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aviso:

Frau Prof. Schmid, als Sie 2004 den Ruf auf die Pro­

fessur für Angewandte Informatik insbesondere Kognitive

Systeme an die Universität Bamberg annahmen, boten Sie –

als einzige Hochschullehrerin an der Fakultät – an, das Amt

der Frauenbeauftragten an der neu gegründeten Fakultät zu

übernehmen. Was waren Ihre Gründe dafür?

Schmid:

Damals gab es weniger als 15% Studentinnen und

nur eine Hand voll Doktorandinnen! Das wollte ich ändern!

Ich setzte mir zum Ziel, Maßnahmen zu entwickeln und aus­

zuprobieren, um mehr Mädchen und junge Frauen für ein

Studium der Informatik zu begeistern – mein Fach, das ich

mit Leidenschaft studiert habe und lehre.

aviso:

Wo haben Sie angesetzt?

Schmid:

Wir haben Aufbauarbeit von der Basis her geleistet.

Keimzelle der Aktivitäten war das ab 2005 jährlich statt­

findende dreitägige Ferienprojekt

Mädchen und Technik

aviso-Gespräch mit

Professorin Dr. Ute Schmid

(MuT) für Mädchen aller Schularten im Alter von 10 bis 14

Jahren, das an der Hochschule Coburg initiiert wurde und

jährlich zeitgleich an verschiedenen Standorten in Ober­

franken stattfindet. Während an den anderen Standorten

ein breites Angebot zu verschiedenen MINT-Themen ange­

boten wird, liegt der Bamberger Fokus auf der Informatik.

Mit Workshops zu Roboterprogrammierung, Eyetracking,

Webdesign, Spieleprogrammierung, Algorithmen und Com­

putergraphik wird die Vielfalt der Informatik aufgezeigt. Es

nehmen jährlich mehr als 50Mädchen an denWorkshops teil.

Besonders freue ich mich immer, wenn ein Mädchen in der

Abschluss-Evaluation auf die Frage, was besonders toll war,

schreibt: Programmieren!!! Natürlich ist die Fakultät auch

beim jährlichen

GirlsDay

aktiv. Dort und beim Bamberger

Informatiktag (BIT) werden Workshops speziell für Schüle­

rinnen und Schüler ab Klasse 9 angeboten. Neuester Baustein

ist das Mentoring-Programm

make-IT

, das seit 2015 ange­

Make-IT: MINT mit MuT

Universität Bamberg erhält Auszeichnung für die europaweit beste

Förderung von Frauen in der Informatik

aviso 1 | 2019

FRAUEN. GLEICHE CHANCEN – ANDERE MÖGLICHKEITEN

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