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aviso 1 | 2018
SKIZZE UND IDEE
WORAUF ICH MICH FREUE
WORAUF ICH MICH FREUE
PROFESSOR DR. JOACHIM HORNEGGER, PRÄSIDENT DER FRIEDRICH-ALEXANDER-
UNIVERSITÄT ERLANGEN-NÜRNBERG
2018 WIRD FÜR
die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürn-
berg (FAU) – und damit auch für mich als Präsident – ein besonderes
Jahr. Seit ihrer Gründung im Jahr 1743 forschen, lehren und lernen an
unserer Universität mit Leidenschaft Menschen jeden Alters, verschie-
dener Herkunft und mit unterschiedlichen Zielen. Das ist ein Grund
zu feiern: Unter demMotto »Wissen in Bewegung« lädt die FAU nicht
nur an die Universität ein – sie kommt auch zu den Bürgerinnen und
Bürgern. Das ist uns als Einrichtung in der florierenden Europäischen
Metropolregion Nürnberg besonders wichtig, denn unser Netzwerk
mit rund 500 Partnern in aller Welt wird an den Standorten der FAU
ergänzt durch intensive Wechselbeziehungen mit der Wirtschaft und
außeruniversitären Forschungsinstitutionen.
Das Jubiläumsjahr startete bereits am 18. Januar mit dem wissenschaft-
lichen Symposium »Future of Research – Research of the Future«. Der
Fokus war fachübergreifend: FAU-Forscher aller Disziplinen warfen
mit internationalen Gästen einen Blick in die Zukunft der Forschung.
Als Keynote-Speaker haben wir zwei Nobelpreisträger eingeladen,
Harald zur Hausen und Brian Kobilka, und ließen uns abends vom
ehemaligen Astronauten und heutigem ESA-Koordinator Thomas Rei-
ter in den Weltraum entführen. Eine eigens komponierte Festkantate,
die Universitätsorchester und -chor sowie Solisten der FAU aufführten,
rundete den Jubiläumsauftakt ab.
NATÜRLICH WERFEN WIR
auch einen Blick in die traditionsreiche
Vergangenheit, und zwar z.B. mit dem Buch »Wissen in Bewegung. 275
Jahre FAU« oder mit der Ausstellung »Die Hohenzollern und die FAU –
Vergangenheit und Gegenwart«. Dabei werden auch erstmals die Grün-
dungsdokumente der FAU online für jedermann zugänglich gemacht.
Was mich besonders begeistert, ist ein interdisziplinäres Projekt, das
die Stärken unserer Volluniversität ausspielt: Studierende, Forscher
und weitere Interessierte bauen ein römisches Patrouillenboot in Ori-
ginalgröße nach. Am 12. Mai wird das Schiff
»Fridericiana Alexandrina Navis« (FAN) vom
Stapel gelassen und bringt im Anschluss Wissen
richtig in Bewegung. Im Sommer können Schul-
klassen Geschichte auf dem Boot hautnah erle-
ben – und selbst mitrudern. Mitte Juli fährt die
FAN mit dem Schwesterboot »Victoria« über die
Donau bis nach Enns/Linz. Ich bin nach meinen
nautischen Erfahrungen bei unserem letztjähri-
gen Projekt auf dem Großsegler »Thor Heyerdahl«
schon sehr gespannt, was hier bei den Tests zu
Fahrverhalten, Rudertechnik und erreichbaren
Geschwindigkeiten alles herauskommt. Hier wird
Wissenschaft wirklich auf allen Ebenen »erfahr-
bar«.
IM MAI/JUNI WIRD
die FAU dorthin gehen, wo
die Menschen sind. Für jeweils einen Tag erwei-
tert die FAU das übliche Angebot auf den Markt-
plätzen von Erlangen, Fürth und Nürnberg.
Mitten unter den herkömmlichen Wochenmarkt-
beschickern werden Wissenschaftler an eigenen
Ständen den Einkäufern in kreativen Aktionen
ihre Forschungen als »Lebensmittel« anbieten.
Jeder FAU-Marktstand steht dabei unter einem
übergreifenden Schlagwort wie zum Beispiel
»Liebe«, »Maschine« oder »Leben«.
Besonders Studierende, aber auch Alumni sowie
Uni-Beschäftigte sind im Jubiläumsjahr dazu auf-
gerufen, in einem Kurzfilm »ihre FAU« kreativ in
Szene zu setzen. Ich bin mir sicher, dass es wieder
viele originellen Ideen geben wird. Die drei besten
Filme feiern bei unserer akademischen Jahrfeier
am 4. November, dem eigentlichen Uni-Geburts-
tag, in Erlangen Premiere; alle anderen zeigen wir
in der »Langen FAU-Kino-Nacht« in Nürnberg.
Worauf ich mich freue? Ich freue mich darauf, die
Menschen für die Wissenschaft, für unsere FAU
begeistern und das Vorurteil vom Elfenbeinturm
ausräumen zu können. Wissenschaft geht uns alle
an. Wir zeigen, wo man sich Wissen abholen kann.
Professor Dr. Joachim Hornegger
ist seit 2015
Präsident der Friedrich-Alexander-Universität
Erlangen-Nürnberg (FAU). Nach Stationen an
diversen Universitäten, u.a. MIT, Stanford und
Mannheim, übernahm der Informatiker 2005 den
Lehrstuhl für Mustererkennung an seiner
fränkischen Alma Mater.
Das
Programm des Jubiläumsjahrs findet sich
unte
r www.275.fau.de