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Echtzeitfähigkeit und die effiziente Verwaltung großer Daten-
mengen.
Der Querschnittsbereich
Mobilitätsinfrastruktur
be-
schäftigt sich mit der intelligenten Infrastruktur als Rahmen-
bedingung für gelingende KI-Anwendungen in der autonomen
Mobilität. Die THI plant hier ein so genanntes High-Defini-
tion-Testfeld, in dem Infrastrukturelemente, z. B. Ampeln
oder Straßenlaternen, mit Sensoren ausgestattet werden, um
so wieder Daten für KI-basierte Mobilitätsanwendungen zu
generieren und Verkehrsflüsse zu optimieren.
Der dritte Querschnittsbereich
KI-Geschäftsmodelle und
Dienstleistungen
fokussiert die Entwicklung neuer Geschäfts-
felder rund umKünstliche Intelligenz. Damit soll nicht nur die
internationaleWettbewerbsfähigkeit von bestehendenUnter-
nehmen gestärkt werden, sondern auch das Startup-Potenzial
von Gründern. Einen besonderen Fokus legt der Mobilitäts-
knoten hier auf Geschäftsideen rund um die intermodulare
Mobilität – die Verknüpfung von verschiedensten Mobili-
tätsmöglichkeiten – von der individuellenMobilität über den
öffentlichen Nahverkehr bis hin zur Urban Air Mobility.
ImBereich
Ethik/Akzeptanz/Technikfolgen
widmet sich
der KI-Knotenpunkt Fragen rund um das Vertrauen in Tech-
nologienwie die Künstliche Intelligenz oder autonomeMobili-
tätssysteme und ihre Akzeptanz in der Bevölkerung. Forscher
bearbeiten komplexe Fragestellungen zu diesem Themenge-
biet in interdisziplinären Teams und beziehen Bürgerinnen
und Bürger aktiv in die Entwicklung, Erprobung und Ein-
führung von KI-basierter autonomer Mobilität ein. Dadurch
soll die gesellschaftliche Akzeptanz von KI gefördert werden.
Ausgehend vomKI-Mobilitätsknoten plant die THI den
Aufbau eines gesamtbayerischen KI-Mobilitätsnetzwerks mit
weiteren bayerischen Hochschulen. Es fungiert als Plattform
für eine intensive fachliche Kooperation, mit der gemeinsa-
me Forschungs- und Entwicklungsvorhaben auf dem Gebiet
KI-basierter Mobilität möglich werden. Bislang haben sich
acht weitere Hochschulen aus fünf bayerischen Regierungs-
bezirken demNetzwerk angeschlossen. Gemeinsamwollen die
Hochschulen imNetzwerk verschiedene Leuchtturmprojekte
zu prototypischen KI-Anwendungsgebieten, wie zumBeispiel
zumAutonomen Kooperativen Fahren, etablieren. Ziel in die-
sem gemeinsamen Use Case ist es, an mehreren Standorten
möglichst identische autonome Fahrzeuge aufzubauen und
diese stufenweise in immer komplexeren Verkehrssituationen
kooperativmanövrieren zu lassen. Dabei sollen alle relevanten
Daten und Komponenten zumautonomen Fahren offengelegt
und gemeinsam genutzt werden.
Ziel des KI-Mobilitätsknotens ist ein Innovationsnetz-
werk mit internationaler Ausstrahlung, welches die Stärken
der KI-Standorte in Bayern zusammenbringt und synergetisch
nutzt. So kann die Wertschöpfung durch KI für die autono-
meMobilität der Zukunft entscheidend gestaltet werden. Die
Mobilitätsindustrie als eine Schlüsselindustrie inDeutschland
kann so in ihrer Wettbewerbsfähigkeit gestärkt werden. Die
Mittel der High-Tech-Agenda des Ministerpräsidenten kön-
nen damit auch ihre volkswirtschaftliche Wirkung entfalten
und den Wohlstand in Bayern sichern helfen.
Prof. Dr. Walter Schober, seit 2012 Präsident der Technischen Hoch-
schule Ingolstadt (THI), studierte Betriebswirtschaftslehre sowie
Wirtschafts- und Sozialpädagogik an der Ludwig-Maximilians-Uni-
versität München, wo er auch promovierte. Er blickt auf zahlreiche
Führungspositionen in Industrie und Wissenschaft zurück. 1994 war
er Gründungsprofessor für Betriebswirtschaftslehre, Rechnungswe-
sen und Controlling an der THI. Bevor er 2012 Präsident wurde, leitete
er unter anderem 14 Jahre lang als Dekan die Fakultät Wirtschafts-
wissenschaften (heute THI Business School) und war auch als Vize-
präsident tätig. Neben seinem Präsidentenamt ist Prof. Schober seit
2016 Vorstand von Hochschule Bayern, wo er seit 2020 den Vorsitz
innehat. Daneben ist er in Aufsichtsräten und Beiräten tätig.
Informationen zu Dr. Julia Schneider und Lena Kadriye Ziyal und
ihrem Comic
We Need to Talk, AI / KI, wir müssen reden, weneedtotalk.
ai
finden Sie auf S. 7.
Artificial Intelligence Network Ingolstadt gGmbH (AININ)
Gründungsjahr: 2019
Forschungsbereiche: Mobilität, Produktion, Handel,
Gesundheit
Professuren und Mitarbeiterstellen: 46 grundfinanzierte
Stellen, davon 18 Professuren
Wissenschaftliche Leiter: Prof. Dr. Michael Botsch,
Technische Hochschule Ingolstadt, Prof. Dr. Christian
Stummeyer, Technische Hochschule Ingolstadt, Prof. Dr.
Alexis Fritz, Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt
Geschäftsführer:
Philipp Hecht, Technische Hochschule Ingolstadt
Vorsitzender des Aufsichtsrats:
Dr. Reinhard Brandl, Mitglied des Deutschen Bundestages
Vorsitzender der Gesellschafterversammlung:
Prof. Dr. Walter Schober, Technische Hochschule Ingolstadt
Gesellschafter: Technische Hochschule Ingolstadt, Klinikum
Ingolstadt, AUDI AG, Fraunhofer-Gesellschaft, Katholische
Universität Eichstätt-Ingolstadt, MediaMarktSaturn Retail
Group, Stadt Ingolstadt
ainin.deThemencluster im KI-Mobilitätsknoten
Ein KI-Mobilitätsknoten für Bayern