Für ein differenziertes Schulwesen: Bundesweite Initiative schlägt Alarm
In immer mehr Bundesländern führt die Zwangseinführung der Einheitsschule zu beängstigenden Qualitätseinbußen des Schulangebots für Schülerinnen und Schüler. „Verlierer sind die jungen Menschen, die um ihre persönlichen, individuellen Zukunftschancen gebracht werden“, beklagt Dorit Wolf vom baden-württembergischen Bündnis Pro Bildung bei einer Tagung in München.
Betroffenheit und Unzufriedenheit mit der Gemeinschafts- oder Einheitsschule war der Tenor der bundesweit beheimateten Teilnehmer einer Informations- und Diskussions-Veranstaltung zum differenzierten Schulwesen. Eingeladen hatte ein partei- und schulartunabhängiger Zusammenschluss von Schülern, Eltern, Lehrern und Direktoren zum Thema: "Das differenzierte Schulwesen – Garant für mehr Vielfalt, mehr Bildung, mehr Chancen". Neben dem v. a. aus den PISA-Studien bekannten empirischen Bildungsforscher Prof. Dr. Olaf Köller aus Kiel traten Vertreter der Wirtschaft, von Schüler- oder Elternorganisationen aus Hamburg, Baden- Württemberg, Nordrhein-Westfalen sowie Bayern auf und erläuterten ihre persönlichen Erfahrungen und Einschätzungen. Mandatsträger, Medienvertreter und schulpolitisch engagierte Persönlichkeiten aus mehreren Bundesländern konnten sich selbst ein Bild machen von den Folgen der überwiegend gegen den Elternwillen eingeführten Gemeinschafts- oder Einheitsschule.
Bildung – ein zentrales Thema für Eltern
„In Bayern haben die Eltern zum Glück nicht die Sorgen wie in Baden-Württemberg, denn hier gibt es ja noch ein intaktes differenziertes Schulwesen mit relativ homogenen Leistungsgruppen und hohem Qualitätsstandard“, erkläuterte Dorit Wolf vom baden-württembergischen Bündnis Pro Bildung. In Baden-Württemberg hingegen schaffe man, so Wolf, durch die finanzielle Bevorzugung der Einheitsschule eine groteske Situation. „Die Schulträger erhalten 589 € pro Realschüler, aber 1.117 € je Schüler an einer Gemeinschaftsschule.“
Erfolgsfaktor Nr.1 sind die Lehrkräfte
Gemeinsamer Leidensdruck führte zu dieser einmaligen Allianz
Beteiligte der INITIATIVE DIFFERENZIERTES SCHULWESEN
- Bayerischer Philologenverband (bpv; Verband der Lehrer an Gymnasien und Beruflichen Oberschulen in Bayern)
- Bayerischer Realschullehrerverband (brlv)
- Bayerischer Schulleitungsverband (BSV)
- Bundesgemeinschaft Gegliedertes Schulwesen (BGSW)
- Bund Freiheit der Wissenschaft
- Bündnis Beste Bildung in Bayern
- Bündnis Pro Bildung Baden-Württemberg
- Deutscher Altphilologenverband
- Deutscher Elternverein (DEV)
- Deutscher Lehrerverband (DL)
- Deutscher Philologenverband (DPhV)
- Direktorenvereinigung der Bayerischen Wirtschaftsschulen (DBW)
- Elternforum Bildung
- Elternvereinigung an den Gymnasien und Realschulen der Orden und anderer freier katholischer Schulträger in Bayern (EVO)
- Hessische Eltern pro Bildung
- Initiative Pro Realschule Bayern
- Interessenvertretung der Lehrkräfte in Schleswig-Holstein (IVL)
- Katholische Erziehergemeinschaft, Landesverband Bayern (KEG)
- Landeselternverband Bayerischer Realschulen (LEV-RS)
- Landeselternvereinigung der Fachoberschulen in Bayern (LEV-FOS)
- Landeselternvereinigung der Gymnasien in Bayern (LEV-GYM)
- Landeselternvereinigung der Wirtschaftsschulen in Bayern (LEV-WS) Landesschülerrat in Bayern (LSR)
- Philologenverband Baden-Württemberg
- Power trotz Handicap, Bayern
- Realschullehrerverband Baden-Württemberg
- Schleswig-Holsteinischer Elternverein (SHEV)
- Verband der Lehrer an Beruflichen Schulen in Bayern (VLB)
- Verband Deutscher Realschullehrer (VDR)
- Vereinigung Bayerischer Realschuldirektoren (VBR)
- Vereinigung der Direktorinnen und Direktoren der Bayerischen Gymnasien (BayDV)
- Vereinigung der Direktorinnen und Direktoren für die Beruflichen Oberschulen in Bayern
- Wir wollen lernen, Förderverein für bessere Bildung in Hamburg
Weitere Informationen
Stand: 09. September 2013 - Bilder: Heinrich Rudolf Bruns