Pressemitteilung Nr. 067 vom 02.04.2020 „Internationaler Tag der Provenienzforschung 2020 #digitalonly“ mit digitalen Angeboten
Kunstminister Bernd Sibler zum 2. Internationalen Tag der Provenienzforschung – Bayerischer Forschungsverbund beteiligt sich an Aktionstag am 8. April 2020
MÜNCHEN. Der 2. Internationale Tag der Provenienzforschung am 8. April 2020 findet dieses Jahr aufgrund der Corona-Pandemie ausschließlich digital (#digitalonly) statt. Geplante Veranstaltungen müssen aus Sicherheitsgründen entfallen. Einige kulturelle Einrichtungen stellen aber ihre Arbeit auf dem Gebiet der Provenienzforschung mit Hilfe sozialer Medien und digitaler Präsentationsformen der Öffentlichkeit vor. Kunstminister Bernd Sibler betonte: „Wissenschaft und Forschung sind auch in diesen herausfordernden Zeiten aktiv und erfinderisch. So präsentiert uns der Internationale Tag der Provenienzforschung in diesem Jahr über digitale Kanäle Einblicke in die bedeutsame Erforschung der Erwerbsgeschichte von Sammlungsobjekten. Unsere Museen arbeiten unermüdlich daran, verfolgungsbedingt entzogene Kunstgegenstände zu identifizieren und zurückzugeben. Damit stellen sie ein Stück Gerechtigkeit wieder her!“ Initiator des Aktionstages ist der Arbeitskreis für Provenienzforschung e. V., ein internationaler Zusammenschluss von über 270 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern.
#digitalonly – Angebote von staatlicher Seite
Am „Internationalen Tag der Provenienzforschung 2020 #digitalonly“ beteiligen sich auch die Einrichtungen des Forschungsverbundes Provenienzforschung Bayern (FPB):
Die Bayerischen Staatsgemäldesammlungen erstellen beispielsweise, angelehnt an die ursprünglich geplante Museumsführung und Filmpräsentation, zwei Blogbeiträge: Einer rekonstruiert die Restitution des Gemäldes „Aufweckung des Lazarus“ an die Erben nach James von Bleichröder. Der zweite Blogbeitrag behandelt die Provenienz des Triptychons „Die vier Elemente“ von Adolf Ziegler, das zu den Hauptwerken der nationalsozialistischen Kunst zählt und heute in der Pinakothek der Moderne zu sehen ist.
Das Universitätsarchiv der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München präsentiert in Zusammenarbeit mit dem Institut für Kunstgeschichte der LMU den besonderen herkunfts- und besitzgeschichtlichen Hintergrund einer Monstranz aus dem Jahr 1861. Außerdem beantworten die beiden Einrichtungen der LMU vielfältige Fragestellungen, die im Rahmen der Provenienzforschung insgesamt auftauchen.
Forschungsverbund Provenienzforschung Bayern – „enger Austausch mit Opfern und ihren Erben“
Der Forschungsverbund Provenienzforschung Bayern (FPB) wurde 2015 ins Leben gerufen. Er dient der Vernetzung und dem Austausch aller staatlichen Institutionen, die sich mit Provenienzforschung befassen. Auf Grundlage der Forschungsergebnisse wird jeweils geprüft, ob ein verfolgungsbedingter Entzug im Sinne der Washingtoner Erklärung vorliegt und ob die Voraussetzungen für eine Restitution gegeben sind. „Dies erfordert in jedem Einzelfall eine sorgfältige Auseinandersetzung mit Herkunft und Erwerbsgeschichte der Objekte und – wo möglich – einen engen Austausch mit den Opfern und ihren Erben“, so Minister Sibler. Der Forschungsverbund Provenienzforschung legt jedes Jahr einen aktuellen Tätigkeitsbericht über seine umfangreichen Aktivitäten vor, der auch auf seiner Webseite veröffentlicht wird. Der aktuelle Tätigkeitsbericht wird in Kürze vorgestellt.
Die Webseite des Forschungsverbundes Provenienzforschung mit weiterführenden Informationen finden Sie hier:
https://provenienzforschungsverbund-bayern.de/
Nähere Informationen zu den Angeboten der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen sind einsehbar unter:
https://www.pinakothek.de/blog
Nähere Informationen zu den Angeboten des Universitätsarchivs der LMU in Zusammenarbeit mit dem Institut für Kunstgeschichte der LMU erhalten Sie hier:
https://www.universitaetsarchiv.uni-muenchen.de/ausstellungen/provenienzforschung/index.html
Dr. Bianca Preis, stellv. Pressesprecherin, 089 2186 2862