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Ausstellung
n einer zunehmend entzaubertenWelt, inder dieWissenschaft
immer tiefer in die Geheimnisse der Natur eindringt und sich
dieForschung längst vomErlebendes Laien abgekoppelt hat, the-
matisiert Heinsdorff eine ursprüngliche Neugier auf die Vielfalt
der Erscheinungen. Dabei widmet er sich in den raumgreifenden
InstallationenderAusstellung auchdemEingreifendesMenschen
in natürliche Systeme, Klimawandel und Artensterben, der Aus-
beutung natürlicher Ressourcen und deren weltumspannendem
Handel,mithinderNatur alsWare. Die verschiedenen Installatio-
nen der Ausstellung, eigens für das Kallmann-Museum in Isma-
ning entwickelt und gebaut, verbindenkünstlerischeÄsthetikmit
Prinzipienwissenschaftlicher Forschung und technischerGestal-
tung. Begleitend zur Ausstellung gibt es ein Vortragsprogramm
mit Forschenden und anderen Persönlichkeiten, die sichmit den
Themen der Ausstellung auseinandersetzen.
Projektpartnerwarenunter anderemder FilmemacherAlexander
Kluge, dieZoologische StaatssammlungMünchen, der Lehrstuhl
fürGebäudetechnologie und klimagerechtes Bauen an der TUM,
die Bayerische KulturLandStiftung und der Lehrstuhl für Rena-
turierungsökologie an der TUM.
Moorsee,
2019, Holz, Stahlseile, Seilspanner, Teichfolie, Pflanzen
und Erde (Moor Bad Feilnbach), Durchmesser 400 cm, Höhe 88 cm
In jedem Heft stellen wir Ihnen
eine aktuelle Ausstellung vor,
die gerade in Bayern läuft.
Mehr Veranstaltungstipps finden
Sie in Avisiert auf Seite 46ff.
Ausstellung
Markus Heinsdorff –
Arten und Elemente
I
Ursprünglich ausgebildet als Goldschmied, studierte Markus
Heinsdorff (*1954) Bildhauerei an der Akademie der
Bildenden Künste in München. In den 1990er-Jahren baute er
kinetische Skulpturen, die Bewegungen der Luft erfahrbar
machten, sowie Maschinen, die natürliche Phänomene wie
Wasserstrudel, Luftringe und Strömungen erzeugten und
als Objekte der ästhetischen Anschauung präsentierten.
Heinsdorff hat außerdem ein umfangreiches bauliches
Werk vorzuweisen, das er u. a. in China, Indien, Indonesien,
Peru und Europa verwirklichte. Für die Präsentation
Deutschlands in Indien von 2011 bis 2013 entwickelte Heins-
dorff 16 Pavillons. Er entwarf das Deutsch-Chinesische
Haus auf der EXPO Shanghai 2010.
Die Ausstellung ist bis zum 15.09.2019 im Kallmann-
Museum in Ismaning zu sehen.
kallmann-museum.deFoto: Patrik Graf