zeit.raum@bayern: Nur wer seine Wurzeln kennt, kann die Zukunft aktiv gestalten

Kultusminister Dr. Spaenle bei der Eröffnungsrede in der Alten Münze
Kultusminister Dr. Spaenle bei der Eröffnungsrede in der Alten Münze

Wie hat sich Bayern in einer von Globalisierung und Migration geprägten Welt verändert – und ist dabei dennoch Bayern geblieben? Und: Wie prägt die Welt, in der wir leben, wie prägt die Welt, aus der wir kommen, unsere eigene Identität? Oder: Wie können wir, jeder und jede Einzelne von uns, unseren Heimatraum gestalten? Bei der Abschlussveranstaltung von zeit.raum@bayern stellten 300 Schülerinnen und Schüler die Ergebnisse der zweijährigen Initiative vor, die vor zwei Jahren von Kultusminister Dr. Ludwig Spaenle gestartet wurde, um genau diesen Fragen nachzugehen. An der Abschlusspräsentation in der Alten Münze in München beteiligten sich 21 Schulen aus ganz Bayern.

Im November 2011 hatte Kultusminister Dr. Ludwig Spaenle Schulen und außerschulische Bildungseinrichtungen sowie alle Interessierten dazu eingeladen, in der gemeinsamen Initiative zeit.raum@bayern mitzuwirken. Ziel war es, bei den Beteiligten einen Prozess der Auseinandersetzung mit sich selbst und ihrer unmittelbaren Umgebung anzustoßen, der das Bewusstsein um die eigene Identität stärkt und bei der individuellen Standortbestimmung einen Kompass bietet.

"Innerhalb von zeit.raum@bayern wurden Projekte und Wettbewerbe initiiert und begleitet, denen es um Orientierung in unserer Heimat geht: um Orientierung in einem regionalen Kontext – in meinem Land, in meiner Stadt, in meinem Landkreis, in meinem Umfeld – und um Orientierung in der Zeit: in meiner Gegenwart, in der Geschichte, die mich geprägt hat, und in der Zukunft, die ich aktiv gestalten will", erläuterte Spaenle.

An diesem Prozess beteiligten sich knapp 300 Schulen mit Projekten und Wettbewerbsbeiträgen: Mehr als 70 Schulen haben ihre Projekte oder ihr Schulprofil an den Inhalten und Zielen der Initiative ausgerichtet, und über 200 Schulen aller Schularten aus ganz Bayern haben unmittelbar an den Projekten und Wettbewerben des Kultusministeriums im Rahmen von zeit.raum@bayern teilgenommen. 

Folgende Projekte und Wettbewerbe haben das Kultusministerium und die Bayerische Landeszentrale für politische Bildungsarbeit im Rahmen von zeit.raum@bayern initiiert:

Wettbewerb "Bayern hören"

An dem Wettbewerb "Bayern hören" konnten sich bayerische Schülerinnen und Schüler gemeinsam mit einer Lehrkraft beteiligen. Unter Fragestellungen wie „Was ist für mich „Heimat“?“ und „Wie klingt meine Heimat?“ sollten Schülerinnen und Schüler ab Jahrgangsstufe 8 Hörstücke kreieren (Klangkollagen, Lieder, kurze Reportagen, Umfragen, Interviews, Szenisches, Hörspiele, Erzählungen, Gedichte, etc.) und so zur Auseinandersetzung mit ihrer unmittelbaren Umgebung angeregt werden.

Ziel: 

Die Schülerinnen und Schüler setzten sich mit ihrer Sicht auf „ihr“ Bayern, „ihre“ Heimat oder ihre unmittelbare Umgebung auseinander. Die Jugendlichen kreierten ein Hörstück und lernten neben dem genauen „Hinhören“ auch das in sich „Hineinhören“ als Voraussetzung für eine gelungene Kommunikation mit dem eigenen Umfeld.
Es stellte sich also die Frage, welche Stimmen, Geräusche, Töne und Geschichten aus der eigenen Umgebung den einzelnen Jugendlichen berührten und sich in seiner Entwicklung und Persönlichkeit verankerten. Nicht der objektive Blickwinkel, sondern das „in sich Hineinhören um hinzuhören“ sollte im Fokus stehen.

Die 7 Siegergruppen wurden zu einem Workshop in die Jugendherberge nach Nürnberg eingeladen und erstellten dort mit Coaches des Bayerischen Rundfunks in neu zusammengesetzten Gruppen Audio-Features zu speziellen Themen in Nürnberg. Die Gruppe „Nürnberger Lochgefängis“ – zusammengesetzt aus Schülern des Paul-Pfinzing-Gymnasiums Hersbruck, des Katharinen-Gymnasiums Ingolstadt, der Johannes-Kepler-Realschule Bayreuth und des Gymnasiums Königsbrunn – haben den besten Beitrag erstellt und sind somit Gesamtsieger des Wettbewerbs. 

Wettbewerb "Bayern schmecken"

Innerhalb des Wettbewerbs setzen sich die Realschülerinnen und -schüler aktiv mit der Geschichte und Herkunft lokaler und saisonaler Produkte auseinander und reichen im Ergebnis dieser Auseinandersetzung als Wettbewerbsbeitrag einen Menüvorschlag (3 Gänge) gemeinsam mit einem Portfolio ein, in dem der Reflexionsprozess über die Geschichte, Herkunft, (eigenständige) Auswahl und Kombination der Produkte sichtbar wird.

Ziel: 

In der Überzeugung, dass eine bewusste, gesundheitsförderliche Ernährungsbildung eine Kernaufgabe (außer)schulischer Bildung darstellt, war es Ziel dieses Wettbewerbs, Kinder und Jugendliche gemeinsam für die Herkunft und Auswahl von Produkten und damit für einen reflektierten Konsum von Nahrungsmitteln zu sensibilisieren. Über den gesundheitlichen Aspekt hinaus ging es bei Bayern schmecken v. a. auch um die Schaffung eines Bewusstseins für die wirtschaftspolitische, ökologische / nachhaltige, aber auch identitätsstiftende Dimension regionaler Küche. Nicht zuletzt beinhaltete der Wettbewerb einen berufsorientierenden, die Teamfähigkeit fördernden Aspekt. 

Das waren die Sieger des Wettbewerbs:

  • 1. Platz: Pfaffenwinkel-Realschule Schongau
  • 2. Platz: Marien-Realschule Kaufbeuren
  • 3. Platz: Realschule am Maindreieck, Ochsenfurt

Wettbewerb "Bayern sehen"

Die Filmtage sind Deutschlands traditionsreichstes und Bayerns größtes Schülerfilmfestival. Neben den Förderpreisen des Festivals stiftete das Kultusministerium im Rahmen von zeit.raum@bayern einen einmaligen Sonderpreis „Bayern sehen“, der auf den 35. Filmtagen bayerischer Schulen 2012 verliehen wurde. 

Die 3 Siegerbeiträge stammten von folgenden Schulen:

  • Michaeli-Gymnasium München: "Ein Stück München"
  • Grundschule Rieden: "In dieser Minute"
  • Johann-Jakob-Herkomer Schule Füssen: "Unsere Schule - Deine Schule"

Wettbewerb "Bayern bauen"

Innerhalb des Wettbewerbs "Bayern bauen" setzten sich Schülerinnen und Schüler unter Fragestellungen wie „Was bedeutet für mich Heimat?“ und „Wie könnte Bayern in Zukunft aussehen?“ aktiv mit ihrer unmittelbaren baulichen Umgebung auseinander.

Ziel:

Ziel war eine analysierende Durchdringung ihrer baulichen Umgebung und schließlich Gestaltung derselben: Wie würden Kinder und Jugendliche ihre Umwelt qualitätsvoller, lebenswerter, nachhaltiger bzw. gerechter entwerfen? Kinder und Jugendliche geben ihrem persönlichen, sehr kleinräumigen Umfeld (v. a. ihr Zimmer, ihren Treffpunkt) zwar meist sehr engagiert eine Form, ein Bedürfnis nach Partizipation in einem weiteren Umfeld kann aber nicht vorausgesetzt werden. Es stellte sich die Frage, wie Anreize geschaffen werden können, damit Schülerinnen und Schüler aktiv in eine Auseinandersetzung mit dem gesellschaftlichen, sich in baulichen Zeugnissen niederschlagenden Raum treten. Nicht der subjektive Blickwinkel, sondern die in Interaktion entstehende Sichtweise sollte im Fokus stehen.
 

Das waren die Sieger von "Bayern bauen":

  • Sieger 5.-7. Klassen: Johann-Jakob-Herkomer Realschule Füssen
  • Sieger 8.-10. Klassen: Mädchenrealschule St. Ursula Lenggries
  • Sieger Oberstufe: Kaiser-Heinrich-Gymnasium Bamberg

Wettbewerb "Bayern gestalten"

Schüler zeigen, was man mit digitalen Medien alles machen kann. Der Wettbewerb crossmedia bietet die Möglichkeit, die eigene Sicht der Kommunikation und Gestaltung von Worten, Bildern und Tönen darzustellen und zu präsentieren. 

Auch Teilnehmer am Wettbewerb crossmedia 2012 konnten sich mit der Frage der eigenen Identität in Bayern beschäftigen. Entscheidend war dabei, dass das eigene Umfeld vor Ort erkundet wurde.

Der Beitrag wurde nach wie vor in einer der bekannten crossmedia - Sparten Grafik & Layout, Musik, Sound Clip, Sprache & Text, Multimedia, Internet, Movie bzw. 3D eingereicht; wenn er zudem einen inhaltlichen Schwerpunkt auf die Frage nach der bayerischen Heimat legte, konnte dieser für den crossmedia 2012 - Sonderpreis zeit.raum@bayern in Frage kommen.

Das war der Sieger des Sonderpreises:

  • FOS / BOS Weiden: "Weiden hat ein Drogenproblem"

Wettbewerb "Bayern bewegen"

Der Wettbewerb „Bayern bewegen“ motivierte Schülerinnen und Schüler für die Auseinandersetzung mit sozialen Themen. Mit kurzen Filmen in der Art von Werbespots sollten die Schülerinnen und Schüler gesellschaftliche Themen bearbeiten. Die Spots sollten ihren Inhalt auf unterhaltsame, witzige oder überraschende Art und Weise transportieren und nicht länger als eine Minute dauern.

Ziel:

Der Wettbewerb sollte dazu motivieren, kritisch das eigene Umfeld zu beleuchten und Probleme tatsächlich anzugehen. Der Reflexionsprozess bis hin zur aktiven Umsetzung in Form von kurzen Spots stellte dabei den entscheidenden Weg des Wettbewerbs dar. Zudem sollten die erstellten Filme, die in einem anderen Kontext gezeigt werden können, tatsächlich aufrütteln und auf die entsprechenden Probleme aufmerksam machen.

Das war der Sieger von "Bayern bewegen":

  • Maria-Ward-Realschule Neuburg a.d. Donau: "NEIN zu Cybermobbing!"

Bayern bauen - denkmal aktiv

Das deutschlandweite Schulförderprogramm "denkmal aktiv - Kulturerbe macht Schule“ verfolgt folgende Zielsetzungen:
- Junge Menschen für ihre historisch gewachsene Umgebung interessieren und bei ihnen einen Bewusstsein für Wert, Bedeutung und Erhalt von Kulturdenkmalen entwickeln.
- Die Themen Denkmalschutz und Kulturerbe im schulischen Alltag präsent machen.
- Motivation der Schülerinnen und Schüler, Lernprozesse eigenverantwortlich zu steuern, erhöhen: Eigeninitiative fördern, selbst Verantwortung übernehmen; Spaß und Freude an der Sache haben.
- Soziale Kompetenzen, Flexibilität und Eigenverantwortung der Schülerinnen und Schüler stärken.

Im vergangenen Schuljahr wurde „denkmal aktiv - Kulturerbe macht Schule“ um das Themenfeld „Auf der Suche nach der bayerischen Heimat der Gegenwart: die Initiative zeit.raum@bayern“ erweitert.

Ziel:

Im Rahmen der „denkmal aktiv“-Projekte in diesem Themenfeld sollten Schulteams sich eingehend mit dem baukulturellen Erbe in ihrer Region beschäftigen.
Im Einzelnen boten sich zum Beispiel folgende Fragestellungen an:
Welche Rolle spielen Denkmale (Baudenkmale oder auch historische Kulturlandschaften) für die Identität eines Ortes/einer Region?
Welches sind identitätsprägende Merkmale eines Denkmals und wie wirken sie - u. a. auf Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund?
Welchen Beitrag kann der Einzelne zur Pflege und zum Erhalt der Denkmale leisten?
Wie lässt sich das kulturelle Erbe eines Ortes/einer Region als „begehbare geschichtliche Quelle“ zeitgemäß aufarbeiten und darstellen?
Welche Mittel, Methoden und Medien moderner Kommunikation sind besonders geeignet, um das Denkmal als authentisches Geschichtszeugnis für die schulische Bildung, d. h. für junge Menschen, besonders attraktiv und nachhaltig fruchtbar zu machen?

Insgesamt wurden aus diesem Themenfeld 14 bayerische Schulen für eine Unterstützung von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz ausgewählt:

  • Johann-Turmair-Realschule Abensberg
  • Markgräfin-Wilhelmine-Gymnasium Bayreuth
  • Gymnasium Leopoldinum Passau
  • Camerloher-Gymnasium Freising
  • Joseph-Bernhart-Gymnasium Türkheim
  • Staatliche Realschule Mellrichstadt Mellrichstadt
  • Albertus-Gymnasium Lauingen
  • Werdenfels-Gymnasium Garmisch-Partenkirchen
  • Gymnasium Geretsried
  • Ludwig-Thoma-Gymnasium Prien am Chiemsee
  • Gymnasium Casimirianum Coburg
  • Johann-Michael-Fischer-Gymnasium Burglengenfeld
  • Rudolf-Diesel-Gymnasium Augsburg
  • Oskar-von-Miller-Realschule Rothenburg o.d.T.

Wie klingt Geschichte? Auf Spurensuche in München

Schüler des Josef-Effner-Gymnasiums Dachau und des Gymnasiums Geretsried entwickelten gemeinsam mit Musikern des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks und BR-Mediencoaches sowie mit Mitarbeitern der bayerischen Landeszentrale für politische Bildungsarbeit musikalisch-journalistische Hörbilder zu vier Themen der NS-Verfolgung in München, die jeweils mit einer konkreten Person verknüpft sind: Kindertransporte (Beate Siegel/Bea Green) – Displaced Persons (Karl Rom) – Widerstand (Hans Haberl) – Euthanasie (Karoline Steidle).

Ziel:

Ziel des Projekts war es, ins Vergessen geratene oder geratende Themen der NS-Verfolgung, die sich an den Biografien junger Menschen verdeutlichen lassen und an signifikanten Orten in München lokalisierbar sind, mit Hilfe des Mediums Hörbild / Radiofeature als solche hör- und sichtbar zu machen und dadurch lebendige Orte des lokalen Gedenkens zu schaffen.

Beteiligte Schulen: 

  • Josef-Effner-Gymnasium Dachau
  • Gymnasiums Geretsried

Bayern sehen - Demokratie erfahren

Innerhalb von "Bayern sehen" – Demokratie erfahren setzte sich Schüler des Gymnasiums Starnberg, begleitet von ihrem Lehrer Herr Sitek mit ihrer Sicht auf „ihr“ Bayern, oder ihre unmittelbare Umgebung auseinander. Die Jugendlichen sollten filmisch Begriffe, Funktionen und Abläufe unseres politischen Systems in ihrer Sprache und in einer von ihnen gewählten Umsetzung erklären. Hilfe erhielten sie bei diesem Prozess von einem Coach des Bayerischen Rundfunks, Tobias Henkenhaf, der die Gruppe während des gesamten Projekts begleitete und unterstützte. 

Sie lernten zu recherchieren, die richtigen Fragen zu stellen und aktiv zuzuhören. Sie lernten, Informationen auszuwerten und zu sortieren. Sie erarbeiteten eine zielgruppenadäquate Präsentation und trainierten, anschaulich und verständlich über Politik und Demokratie zu reden. Als Ergebnis entstanden zwei Filme, die im Rahmen einer Bayern Alpha - Sendung ausgestrahlt werden und als kritischer Impuls für vertiefte Gespräche dienen.

Es entstanden Filme zu folgenden Themen:

  • Urheberrecht
  • Chancengleichheit

Bayern sprechen - sprachlebendige Schule

Innerhalb von "Bayern sprechen" legten vier Gymnasien aus Oberbayern - West als Pilotschulen den Schwerpunkt auf Sprache. 

Zielsetzung:
Mittelfristig (bezogen auf die Laufzeit von zeit.raum@bayern bis Ende des Schuljahres 2012/13)
sollte ein breites und vielfältiges „sprachlebendiges“ Angebot an den beteiligten Gymnasien (Wahlunterricht, Intensivierungsstunden, P-Seminar, Projekttage,...) in enger Verbindung mit dem Lernort Schullandheim entwickelt und erprobt werden.

Langfristig soll sich dieses Angebot dauerhaft an den ausgewählten Gymnasien als Teil des Schulprofils und ausgewählten Schullandheimen unter Einbindung externer Experten etabliert werden und ein entsprechendes Label "Sprachlebendige Schule“ ausgearbeitet und an die beteiligten Gymnasien verliehen werden.

Folgende Schulen waren an Bayern sprechen - sprachlebendige Schule beteiligt:

  • Ignaz-Kögler-Gymnasium Landsberg
  • Katharinen-Gymnasium Ingolstadt
  • Theresien-Gymnasium München
  • Werdenfels-Gymnasium Garmisch-Partenkirchen

Projekt bayerisch-türkisch

Musik überwindet Grenzen. Auf diesem Prinzip ruht das Schülerprojekt „bayerisch-türkisch“. Das Projekt wurde im Rahmen der Initiative zeit.raum@bayern von der Landesarbeitsgemeinschaft Volksmusik an Schulen und dem bayerischen Kultusministerium durchgeführt. Dabei erkundeten Lehrkräfte verschiedener Schularten auf einer Lehrerfortbildung gemeinsam mit der Unterbiberger Hofmusik türkische und bayerische Volksmusik (Leitung: Franz Himpsl). Die Lehrkräfte studierten die Lieder anschließend mit ihren Schülerinnen und Schülern ein. Insgesamt waren neun Schulen aus Oberbayern, Schwaben, Oberpfalz und Mittelfranken beteiligt. Das Ziel des Projekts war es, sprachliche und kulturelle Hürden gemeinsam und in beide Richtungen zu überwinden sowie die türkische und bayerische Kultur zu verknüpfen.

zeit.raum@bayern - Abschlussveranstaltung

Kirchseeoner Perchten - Basis für das Perchtenquartett der Kirchseeoner Schüler
Kirchseeoner Perchten - Basis für das Perchtenquartett der Kirchseeoner Schüler

Zum Abschluss der Initiative wurden am 11. Juli Schülerinnen und Schüler aus ganz Bayern und zahlreiche Partner der Initiative in die Alte Münze nach München eingeladen, um gemeinsam ihre Arbeiten und Ergebnisse vorzustellen und zu diskutieren. Musikalisch wurde die Veranstaltung von der Unterbiberger Hofmusik (mehr Informationen hier) und den Musikern des Projekts "Wie klingt Geschichte? - Auf Spurensuche in München" umrahmt.

Beispielhaft sollen an dieser Stelle drei Bestandteile der Abschlussveranstaltung vorgestellt werden:

Gymnasium Kirchseeon - Das Perchtenquartett

Die wohl bekannteste und älteste Formation der Perchten existiert seit 60 Jahren und stammt aus Kirchseeon bei Ebersberg, der Heimatgemeinde des Gymnasiums. Da es ihnen ein Anliegen war, sich mit der heimischen Kultur auseinander zu setzen, entwickelten sie dazu ihr Projekt, nämlich die Gestaltung eines Kartenspiels (Quartett) mit Arbeiten ihrer Schüler aus dem Kunstunterricht.
Alle 7. Klassen erstellten verschiedene Perchtenmasken aus Kirchseeon in der Technik des Linoldruckes. Aus einer Auswahl der entstandenen Drucke sollte das Kartenspiel entstehen. Anhand der vom Perchtenbund zur Verfügung gestellten Literatur wurden verschiedene Gruppen von Maskentypen erarbeitet. Die mit Bleistift angelegten Entwürfe wurden auf eine Linolplatte übertragen, geschnitten, ausgehoben und dann mehrfarbig auf weißes oder farbiges Papier gedruckt.
Nun wurden alle Drucke fotografiert, digitalisiert und das Layout des Kartenspiels entwickelt. Eine geeignete Druckerei und ein Sponsor wurden gefunden und die Produktionsphase eingeleitet.
Zur Abschlussveranstaltung haben die Schüler die Ergebnisse präsentiert, über 300 Kartenspiele kostenlos zur Verfügung gestellt und Ihre Kartenvorbilder, die original Perchten aus Kirchseeon, mitgebracht.
 

Gymnasium Eckental - Exkursionen von Schülern für Schüler

Im Rahmen des P-Seminars am Gymnasium sollten sich die Oberstufenschüler mit dem Thema Exkursionen mit modernen Medien beschäftigen und für ihre jüngeren Mitschüler derartige Stadterkundungen für zukünftige Wander- und Exkursionstage in Kleinstädten der Umgebung erstellen und durchführen.

Das Ziel war die Entwicklung und Durchführung von kreativen Exkursionen in eine Kleinstadt der Umgebung für Kinder und Jugendliche mit modernen Medien wie beispielsweise MP3-Player und GPS. Inhaltlich bedeutete dies eine Bildsuche in der Stadt, ein Audioguide oder eine GPS-Stadttour. So können Wandertage abwechslungs- und lehrreicher werden und die nahe Umgebung schülergerecht erkundet werden.

Die Schüler des P-Seminars stellten bei der Abschlussveranstaltung eine Tour durch Eckental vor, bei der es für die jungen Schüler vor allem darum geht, richtig hinzuhören, um den richtigen Weg durch Eckental zu finden - daneben war natürlich auch Ortskunde gefragt. 
 

Greta-Fischer-Schule Dachau - Kulinarische Reise

Innerhalb der Initiative zeit.raum@bayern setzten sich die Schülerinnen und Schüler der Greta-Fischer-Schule in Dachau mit ihrer Sicht auf „ihr“ Bayern und „ihre“ Heimat auseinander. Die Greta-Fischer-Schule ist stark interkulturell geprägt. Sie wird von Kindern und Jugendlichen, die aus aller Welt – Europa, Asien, Afrika und Südamerika - stammen, besucht. Täglich erleben diese Schülerinnen und Schüler im Spannungsfeld des sozialen Miteinanders häufig etwas, das sie subjektiv als fremd, befremdlich oder sogar als bedrohend empfinden. Das Andere wird dann, weil es unverständlich bleibt, verlacht oder sogar bekämpft. Auf der Suche nach einer gemeinsamen Kummunikations- und Verständnisbasis wurden die Schüler mit ihren Lehrern bei der täglichen Mahlzeit fündig: die Schülerinnen und Schüler entwarfen innerhalb der Initiative neue Rezepte auf der Grundlage ihrer verschiedenen Kulturen und sozialen Situationen. Dabei erleben die Schülerinnen und Schüler ihre individuellen kulturellen Prägungen angstfrei im Geflecht mit anderen Kulturen und blicken verständnisvoller auf Werte, Normen und Verhaltensweisen der scheinbar entfernten Kulturen.

Im Rahmen der zeit.raum@bayern Abschlussveranstaltung stellten die Schülerinnen und Schüler allen Teilnehmern die (Neu-)Kreationen aus ihrem Projekt vor und schufen dadurch die Möglichkeit, Bestandteile ihrer eigenen Kultur kennen zu lernen. 

Kultusminister Dr. Spaenle
Kultusminister Dr. Spaenle

"Die Ergebnisse der Initiative machen deutlich: zeit.raum@bayern ist ein ebenso umfassendes wie anspruchsvolles Gesamtkunstwerk von Einzelprojekten. Alle Beteiligten sind die leuchtende Spitze einer großen gemeinsamen Anstrengung! Schön, dass Sie an diesem gemeinsamen produktiven Prozess mitgewirkt haben!
Allen Schülerinnen und Schülern, allen Lehrerinnen und Lehrern gilt mein großer Respekt und ein herzliches Dankeschön für Ihre nachhaltige Orientierungsarbeit!
Deshalb verwirklicht zeit.raum@bayern genau die Bildungsziele, denen wir in Bayern aus tiefster Seele verpflichtet sind: Wir in Bayern wollen eben nicht nur Wissen und Können vermitteln, sondern auch Herz und Charakter bilden", so Kultusminister Spaenle. 

Folgende Schulen waren an der zeit.raum@bayern - Abschlussveranstaltung beteiligt:

  • Greta-Fischer-Schule Dachau
  • Grund- und Mittelschule Nittenau
  • Gymnasium Eckental
  • Gymnasium Geretsried
  • Gymnasium Kirchseeon
  • Gymnasium Königsbrunn
  • Gymnasium Starnberg
  • Ignaz-Reder-Realschule Mellrichstadt
  • Ignaz-Kögler-Gymnasium Landsberg
  • Johannes-Kepler-Realschule Bayreuth
  • Katharinen-Gymnasium Ingolstadt
  • Mädchenrealschule St. Ursula Lenggries
  • Maria-Ward-Schule Neuburg a.d. Donau
  • Marien-Realschule Kaufbeuren
  • Michaeli-Gymnasium München
  • Paul-Pfinzing-Gymnasium Hersbruck
  • Pfaffenwinkel-Realschule Schongau
  • Platen-Gymnasium Ansbach
  • Realschule am Maindreieck, Ochsenfurt
  • Realschule Lauingen
  • Theresien-Gymnasium München
  • Werdenfels-Gymnasium Garmisch-Partenkirchen

Informationen / Links

Impressionen - zeit.raum@bayern Abschlussveranstaltung

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