR findet im November 2020 statt. In ihrem Vorfeld werden insgesamt dreizehn weitere bayerische Anträge der Universitäten in München, Erlangen-Nürnberg und Regensburg vor Ort von internationalen Experten begutachtet werden. Wissenschaftsminister Bernd Sibler betonte: „Diese beeindruckende Antragsdynamik belegt die hohe Qualität der universitären Spitzenforschung in Bayern."

 

Breites Themenspektrum der bewilligten Anträge

Mit bayerischer Beteiligung wird folgender SRB-Transregio neu eingerichtet (Titel; antragstellende Universitäten; Sprecher; Fördermittel für bayerische Beteiligte):

  • „Behandlung motorischer Netzwerkstörungen mittels Neuromodulation“; Charité Berlin, Klinikum der Universität Würzburg; Prof. Dr. Andrea A. Kühn (Berlin); bayerischer Förderanteil 4,7 Mio. Euro.

 

Folgende drei SFB-Transregios mit bayerischer Beteiligung werden um eine weitere Förderphase verlängert (Titel; antragstellende Universitäten; Sprecher; Fördermittel für bayerische Beteiligte):

  • „Diskretisierung in Geometrie und Dynamik“; TU Berlin, TU München; Prof. Dr. Alexander I. Bobenko (Berlin); bayerischer Förderanteil 4,0 Mio. Euro.
  • „Der Chloroplast als zentraler Knotenpunkt der Akklimatisation bei Pflanzen“; LMU München, HU Berlin, TU Kaiserslautern; Prof. Dr. Dario Leister (München); bayerischer Förderanteil 4,4 Mio. Euro.
  • „Determinanten und Dynamik der Elimination versus Persistenz bei Hepatitis-Virus-Infektionen“; Universität Heidelberg, TU München, Universität Freiburg; Prof. Dr. Ralf Bartenschlager (Heidelberg); bayerischer Förderanteil 3,9 Mio. Euro.

 

Die Projektbeschreibungen stehen Ihnen hier zum Download bereit:

https://www.stmwk.bayern.de/allgemein/meldung/3021/pressematerial-zum-download.html

Hintergrundinformation:

Sonderforschungsbereiche (SFB) sind auf die Dauer von bis zu zwölf Jahren (in der Regel drei mal vier Jahre) angelegte Forschungseinrichtungen der Hochschulen, in denen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler über die Grenzen ihrer jeweiligen Fächer, Institute, Fachbereiche und Fakultäten hinweg im Rahmen eines übergreifenden und wissenschaftlich exzellenten Forschungsprogramms zusammenarbeiten. Der klassische Sonderforschungsbereich (SFB) wird in der Regel von einer Hochschule beantragt. Der SFB-Transregio (TRR) wird von mehreren (in der Regel bis zu drei) Hochschulen gemeinsam beantragt. Die Förderung ermöglicht eine enge überregionale Kooperation zwischen Hochschulen und den dort Forschenden sowie eine Vernetzung und gemeinsame Nutzung der Ressourcen. Für SFB/TRR stehen im Haushalt der DFG insgesamt jährlich knapp 800 Millionen Euro zur Verfügung. Die DFG fördert damit ab Juli 2020 insgesamt 274 Sonderforschungsbereiche.

 

 

Julia Graf, stellv. Pressesprecherin, 089 2186 2621

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