Schüler- und Absolventenprognose 1996 erschienen - Gipfel des Schülerbergs in Bayern im Jahr 2003 erreicht
Mit rund 1,87 Millionen Schüler wird im Jahr 2003 die Zahl der Schüler an Bayerns allgemeinbildenden und beruflichen Schulen ihren Höhepunkt erreicht haben. Dies gab Kultusminister Hans Zehetmair bei der Vorstellung der neuesten "Schüler- und Absolventenprognose 1996" am Mittwoch in München bekannt. Danach wird die Gesamtschülerzahl erst wieder im Jahr 2009 den jetzigen Stand erreichen. Bis zum Endpunkt der Prognose, dem Jahr 2020, werden die Schülerzahlen sogar bis 1,41 Millionen gesunken sein. Zehetmair wies im einzelnen darauf hin, daß nach der neuesten Modellrechnung die Zahl der Schulanfänger bis zum nächsten Schuljahr noch einmal ansteigen werde auf rund 142 500, dann aber bis 2017 auf etwa 97 000 absinke. Die Anteile der Schüler mit Hauptschulabschluß und mittlerem Schulabschluß an der gleichaltrigen Wohnbevölkerung haben sich in den letzten Jahren mit 42% bzw. 30% stabilisiert. Die Zahl der Absolventen mit allgemeiner Hochschulreife werde bis zum Jahr 2010 von derzeit 23 300 (1995) auf rund 31 000 ansteigen. Aufgrund der in den vergangenen Jahren gestiegenen Übertritte zum Gymnasium werde der Anteil der Abiturienten an der gleichaltrigen Bevölkerung von 17,9% im Jahr 1995 vorausssichtlich auf rund 20% bis zur Jahrtausendwende ansteigen. Zehetmair betonte, daß diese Voraussage allerdings von der weiteren Entwicklung der Übertrittsquoten abhänge, wie insgesamt die Treffsicherheit einer solchen langfristigen Prognose nicht überbewertet werden dürfe. Die "Schüler- und Absolventenprognose", die eine wichtige Grundlage für die Ermittlung des Lehrerbedarfs und für die Schul- und Hochschulplanung darstellt, wird vom Kultusministerium jährlich veröffentlicht.
Zehetmair erklärte, daß die neuen Berechnungen gegenüber dem Vorjahr vor allem wegen Veränderungen in der Bevölkerungsentwicklung und bei den Schullaufbahnentscheidungen leicht geändert wurden. So sei der in den nächsten Jahren erwartete Anstieg der Schülerzahlen bestätigt worden, der anschließende Rückgang nach der Jahrtausendwende werde aber voraussichtlich stärker ausgeprägt sein als bislang angenommen. Die Prognose weise auch die Entwicklung der Schülerzahlen für die einzelnen Schularten aus. An der Hauptschule werde sich demnach die Zahl der Schüler bis zum Schuljahr 2004/05 auf circa 359 300 erhöhen, danach bis zum Jahr 2020 voraussichtlich auf 251 000 wieder heruntergehen. An den Realschulen werde der Gipfel im Jahr 2005 mit 162 800 Schülern erwartet, bei den Gymnasien im Schuljahr 2006/07 mit 343 000 Schülern. Die Zahl der Schüler an beruflichen Schulen werde voraussichtlich im Jahr 2008 mit 447 100 ihren Höchstwert erreichen.