Künstlerförderung „Genug Talent für Hollywood“: Kunstförderpreise 2022 in der Sparte „Darstellende Kunst (inkl. Tanz)“ für junge Künstlerinnen und Künstler
„Fünf begnadete Talente auf Bayerns Brettern, die die Welt bedeuten“: Kunstminister Markus Blume hat Anfang Oktober die Preisträgerinnen und Preisträger der Bayerischen Kunstförderpreise 2022 in der Sparte „Darstellende Kunst (inkl. Tanz)“ bekanntgegeben.
Den Kunstförderpreis in der Sparte „Darstellende Kunst (inkl. Tanz)“ erhalten in diesem Jahr die Schauspieler Stefan Herrmann und Jakob Immervoll, der Sänger Matija Meić und die Schauspielerin Luiza Monteiro. Für den Sonderpreis „Tanz“ wurde Nikolaos Doede ausgewählt.
Kunstminister Markus Blume: „Fünf begnadete Talente auf Bayerns Brettern, die die Welt bedeuten: Die Preisträgerinnen und Preisträger begeistern mit ihrer außergewöhnlichen künstlerischen Begabung schon heute das Publikum in Bayern. Ich bin sicher, unsere Newcomer können mit ihrem Talent auch die Bretter Hollywoods erobern. Herzlichen Glückwunsch!“
Bis zu 17 Bayerische Kunstförderpreise in vier Sparten
Jedes Jahr verleiht der Freistaat 17 Kunstförderpreise in den vier Sparten „Musik“, „Bildende Kunst“, „Darstellende Kunst (inkl. Tanz)“ sowie „Literatur“. Die ausgezeichneten Künstlerinnen und Künstler der verschiedenen Sparten werden von Fachjurys vorgeschlagen. Die Preisträgerinnen und Preisträger, die am Beginn ihres Schaffens stehen, zeichnen sich durch eine außergewöhnliche künstlerische Begabung aus und können hervorragende Leistungen vorweisen. Der Preis ist mit jeweils 6.000 Euro für Einzelpersonen bzw. mit jeweils 10.000 Euro für Ensembles dotiert. Die Verleihung der diesjährigen Bayerischen Kunstförderpreise findet am 14. November 2022 in der Hochschule für Musik und Theater München statt.
Die Preisträgerinnen und Preisträger der Bayerischen Kunstförderpreise 2022 in der Sparte „Darstellende Kunst (inkl. Tanz)“
Nikolaos Doede
Der 1990 geborene amerikanische Tänzer Nikolaos Doede begann sein Ballettstudium in Los Angeles und führte es an der Ballettschule in Hamburg fort, wo er währenddessen von 2008 bis 2011 beim Hamburger Ballett in zahlreichen Choreografien von John Neumeier, Jiří Kylián und Vaslav Nijinsky mitwirkte. Von 2011 bis 2015 war er am Ballett Kiel engagiert, wo Yaroslav Ivanenko für ihn mehrere Solorollen kreierte.
2015 wechselte er ans Ballett Hagen unter Ricardo Fernando, mit dem er seine Zusammenarbeit seit 2017 am Ballett des Staatstheater Augsburg fortsetzt. Die Jury würdig insbesondere Doedes breites künstlerisches Potential als Tänzer, Musiker, Sänger, Komponist, Choreograph, Fotograf und Filmemacher.
Bild: © Jan-Pieter Fuhr
Stefan Herrmann
Stefan Herrmann, geboren 1989 in Würzburg, studierte von 2012 bis 2016 an der Folkwang Universität der Künste in Bochum Schauspiel. Nach dem Studium arbeitete er zunächst als freier Schauspieler und war am Staatstheater Nürnberg in „Töt' erst sein Weib“, später am Pfalztheater Kaiserslautern unter anderem als Ariel in William Shakespeares „The Tempest“ zu sehen. Seit der Spielzeit 2018/19 ist Herrmann festes Ensemblemitglied am ETA Hoffmann Theater Bamberg.
Laut Jury zeichnet er sich in zahlreichen Arbeiten durch seine große Vielseitigkeit, Sensibilität und Empathie aus – sei es als Ensemblespieler oder als Protagonist. Es gelinge ihm, seinen großen Horizont in Inszenierungen einzubringen und über sich hinauszuwachsen.
Bild: © Privat
Jakob Immervoll
Jakob Immervoll wurde 1992 in Wien geboren, wo er von 2006 bis 2009 am Volkstheater Wien und am Dschungel Wien erste Theatererfahrung sammelte. Seine Ausbildung im Schauspiel erhielt er 2013 bis 2017 an der Hochschule für Musik und Theater in Hamburg. 2016 spielte er am Deutschen Schauspielhaus Hamburg in „Yvonne, Prinzessin von Burgund“, das den Ensemblepreis und Preis für Studierende beim 27. Theatertreffen deutschsprachiger Schauspielstudierender in Bern erhielt.
Immervoll sei auf der Bühne ein herausragender Erzähler, der meisterhaft die Kunst beherrsche, Geschichten neu zu erfinden, in Szene zu setzen und den Menschen nahe zu bringen. Mit seinem Wirken präge er das Münchner Volkstheater und die Münchner Theaterszene als Ensemblemitglied entscheidend, so die Jury.
Bild: © Privat
Matija Meić
Matija Meić wurde in Zagreb geboren und erhielt dort wie auch an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien seine Ausbildung. Er sang u. a. Escamillo („Carmen“), Figaro („Il barbiere di Siviglia“) und Belcore („L’elisir d’amore“) am Kroatischen Nationaltheater Zagreb, Don Alvaro („Il viaggio a Reim“«) beim Belcanto Opera Festival Bad Wildbad sowie Ping („Turandot“) bei den Bregenzer Festspielen. Im Konzertbereich war er u. a. mit dem Zagreb Philharmonic Orchestra sowie mit dem Dubrovnik Symphony Orchestra als Solist zu hören.
Seit 2016 ist er festes Ensemblemitglied am Gärtnerplatztheater in München, wo er sich zu einem ersten großen Kavalierbariton entwickelte. Das Juryurteil lobt Meićs perfekte technische Stimmführung, sein wunderschönes Timbre und seine enorme schauspielerische Begabung.
Bild: © Privat
Luiza Monteiro
Die 1997 in Rio de Janeiro geborene Schauspielerin Luiza Monteiro absolvierte ihre Ausbildung 2017 an der Münchner Theaterakademie August Everding. Schon während dieser Zeit wirkte Monteiro bei Inszenierungen am Mozarteum Salzburg und am Thalia Theater Hamburg, am Prinzregenten- und am Metropoltheater München mit. Ab September 2021 folgte das Engagement am Stadttheater Ingolstadt, wo sie gleich mehrere Hauptrollen übernahm. 2019 erhielt Monteiro den Monika Bleibtreu Preis für das Stück „Ach, diese Lücke, diese entsetzliche Lücke“.
Die Jury ist der Meinung: Luiza Monteiro sei eine Entdeckung. Bereits in ihrem ersten Jahr am Stadttheater Ingolstadt habe sie das Publikum mit ihrer strahlenden Bühnenpräsenz und ihrer unglaublichen Spielenergie, die sie mit Sensibilität und Einfühlungsvermögen vereine, begeistert. Sie nehme ihren großen Charme, ihren schelmischen Witz und ihre starke Persönlichkeit mit auf die Bühne und verleihe ihren Figuren Vielschichtigkeit und Authentizität.
Bild: © Nils Schwarz
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Stand: 6. Oktober 2022 / Bildnachweis: Nils Schwarz; Steffen Böttcher