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Museen digital:

Eine Modernisierungsperspektive

für Gedächtnisinstitutionen

ie Digitalität ist zu einem Megathema der gesellschaftli-

chen Diskussion geworden, in Deutschland ziemlich spät

und mehr als anderswo mit skeptischen bis apokalyptischen Vor-

zeichen versehen. Das gilt vor allem für geisteswissenschaftlich

geprägte Öffentlichkeiten wie das Zeitungs-Feuilleton, wo diese

kritische Distanz sogar dominiert. Terrornetzwerke, Fake News,

Überwachungsgesellschaft, kriminelle Vereinigungen im Dark

Net: All dies sind Stichworte, die hierzulande genüsslich gegen

das Digitale in Stellung gebracht werden. Ausgerechnet von den

geisteswissenschaftlich geprägten (Kunst)Museen wird man hier

also keinen schlichtenEnthusiasmus erwarten dürfen, wenn es um

dieAnwendbarkeit derDigitalisierung geht. DasMuseumversteht

sich als Hort von Originalen und damit als Gegeninstanz zur un-

endlichen Reproduzierbarkeit des Digitalen, vielfach auch – und

durchausmitGrund–als verlangsamterDenkraumgegenüber der

hyperbeschleunigten Dauererregtheit der digitalen Sphäre.

In Kulturräumen, die weniger von der Bildungsschwere deut-

scher Kulturbeflissenheit geprägt sind, sieht das anders aus, selbst

wenn auch dort dieMuseen häufig in kritischerDistanz verharren.

Institute indenVereinigtenStaaten, Großbritannienund auchden

Niederlanden haben ein eher pragmatisches Verhältnis zu Com-

puter und Internet entwickelt, sowohl mit Blick auf die (1) innere

Organisation als auch auf die (2) Selbstdarstellung gegenüber der

Öffentlichkeit.

(1) Früh schonhatman inden genanntenLändern erkannt, dass

alleAufgabenbereiche desMuseums in erheblichemUmfangdigital

Text: Hubertus Kohle

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Thema Kultur digital