Pressemitteilung Nr. 089 vom 17.04.2020 Kunstminister Bernd Sibler begrüßt Kauf von Schloss Erkersreuth in Selb durch Stiftung Kulturerbe Bayern

„Wertvolles Zeugnis für die Bedeutung der Region als europäisches Herz des weißen Goldes“ – für die Öffentlichkeit in Zukunft zugänglich

SELB/MÜNCHEN. Wissenschafts- und Kunstminister Bernd Sibler begrüßt die Entscheidung der Stiftung Kulturerbe Bayern, das denkmalgeschützte Neue Schloss im Ortsteil Erkersreuth in Selb von der Firma Rosenthal zu kaufen. Das Schloss spiegelt in der heute überlieferten Form die Wirtschaftswunderjahre der alten Bundesrepublik Deutschland. „Man kann es eine glückliche Fügung nennen, dass die junge Stiftung aufgrund einer testamentarischen Zuwendung, die sie vor Kurzem erhielt, dieses Baudenkmal kaufen konnte. Das außergewöhnliche und für die Nachkriegsgeschichte bedeutsame Schloss wird künftig wieder für die Öffentlichkeit zugänglich sein. Das freut mich sehr, denn Denkmäler bringen uns die Geschichte unserer Heimat noch näher.“ Für Sibler, der Mitglied im Verein Kulturerbe Bayern ist, ist das Schloss ein wertvolles Zeugnis für die Bedeutung der Region als „europäisches Herz des weißen Goldes“. Es könne zum Beispiel die bereits bestehenden Einrichtungen in der Region wie das Porzellanikon – Staatliches Museum für Porzellan in der ehemaligen Rosenthal-Porzellanfabrik in Selb ergänzen. Das Schloss wurde von Philip Rosenthal bewohnt, der die Rosenthaler Porzellanmanufaktur zu einer der führenden Porzellanhersteller in Europa ausgebaut hatte. Es ist mit Kunstwerken von weltberühmten Künstlern ausgestattet und mit seiner Ausstattung und den Erneuerungen aus den späten 1950er und 1960er Jahren in der Denkmalliste eingetragen. 

Führungen und Veranstaltungen im Schloss

Die Stiftung Kulturerbe Bayern plant, das Schloss und seine Nebengebäude im Zusammenwirken mit dem Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege und der Stadt Selb zu sanieren und zusammen mit dem großen Garten der Öffentlichkeit für Veranstaltungen zur Verfügung stellen. Außerdem sollen die sogenannten Repräsentationsräume und die privaten Räume von Philip Rosenthal besichtigt werden können. In einer mittel- und längerfristigen Perspektive sollen dann im Rahmen einer Gesamtausbauplanung auch weitere Nutzungsmöglichkeiten im Zusammenwirken mit bereits vorhandenen Bildungseinrichtungen geprüft und verwirklicht werden. Kunstminister Sibler, selbst studierter Historiker, schätzt die Arbeit der Initiative Kulturerbe Bayern, die aus Verein und Stiftung besteht: „Den Erhalt unseres Kulturerbes haben wir auch diesem Modell eines National Trust zu verdanken, das in England so erfolgreich ist und das der Initiative Kulturerbe Bayern zugrunde liegt. Dieses bürgerschaftliche Engagement ist von großem Wert für unsere Kulturgüter.“

Kathrin Gallitz, Pressesprecherin, 089 2186 2057

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