30. September 1998
Kultusminister Zehetmair: "Martinsried soll führendes Biotechnologiezentrum in Europa werden"
Bundesweit Modellcharakter hat der Hochtechnologiestandort München-Großhadern und Planegg-Martinsried. Wie Kultusminister Hans Zehetmair bei der Vorstellung der neuen Informationsbroschüre der Ludwig-Maximilians-Universität über den "HighTechCampusLMU Martinsried-Großhadern" am Mittwoch in München mitteilte, soll der derzeit entstehende HighTechCampus durch Bündelung von Forschungseinrichtungen an diesem Standort, interdisziplinäre Zusammenarbeit, optimale Hochschulausbildung und Kooperation von Hochschule und Wirtschaft auch führendes Biotechnologiezentrum in Europa werden. In einem Forschungs- und Anwendungsverbund arbeiten dort das Genzentrum, das Universitätsklinikum Großhadern der Ludwig-Maximilians-Universität München, zwei Max-Planck-Institute und Institute des Forschungszentrums für Umwelt und Gesundheit (GSF) zusammen. Das Innovations- und Gründerzentrum bietet neu entstehenden Firmen gute Entfaltungsmöglichkeiten. In Martinsried haben sich bereits zahlreiche dieser Firmen angesiedelt und hochqualifizierte Arbeitsplätze geschaffen. Dieses innovative Umfeld habe dazu beigetragen, dass der Großraum München in kurzer Zeit zum "größten gentechnischen Forschungs- und Produktionsstandort in Deutschland" geworden ist, so Zehetmair. Derzeit entsteht auf dem HighTechCampus der Neubau der Fakultät für Chemie und Pharmazie. Als nächstes wichtiges Vorhaben, mit dem der biotechnologische Standort Martinsried weiter gesichert und ausgebaut werden soll bezeichnete Zehetmair den Neubau der Fakultät für Biologie. Die Zusammenführung der derzeit noch über verschiedene Standorte in der Innenstadt untergebrachten Institute der Fakultät für Biologie auf einem Gelände in Planegg-Martinsried und die Einführung einer Departmentstruktur werde "ideale Möglichkeiten zu interdisziplinärer Zusammenarbeit auf dem gesamten Gebiet der Biowissenschaften und der Biomedizin schaffen". Ferner können so vielfältige Kooperationsmöglichkeiten mit Wirtschaftsunternehmen entstehen und bereits geknüpfte Kontakte ausgebaut werden. In einem ersten Bauabschnitt sollen zunächst das bisherige Zoologische Institut und das Institut für Anthropologie und Humangenetik der Fakultät für Biologie neue Gebäude erhalten. Die Planungen für dieses Projekt mit einem Volumen von 117 Mio DM laufen bereits auf Hochtouren. Der Baubeginn ist voraussichtlich 1999. In einem zweiten Bauabschnitt sollen dann das Institut für Genetik und Mikrobiologie und das Botanische Institut folgen. Für die weitere Zukunft sind auf dem Hochschulgelände in Martinsried Flächen für die biomedizinischen Fächer der Medizinischen Fakultät, die Physik und eventuell die Geowissenschaften vorgesehen. Mit dem Center for Nanostructure Science (CeNS) könnten enge wissenschaftliche Verbindungen auf dem Grenzgebiet zwischen Physik und Chemie entstehen.